Young Chefs

3 Rezepte des Mitgliedsbetriebes Berggasthof Dorfner in Gschnon/Montan

Manuel Abraham: Rezept für Schokoladentörtchen mit flüssigem Kern (Gluten- und Laktosefrei)
Portionen: 4
Zutaten
100 g Schokolade
2 Eier (40g Eigelb + 60g Eiweiß)
Zubereitung
1. Schokolade über Wasserbad schmelzen
2. Eier trennen
3. Eiweiß mit Zucker zu Schnee schlagen
4. Eigelb schnell in die flüssige Schokolade rühren
5. Eischnee unterheben und in Förmchen abfüllen
Persönliche Tipps
Schokolade nicht zu heiß machen (ca. 30° Celsius)
Beim Unterrühren bzw. Unterheben schnell sein, sonst stockt die Masse
Bei 180° Celsius im Ofen für 8-9 Minuten backen
Törtchen können ohne Probleme eingefroren und im tiefgekühlten Zustand gebacken werden. Auch so ist der flüssige Kern garantiert.


Jelali Leit: Rezept für grüner Nudelteig
Portionen: 4
Zutaten
325 g Mehl 00
325 g Hartweizengrieß
6 Eier
Olivenöl
Salz
150 g Petersilie
Zubereitung
1. Die zwei Mehle in den Rührkessel geben.
2. Petersilie fein hacken.
3. Petersilie, Eier, Salz und Öl beigeben.
4. In der Maschine zu einem homogenen Teig kneten.
Persönliche Tipps
Im Idealfall unter Vakuum setzen. Damit ist der Teig noch homogener.
Mit diesem Teil machen wir unsere Ravioli mit “Fonduta”, wir schwenken diese mit frischen Pomodorini. Das ergibt eine wunderbare Liaison mit dem cremigen Käse und der Säure der Tomaten im Gaumen.


Gabriel Vescoli: Rezept für Kohlebrioche – Brot (für unseren „Black OX Burger“)
Portionen: 4
Zutaten
200 g Mehl
3 g Salz
28 g Zucker
30 ml Milch
32 g Butter
1 Ei
10 g Hefe
70 ml Wasser
1 EL Aktivkohle für Lebensmittel
Zubereitung
1. Mehl in Rührkessel (Fontäne machen).
2. Hefe, Milch und Zucker in die Mitte geben und rühren („Dampfl“).
3. Butter, Eier und Wasser außen herum dazugeben.
4. Kohle und Salz hinzufügen und dann rühren.
Persönliche Tipps
Das Kohlepulver vorher in etwas Wasser vermengen, damit es beim Rühren nicht staubt.
Niemals Salz mit der Hefe in Verbindung bringen.
Immer sauber und ordentlich arbeiten und immer respektvoll mit deinem Chef / deiner Chefin und Mitarbeitern umgehen.
Rezepte von: Anton Dalvai des Mitgliedsbetriebes Berggasthof Dorfner in Gschnon/Montan der Gruppe Südtiroler Gasthaus.

Young Chefs
Nadia Auer

Faszination berufliche Mehrfachqualifizierung

Die Redaktion der SKV-Zeitung greift hier das Thema Mehrfachqualifizierung auf und geht der Frage nach, warum sich immer mehr junge Menschen, speziell Frauen, diesen Herausforderungen stellen.
FOTOS: © Kim Marcelli
SKV-Mitglied Nadia Auer zählt zu dieser neuen Generation von jungen Frauen. Sie ist gelernte Köchin, Servicefachkraft, Hotelkauffrau und im Besitz der Matura. Zudem hat sie kürzlich den Lehrabschluss als Konditorin absolviert. Motiviert und proaktiv unterstützt und gefördert wurde sie von ihrer Küchenchefin, Drei-Haubenköchin Tina Marcelli, vom Feuerstein Family Resort in Pflersch. Die Redaktion hat dazu mit Nadia Auer folgendes Interview geführt.
Kurz und prägnant
Geboren in: Brixen
Wohnhaft in: Bruneck
Lebensmotto: Do whatever makes you happy
Vertiefend und ausführlich
Köchin, Servicefachkraft, Hotelkauffrau und Matura. Wie motiviert sich eine so junge Frau dann noch dazu, die Lehre und den Abschluss als Konditorin zu absolvieren?
Ich bin bereits in jungen Jahren mit meiner Mutter zusammen in der Küche gestanden und habe sie beim Backen von Geburtstagstorten oder Cupcakes tatkräftig unterstützt. Mein Herz begann dann aber im Laufe der Oberschule für die Patisserie sowie für Torten und Pralinen zu schlagen. Ich habe mich im Kochunterricht an der Landeshotelfachschule nicht umsonst immer in die Patisserie geschlichen, um dort meine Leidenschaft für das Süße für mich zu entdecken. Nachdem ich im Jahr 2018 erfolgreich die Hotelfachschule abgeschlossen hatte, entschied ich mich dafür, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Was war dein Schlüsselerlebnis, um auch noch die Lehre als Konditorin zu absolvieren?
Es gab eigentlich kein konkretes Schlüsselerlebnis. Die Passion, die Liebe zum Detail und zu diesem Beruf waren schon immer da und aus diesem Grund war mir relativ früh klar, dass ich Konditorin werden will.
Was ist aktuell dein Beruf?
Patissière im Feuerstein Nature Family Resort in Pflersch.
Was ist dir als junge Frau besonders wichtig, um im Berufsleben glücklich zu sein?
Wie bereits mein Lebensmotto verrät: Wichtig ist es immer, das zu tun, was einen glücklich macht. Nur so bleibt die Motivation für den jeweiligen Beruf ein Leben lang erhalten. Natürlich sind die äußeren Umstände wie das Team und die eigene Weiterbildung im Laufe der Jahre ungemein wichtig, aber in erster Linie ist es immer die Liebe zum eigenen Beruf.
Teil des Teams von Tina Marcelli im Feuerstein. Was macht die Drei-Haubenköchin so besonders gut, dass junge, ehrgeizige Menschen wie du nach Pflersch zum Arbeiten kommen? In der Regel fasziniert eine Stadt junge Menschen wesentlich mehr.
Die Arbeit bei Tina Marcelli ist sehr abwechslungsreich und das Arbeitsklima in der Küche könnte nicht besser sein. Man wird tagtäglich aufs Neue gefordert und dadurch entwickelt man sich stetig weiter.
Zudem ist es Tina Marcelli sehr wichtig, dass wir jede Woche zwei fixe Tage frei haben, was meiner Meinung nach in der Gastronomie mittlerweile essenziell geworden ist. Dies ist wahrscheinlich ebenfalls ein entscheidender Grund, dass viele junge Menschen ins Feuerstein zum Arbeiten kommen.
Im Allgemeinen kann ich sagen, dass ich in dieser Zeit bei Tina Marcelli und Chef Patissière Sandra Kofler sehr intensiv gefordert und gefördert werde. Sei es im Umgang mit Lebensmitteln wie auch in Bezug auf die soziale und die fachliche Kompetenz ist das Feuerstein ein super Arbeitsplatz. Und das spricht sich unter jungen Menschen schnell herum.
Was fasziniert dich an der Patisserie, der süßen Kunst?
Ich finde es immer wieder toll, neue Desserts, Pralinen und Kuchen zu kreieren und mit den verschiedenen Aromen und Produkten zu experimentieren. Zudem liebe ich es, für all die Kreationen, die ich tagtäglich produziere, eine positive und wertvolle Resonanz zu erhalten.
Schokolade, Nougat und Sterzinger Bio Nature Joghurt
Wie wichtig ist aktives Teamwork?
Aktives Teamwork ist in einer Küche einer der wichtigsten Faktoren. Unser Team verbringt so viel Zeit miteinander, da ist Disziplin und Kommunikation innerhalb des Teams sehr wichtig. Ein funktionierendes Team bedeutet Erfolg und zudem persönliche Entwicklung für jedes Teammitglied auf hohem Niveau. Wie meine Chefin so schön sagt, wir sind nur so gut wie das schlechteste Glied unserer Kette und genau aus diesem Grund ist es sehr wichtig, jedem einzelnen Teammitglied die Chance zu geben, durch Teamwork zu wachsen.
Was ist dir im persönlichen Umgang mit Vorgesetzten besonders wichtig?
Ehrlichkeit und Respekt ist gegenüber Vorgesetzten das A und O.
Die Kirsche, die Brombeere und die Preiselbeere
Welcher Küchenstil, welche Philosophie fasziniert dich ganz besonders?
Mir gefällt der alpine und mediterrane Küchenstil am besten. Und mich fasziniert die Philosophie vom „Chilometro Zero“, die aber auch ungemein anspruchsvoll ist. Diese Philosophie hat es mir ganz besonders angetan.
Leidenschaft im Beruf. Was fällt dir dazu spontan ein?
Man sollte immer zu 100 Prozent hinter der eigenen Berufung stehen, Weiterbildung, Passion und Einsatz, Unterstützung fördert die Leidenschaft im Beruf.
Qualität am Arbeitsplatz ist für dich:
Positives Arbeitsklima, ein kollegiales Mitarbeiterverhältnis, Unterstützung, Arbeitszeit (der richtige Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit), Qualifikation und Weiterbildung, Zusammenhalt und Motivation, Gemeinsame Ziele und Träume.
Mit Liebe zubereitet. Wie spüren das die Gäste im Feuerstein?
Die Gäste im Feuerstein sowie auch im Gourmetrestaurant Artifex spüren die Liebe zu unserem Beruf in jedem Teller und in jedem Produkt, welches unsere Küche verlässt. Jeder einzelne Kuchen und jedes Törtchen fürs Kuchenbuffet sowie jegliche Komponente des Desserts aber auch jedes Eis sowie jedes Kinderdessert wird von uns täglich frisch und mit Leidenschaft zubereitet. Das ist spürbar und das schätzen unsere Gäste sehr.
3 Haubenköchin Tina Marcelli und Nadia Auer
Warum bist du Mitglied im Verband der Südtiroler Köchinnen und Köche SKV?
Ich finde es immer wichtiger, junge Menschen für den Koch- sowie Konditorberuf zu begeistern. Der SKV versucht, junge Menschen tagtäglich zu motivieren und den Beruf durch verschiedenste Veranstaltungen oder Workshops schmackhaft zu machen. Zudem finde ich es toll, dass der Verband jedem einzelnen sehr viel Unterstützung jeglicher Art zukommen lässt.
Glück ist für dich?
Meine Familie in jeder Lebenslage bei mir zu haben.
Erfolg ist für dich?
Erfolg heißt für mich, das zu tun, was ich liebe – meine Leidenschaft zum Beruf aktiv zu leben, um dadurch eine konstante Zufriedenheit zu genießen. Zudem ist Erfolg für mich, meine gesetzten Ziele zu erreichen und durch Misserfolge zu wachsen.
Was hat dich schon immer fasziniert?
Die Kunst der Schokolade bzw. der Pralinen. Immer wieder neue Designs sowie verschiedenste Aromen miteinander zu verbinden.
Deine Lieblingsfarbe ist?
Rosa
Deine Lieblingsfrucht ist? Warum?
Ich liebe Kirschen, da mich diese immer an die gemeinsame Zeit am Gardasee mit meiner Familie erinnern. Wenn ich aber total ehrlich sein darf, schlägt mein Herz für Kartoffeln. Kartoffeln in jeglicher Art. Das kann Ihnen auch meine Chefin Tina Marcelli bestätigen, denn es vergeht kein einziger Tag, an dem ich keine Kartoffeln esse.
Die Pusteblume. Süß. Zart und 
fast vom Wind verweht
Was fällt dir beim Begriff Südtirol ein?
Südtirol ist ein wunderschönes Land. Sei es die wunderschöne Landschaft, in der wir das Glück haben, zu leben. Wie auch diese ganz besondere Kulinarik, geprägt von Leidenschaft und besonderer Passion, bereichert mit hochklassigen Weinen und besonderen Lebensmitteln wie Südtiroler Speck, Äpfeln, Käseraritäten und vielem mehr. Es fehlt uns Südtirolern an gar nichts. Ich kann mich glücklich schätzen, in einem so tollen Land aufgewachsen zu sein.

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