Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Apfel trifft Hagebutte
Aristokratische Rosengewächse unter sich: Der Apfel, Hoheit vom Obstbaum, und die Hagebutte, Grand Dame vom Heckenstrauch. Ein wahrhaft nobles Paar, vor allem in der Küche.
Zum Auftakt ein Aufstrich
Butter lässt sich niemand vom Brot nehmen, mit einer guten, gewürzten Butter wird der erste Hunger des Gastes gestillt und aufs Menü eingestimmt. Tausendfach lässt sich Butter abwandeln, warum nicht auch mit Apfel und Hagebutte? Rühren Sie unter schaumig aufgeschlagene Butter Hagebuttenmus und kleine Würfel eines saftigen Apfels. Noch etwas Salz und Honig dazu. Passt wunderbar aufs Frühstücksbuffet wie zu einem frühherbstlichen Dinner.
Zu Gerichten fruchtige Beilagen
Leuchtender Herbst im Glas: Konfitüre, Gelee, Kompott, Chutney, Ketchup… lässt sich alles aus der so geschmeidig passenden Kombination aus Apfel und Hagebutte zubereiten. Begleitet alle Gänge und viele Richtungen, von Gemüse bis Fleisch. Schmoräpfel in Hagebutten-Sauce sind eine ausgefallene Beigabe zu Wild. Eine würzige Salsa aus Apfel und Hagebutte – etwa mit Ingwer, Zwiebel und Chili – ergänzt gebratenen Kürbis, gegrillten Fisch wie ein Stück Schmorbraten. Hagebuttenmus lässt sich ebenso wie Tomatenmark verwenden, also warum nicht an ein Sugo denken? Mit Apfelstücken zu Zucchininudeln?
Zum Dessert feine Aromen
Da brauche ich Ihnen kaum auf die Sprünge helfen, oder? Apfel und Hagebutte, welch ein Gespann für die süße Küche. Ob Hagebuttenmousse zu Apfelcookies, Apfelkompott mit Hagebutteneis, Apfel-Hagebutten-Strudel – Sie brauchen doch nur an die beiden Früchte zu denken, schon fällt Ihnen ein Rezept ein. Äpfel sind Inspiration pur, Hagebutten wecken die Phantasie.
Zum Trinken das Beste der Reste
Mit einem Getränk aus Apfel und Hagebutte schwappt es aus dem Sommer hinüber in den Herbst. Gerade richtig zu dieser Jahreszeit! Durch die Säure erfrischend, durch die Milde besänftigend, durchs Rot angenehm wärmend. Besonders geschmackvoll ist ein Tee aus Apfel und – ja was denn, Apfelschnitzen mit ganzen Hagebutten oder nur Schalen von Kultur- und Wildobst? Sie dürfen extrem sparsam und nachhaltig arbeiten, indem Sie Apfelschalen, die bei der Verarbeitung anfallen, mit den Kernchen aus dem Inneren der Hagebutten kombinieren. Über Nacht eingeweicht und dann eine halbe Stunde sanft geköchelt entsteht ein köstlich duftender, sehr gesunder Tee. Darf man heiß genießen, lauwarm trinken oder auch eisgekühlt servieren.
Superfrucht mit Superfood
Cook the apple with mountain flavour – ich erlaube mir diese Abwandlung des berühmten Slogans eines Ihrer berühmten Kollegen – vereinen Sie das beste was Ihre Täler und Höhen zu bieten haben. Apfel und Hagebutte – einfach ein Dreamteam!
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
www.pflanzenlust.de

Thema
Norbert Oberhöller

Von Leidenschaft und Liebe

Küchenchef Norbert Oberhöller vom Boutique Hotel Zum Rosenbaum liebt das Besondere. Er lässt sich hierbei von seinem Team, neuen Trends, traditionellen Klassikern und Südtiroler Produkten inspirieren.
FOTOS: © F. Andergassen
Raffiniert und facettenreich, bereichernd und belebend: Das sind die Zutaten, die ihn ganz besonders inspirieren. Leidenschaft für die Produkte, die Aromen, die Kochtechniken, für gutes Essen: Das sind die Zutaten, die Norbert Oberhöller liebt. In seinem Restaurant Lorenz im Boutique Hotel Zum Rosenbaum an der Weinstraße in Nals prägt er seit einigen Jahren seine alpin-mediterrane Küche.
Kurz und prägnant vorausgeschickt
Geboren in:
Bozen
Wohnhaft in:
Andrian
Das Lebensmotto:
„Lerne aus der Vergangenheit, träume von der Zukunft, aber lebe immer in der Gegenwart.“
Norbert Oberhöller im Interview mit der SKV-Redaktion
Was war dein Schlüsselerlebnis, aufgrund dessen du den Kochberuf ergriffen hast?
Als 12-Jähriger durfte ich bereits erste Erfahrungen in einem Buschenschank am Herd sammeln.
Wo hast du die Kochlehre gemacht?
Meine Kochlehre habe ich in Meran im Restaurant „Santer Klause“ absolviert.
Thunfisch Mediterran
Was ist von der Lehrzeit besonders positiv in Erinnerung geblieben?
Ich hatte einen sehr, sehr geduldigen Küchenchef, der mich drei Jahre lang motiviert, begeistert und mich liebevoll durch alle Bereiche der Küche begleitet hat.
Welche weiterführenden Ausbildungen hast du nach der Lehre absolviert?
1999 die Ausbildung zum „Diätetisch geschulten Koch I“ am Kaiserhof in Meran, das Praktikum in der Privatklinik Dr. von Guggenberg in Brixen und schließlich die Ausbildung zum „Diplomierten Diätkoch II“ im Jahr 2000 wiederum am Kaiserhof in Meran.
Was ist dir heute als Chef de Cuisine bezogen auf das Team besonders wichtig?
Der respektvolle Umgang mit Lebensmitteln sowie mit den Mitarbeitern in Küche und Service und darüber hinaus.
Bildest du 2022 Lehrlinge aus?
Schon seit einigen Jahren nehmen wir sehr gerne junge, begeisterte Schüler auf, die das Küchenpraktikum bei uns absolvieren. Und 2022 haben wir auch einen Kochlehrling in unserem Team.
Was ist dir im persönlichen Umgang mit dem Rosenbaum-Team besonders wichtig?
Eine gute Zusammenarbeit, gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung sowie eine gute Kommunikation.
Welchen Küchenstil, welche Philosophie verfolgst du?
Frische Lebensmittel aus der Region zu verarbeiten und klassische Gerichte neu zu interpretieren.
Leidenschaft im Beruf. Was fällt dir dazu spontan ein?
Morgens mit einem Lächeln zur Arbeit zu gehen.
Expo 2015 in Mailand – Norbert Oberhöller und sein Team übernahmen die gastronomische Präsentation Südtirols: Was ist hier besonders nachhaltig in Erinnerung geblieben?
Dass man auf solchen Großevents sehr flexibel und erfinderisch sein muss und dass mit einem starken und motivierten Team alles möglich ist.
Qualität ist für dich?
Der Grundstein für ein gutes Essen!
Mit Liebe zubereitet. Wie spüren das deine Gäste?
Am Geschmack, der Frische und am Aussehen der liebevoll zubereiteten Gerichte.
Boutique Hotel Zum Rosenbaum
Tischkultur Restaurant Lorenz
Warum bist du Mitglied im Verband der Südtiroler Köchinnen und Köche?
Das ist eine gute Frage, Ich bin schon seit mehr als 25 Jahren beim Köcheverband und habe mir eigentlich nie richtig Gedanken darüber gemacht. Für mich war und ist es einfach selbstverständlich als Koch dem SKV anzugehören. Aus heutiger Sicht ist es wichtig, den Verband zu stärken und die Jugend zu fördern.
Glück ist für dich?
Gesundheit und die Familie.
Erfolg ist dich?
Niemals stehen zu bleiben und mich stets weiterzubilden!
Was hat dich schon immer fasziniert?
Menschen mit gutem Essen zu begeistern!
Das Lachsfilet im Rauch
Deine Lieblingsfarbe ist? Warum?
Meine Lieblingsfarbe ist Blau, die Farbe der Unendlichkeit, des Vertrauens und der Ausgeglichenheit.
Was fällt dir beim Begriff Südtirol ein?
Ein kleines Paradies, sehr gute Südtiroler Küche mit mediterranen und internationalen Einflüssen.

rs | rm