Aktuell

Ausbilder und Ausbildungsbetrieb des Jahres

Bei der 50. Generalversammlung wurden zum 25. Mal (seit 1996) der Ausbilder und Ausbildungsbetrieb des Jahres ausgezeichnet, heuer durch Bildungslandesrat Philipp Achammer.
v.l.n.r. SKV-Präsident KM Reinhard Steger, Joachim Nischler, Bildungslandesrat Philipp Achammer, Andreas Pircher und SKV-Vizepräsident KM Patrick Jageregger - * Personen Abstand im Sinne der AHA Regeln ist durch den Bildwinkel nicht sichtbar
Ausbilder des Jahres 2021
Küchenchef Andreas Pircher
Diätetisch geschulter Koch und Dipl. Diätkoch
Ausbildungsbetrieb des Jahres 2021
Lifestyle Dolce Vita Resort
*****Superior Hotel Lindenhof
Familie Nischler, Chef und Gastgeber Joachim Nischler
Der SKV will mit diesen Auszeichnungen jedes Jahr in besonderer Weise sichtbar machen, wie wichtig die Bereitschaft zur Ausbildung von jungen Menschen ist, und dass das ein wunderbares und oft einzigartiges Zusammenspiel von jungen Menschen, Elternhaus, Ausbilder im Betrieb, den Ausbildungszentren Emma Hellenstainer und Savoy und den Betrieben ist. Auch diese werden durch eine externe Expertenkommission unter der Leitung von KM Andreas Köhne auf den Grundlagen von vorgegebenen Kriterien ermittelt.
Die Ziele der Auszeichnung aus Sicht des SKV:
Die große Bedeutung der Ausbildung von Lehrlingen aufzuzeigen.
Küchenchefs für die Ausbildung von jungen Menschen zu sensibilisieren.
Besondere Leistungen von Ausbildern und Ausbildungsbetrieben hervorzuheben.
Ausbildung in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
Grundvoraussetzung, um bewertet zu werden:
Der Betrieb muss mindestens zwei Lehrlinge im laufenden Schuljahr ausbilden.
Die Kriterien der Auszeichnung:
Praxisnote bei der Abschlussprüfung in Kochen
Beteiligung von Lehrlingen an Leistungswettbewerben
Gewichtung der Punkte
Die berufliche Qualifizierung des Ausbilders
Kontinuität in der Ausbildungsqualität
Betriebsarten
Ein besonderer Dank geht an das Amt für Lehrlingswesen und an die Direktionen der genannten Ausbildungszentren für die Zusammenarbeit und die Daten.

Die Redaktion rs

Aktuell
Impulsreferat von KM Reinhard Steger, SKV-Präsident

Aufbruch. Eine neue Zeit!

Als Südtiroler Köcheverband, als Präsidium, als Landesvorstand mit der Geschäftsleitung und unter Einbindung vieler Mitglieder, Freunde und Partner des Südtiroler Köcheverbandes haben wir diese Zeit 2020 und 2021 genutzt, um den SKV in eine neue Zeit zu führen.
KM Reinhard Steger, SKV-Präsident
Wir haben den SKV als Berufsverband auf eine neue rechtliche Ebene gestellt. Zudem haben wir den gesamten SKV neu strukturiert. Die Arbeitsabläufe wurden digitalisiert, das Landesbüro von Meran nach Bozen verlegt, die gesamten SKV-Medien modern ausgerichtet, sowohl im Digitalen als auch im Print. Alle Sitzungen auf Landesebene werden vorwiegend online abgehalten und damit können wir viele Kosten für Räumlichkeiten, Getränke, Fahrtkosten und das Risiko durch viele Nachtfahren auf ein Minimum reduzieren.
Durch viel Gespür haben wir 2019 frühzeitig die aufziehenden Gefahren erkannt und konnten unmittelbar durch eine sehr, sehr vorsichtige Finanzgebarung den Verband auf eine solide und finanzierbare Ebene stellen. Wir haben jede Möglichkeit durchleuchtet, um äußerst sparsam mit den Finanzmitteln umzugehen. Die Digitalisierung hat uns zudem die Chance eröffnet, die gesamten Finanzabläufe des Verbandes digital auszurichten und damit transparent sowie nachvollziehbarer zu machen.
Respekt gegenüber der Gesellschaft.
Wir haben aus Solidarität, aus Respekt gegenüber der Gesellschaft, nicht um Corona-Hilfsgelder beim Land angesucht. Wir wollen damit ein Zeichen der Solidarität gegenüber jenen Menschen setzen, die Hilfen wirklich nötig haben.
Eine neue Zeit, Ehrenamt und Begeisterung.
Der SKV basiert auf der Ehrenamtlichkeit. Und auch 2021 wurden Projekte wie die Weiterentwicklung der Meisterausbildung, Young Chef Unplugged Ulten, Young Chef Europa in Österreich, Messe Hotel, viele Arbeitsgruppen und Projekte, die Auszeichnungen der besten Lehrlinge, Ausbilder und Ausbildungsbetrieb des Jahres, die gesamte Pressearbeit nach innen und nach außen sowie karitative Projekte u.v.m. in Freiwilligenarbeit abgewickelt. Faszinierend, was hier geleistet wird. Ein herzliches Vergelt’s Gott.
Eine neue Zeit, die auch viel Gutes offenlegt.
Unsere Partner, die die Südtiroler Köchinnen und Köche bereits seit Jahrzehnten unterstützen, – Niederbacher Gastrotec, Wörndle Interservice, Hygan, Senoner Hotelbedarf, das Land Südtirol, Aromica, Rieper Mehl, Julius Meinl, Messe Bozen und Spezialbierbrauerei Forst – sind zum SKV vertrauensvoll gestanden und haben einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung des Berufsverbandes beigetragen. Danke für dieses hohe Vertrauen.
Eine neue Zeit. Investitionsboom, hohe Nachfrage, Arbeitsmarkt und Bruchlinien.
Der Investitionsboom, die vorzügliche Werbung der IDM, die Entwicklung am Arbeitsmarkt, der massive Rückgang der Jugendzahlen in Südtirol bringen viele Vorteile, aber auch Nachteile, ja große Schwierigkeiten mit sich. Im Sommer wurden wir wahrlich beschenkt, von vielen Gästen, die in Südtirol ihre wertvollste Zeit, den Urlaub, verbracht haben. Am Arbeitsmarkt im Tourismus hat das zu Situationen geführt, in denen viele Gastronomen, Hoteliers, Köchinnen, Köche, Lehrlinge und Praktikanten wegen des Mangels an Mitarbeitern Situationen vorfanden, die extreme Anforderungen von den Betriebsinhabern, aber ebenso von den Köchinnen, Köchen und Mitarbeitern abverlangten. Dies führte zu Überlastungen, Aggressivität, mangelndem Verständnis, negativer Kommunikation nach innen und nach außen, harten Bruchlinien bis hin zu totalen Erschöpfungszuständen. Südtirol muss sich mit dieser Entwicklung auseinandersetzen. Auch mit dem Gedanken, ob nicht doch weniger in vielen Fällen mehr ist. Hier gilt es, ein neues Denken zuzulassen. Denn die die jungen Menschen spielen uns da nicht mehr mit.
Eine neue Zeit. Fakenews.
Auch wir haben eine traurige Entwicklung in unserer Berufsgruppe. Es kommt immer öfters vor, dass Köchinnen und Köche Fakenews in den digitalen Raum setzen, mit denen der SKV in ein negatives Licht gerückt wird. Neid, Ungunst, Missgunst, unterschwellige Behauptungen u.v.m sind teilweise zum Tagesgeschäft geworden. Und das von Personen, die primär die eigenen Interessen verfolgen, ohne sich jemals für Gesamtinteressen engagiert zu haben.
Eine neue Zeit mit Corona.
Wir möchten den politisch Verantwortlichen, der Landesregierung, der Politik, dem Zivilschutz, dem Weißen Kreuz, der Sanität unseren großen Dank aussprechen. Danke für diese herausragenden Leistungen zum Wohle Südtirols. Nicht auszudenken, wenn hier die führenden Köpfe unseres Landes die Nerven verloren hätten. Hierfür gebührt ihnen unser großer Dank und unsere große Anerkennung. Wir rufen alle auf, ihren persönlichen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten. Die Impfung ist der einzige Schutz für die Gesellschaft insgesamt. Wir bitten, dass sich alle impfen lassen. Und damit einen Beitrag für unser Land und die Gesellschaft leisten
Aufbruch. Eine neue Zeit für die Südtiroler Küche und den SKV.
Es ist uns in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante und sehr positive Entwicklung gelungen. Sei es für die traditionelle wie auch die progressive, moderne Südtiroler Küche. Diese wurde zur Marke, ein starker internationaler Brand. Der Mangel an jungen Südtiroler Menschen, die rasante Reduzierung der Schüler- und Lehrlingszahlen fordert von uns allen ein kritisch-konstruktives Voraus- und Hineindenken in die Zukunft. Wir müssen gemeinsam nachdenken, uns frühzeitig damit auseinandersetzten und Entscheidungen treffen. Denn eines ist sicher: ohne Jugend keine Zukunft. Sei es in der Küche, im Service, an der Rezeption oder in der Nachfolge in den Gastbetrieben selbst. Denn schöne und nachhaltige Gastlichkeit kann nur von Menschen mit Herz, Passion und Leidenschaft im so geliebten Südtirol bespielt werden. Das ist der Garant für Innovation, Erlebnis und die kulinarische Erneuerung. Eine neue Zeit. Nach vielen Jahren der Kontinuität ist es an der Zeit, den SKV 2022 in jüngere Hände zu legen. Und damit einen neuen Aufbruch einzuleiten und die Zukunft zu gestalten. Der SKV braucht Zukunft, braucht Sicherheit, braucht neue Frontgesichter, braucht ein neues Denken und Handeln. Sei es in Hinblick auf die 2023 anstehenden Neuwahlen als auch auf die dementsprechende Sicherheit in der Führungsspitze. In diesem Sinne wird hier 2022 eine neue Zeit im SKV anbrechen.