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Europaregion Euregio Tirol Südtirol Trentino

ERSTER EUREGIO AUSBILDERINNEN-STAMMTISCH
Die Landeshauptmänner der Euregio, Maurizio Fugatti, Günther Platter und Arno Kompatscher


Am 20.02 fand der erste Euregio-AusbilderInnen-Stammtisch am Unternehmenssitz von Swarovski in Wattens statt. Insgesamt 100 TeilnehmerInnen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino tauschten sich über eine qualitätsvolle duale Ausbildung in der Europaregion aus. „Die Tiroler Euregio-Präsidentschaft widmet sich unter anderem auch dem Thema Lehre und dem Ausbilderforum – die heutige Veranstaltung bildet den Kick-off für weitere drei geplante Euregio-Stammtische“, informiert Euregio-Präsident LH Günther Platter. In Österreich haben wir mit unserem System der dualen Ausbildung ein Erfolgsmodell, das als Vorbild für andere Länder dient – umso wichtiger ist der Austausch innerhalb der Euregio“, betont Arbeits- und Bildungslandesrätin Beate Palfrader. „Eine wesentliche Voraussetzung für eine gelungene betriebliche Ausbildung ist nicht nur die fachliche, sondern auch die pädagogische Kompetenz der Ausbilderinnen und Ausbilder.“ Zielsetzung sei es auch, die Betriebe und ihre Lehrenden gut zu unterstützen und ihnen ein Expertennetzwerk aus allen drei Regionen zur Verfügung zu stellen.

Unterschiede in den drei Ländern


Im Unterschied zu Österreich, wo die Lehrpläne in enger Abstimmung zwischen den Schulen und den betrieblichen Erfordernissen vom Bildungsministerium erstellt und aktualisiert werden, gelten in Italien andere Regelungen. Im Rahmen der Bildungsautonomie hat Südtirol die Duale Lehrlingsausbildung eingeführt und auch Trient könnte entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Die Tradition des dualen Systems gibt es in dieser Form nicht. Landeseigene ExpertInnen sehen deshalb einen langen Weg bis zur Akzeptanz einer „Lehrlingsausbildung“ in den Betrieben, auch wenn das italienische Bildungsministerium von dessen Wichtigkeit überzeugt ist.

Ausbilderforum als Vernetzungsplattform


Die Stammtische des Ausbilderforums bieten allen in der Lehrlingsausbildung tätigen Personen eine einzigartige Plattform zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch. Das Stammtisch-Konzept des Ausbilderforums mit Betriebsführungen und Impulsreferaten durch ExpertInnen zu aktuellen Themen der Lehrlingsausbildung sowie anschließender Diskussionsmöglichkeit hat sich über die Jahre erfolgreich bewährt.
Aus Südtirol und Trentino kamen ebenfalls TeilnehmerInnen. EVTZ-Generalsekretär Matthias Fink, Maria Steibl (AMG Tirol), LRin Beate Palfrader, Boglarka Fenyvesi-Kiss (EVTZ Trentino), Ines Bürgler (Abt. Gesellschaft und Arbeit, Land Tirol), Sabine Scherer, Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung Südtirol, Reinhard Steger SKV und Claus Haaser (Lehrlingsausbildung Swarovski)


Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Spitzwegerich – einfach Spitze!
Wer ein einfaches Kraut sucht, mit dem er ein gutes Gericht zubereiten kann, das dem Trend „Health Food“ und mehr entspricht, der kommt am Spitzwegerich nicht vorbei. Mit dem weit verbreiteten Wildkraut von Südtiroler Wiesen, als Lungenblattl in der Heilkunde hoch verehrt, lässt sich hervorragend kochen.
Spitzenmäßig
Spitzwegerich (Plantago lanceolata) findet man häufig in Wiesen und auf Weiden. Dort wird er von so manchem Bauern als „Heufresser“ ungern gesehen, weil er mit seinen kräftigen Blattbüscheln den Gräsern den Raum zum Wachsen nimmt. Na dann – kann er beruhigt in die Küche, selbst bei intensiver Nutzung wird man ihn kaum ausrotten.
Spitzenkraut für Spitzenküche
Ist das noch Nahrung oder schon Medizin? Spitzwegerich gehört zu den stärksten pflanzlichen Antibiotika und hilft gegen vielerlei Krankheiten wie Husten oder Hautproblemen. Mit Sorgfalt gesammelt, mit Liebe zubereitet und mit Appetit verspeist, unterstützt der Spitzwegerich das Immunsystem und kurbelt die Abwehrkräfte an. Dabei schmeckt er auch noch gut. Warum also nicht als gesunde Urkost essen?
Hidden Champion der Wiese
Unbestritten, Spitzwegerich ist ein heimlicher Superstar. Man darf ihn ohne Spott sogar „Hidden Champignon“ nennen. Denn er schmeckt nach nach – Champignons! Am deutlichsten ist dies bei den kleinen Blütenköpfen wahrzunehmen. Die schwarzbraunen, zapfenartigen Gebilde lassen sich als „Trüffel von der Bergwiese“ nutzen, z.B. kurz in Butter geschwenkt oder in Öl eingelegt für eine schlichte Pasta oder ein feines Risotto.
Spitzfindig verarbeiten
Einzig seine derben Rippen, die parallel die spitzen Blätter durchziehen, könnten den Genuss schmälern. Das passiert nicht, wenn die Blätter mit einem schweren, scharfen Messer quer zu diesen Blattadern fein geschnitten werden. So ist er angenehm zu essen. Die Mühe sollte man sich in jedem Fall machen, auch wenn der Spitzwegerich noch gekocht wird oder in den Mixer wandert.
Einfach Spitze
Wer den Spitzwegerich mit vollem Gesundheitswert genießen möchte, verzehrt ihn roh, z.B. in einem Salat, als Pesto oder in einem Aufstrich. Nicht erhitzt behält er seine antibiotisch wirksame Kraft. Aber auch blanchiert oder schonend gedämpft bleibt Spitzwegerich noch „Healthy Food“. Nocken, Schlutzer, Knödel, ob Schwarzplentene oder aus Semmeln, können Sie ebenso mit dem Kraut anreichern wie daraus appetitliches Fingerfood in Form von „Südtiroler Sushi“ (Spitzwegerichblätter ersetzen Nori-Algen) zaubern. Werden Sie kreativ, der Spitzwegerich ist ein fairer Partner für eine nachhaltige Küche.
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
www.pflanzenlust.de