Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Gänseblümchen – wirklich ein Tausendschönchen
Einfach.Gut.Kochen – nachhaltig. Fair & Kreativ. So lautet heuer das Jahresmotto des SKV. Dass es gute Wildkräuter gibt, mit denen sich kochen lässt, ist keine Frage. Dass Wildkräuter nachhaltige Zutaten sind, mit denen sich in der Küche fair und kreativ umgehen lässt, muss wohl auch nicht diskutiert werden. Nur beim Wort „einfach“ kam ich zuerst ins Grübeln. Gibt es „einfache“ Wildkräuter?
Einfach immer gut
Einfach im Sinne von schmucklos, primitiv, unbedeutend. Nein, solche Gewächse kenne ich nicht. Wenn jedoch einfach als unkompliziert, nützlich, unverblümt interpretiert wird, lässt sich die Frage schnell bejahen. Es gibt nämlich ein Blümchen, das ist so einfach zu erkennen. Es wird einfach von jedem geliebt. Es ist einfach überall zur Hand. Es krönt einfach jede Speise. Und gilt als die Bescheidenheit in Person: das Gänseblümchen, Prinzesschen der Wiese!
Einfach immer schön
Gutes kochen und kreativ in Szene setzen, dafür ist das Gänseblümchen einfach perfekt. Sein rein weißer Blütenkopf mit goldener Mitte blitzt nicht nur hübsch aus dem Rasen hervor, macht zum Kranz geflochten Mädchen unwiderstehlich, sondern lässt ein Butterbrot ebenso aufblühen wie den Frühlingssalat. Gänseblümchen setzen sogar den schönsten Torten, selbst solchen zur Hochzeit, noch eine Krone auf.
Einfach mehr als nur Garnitur
Blütenköpfe vom Gänseblümchen sind heute auf den Tellern fast schon so populär wie einst das Petersiliensträußchen. Aber man täte der kleinen Blume Unrecht, würde man sie als bloßen Zierrat einstufen. Die kleinen Blattrosetten lassen sich stechen wie Vogelesalat, sie schmecken sogar sehr ähnlich. Velouté aus Tausendschönchen? Einfach raffiniert und doch raffiniert einfach, die Blätter in einer leichten Kartoffelsuppenbasis kurz dämpfen, dann Sahne dazu und alles pürieren. Wer die Muße aufbringt, eine Handvoll Knospen zu sammeln, kann sie in Würzessig einlegen und damit Kapern zubereiten. Ein Patissier übt sich im Kandieren der Blüten, der Barkeeper frostet sie in Eiswürfeln.


Einfach mal ehrlich
Gänseblümchen schmecken… naja, ich sage mal „grün“. Ihre Qualitäten liegen küchentechnisch gesehen eindeutig im dekorativen Bereich. Darin aber sind die bescheidenen Blümchen vom Rasen einfach großartig. Das ist gut, das ist fair. Ein Tusch aufs Gänseblümchen!
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
www.pflanzenlust.de

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Karuna – Schokolade made in Südtirol

Eine Gruppe von interessierten Köchen besuchte am 3. März eine kleine „Werkstatt“ im wunderschönen Eisacktal, wo Armin Untersteiner und seine Frau Katya etwas ganz Besonderes herstellen, nämlich die erste Schokolade made in Südtirol, die vom Rösten der Bohnen bis hin zur fertig verpackten Tafel nicht den Produktionsort verlässt. Wem das noch nicht genug ist: Alle Zutaten sind in höchster Qualität, absolut ethisch korrekt und biologisch angebaut.
Die Teilnehmer/-innen der Betriebsbesichtigung mit Armin Untersteiner
Für Armin, der seine Leidenschaft und sein Hobby zum Beruf machte, ist nur das Beste gut genug. Im Gegensatz zum herkömmlich verwendeten Industrie-Kakao, der 95 Prozent des weltweiten Anbaus ausmacht, wird für die Schokolade von Karuna nur Edelkakao verwendet. Dieser macht gerade einmal 5 Prozent des weltweiten Kakaos aus.
Der Unterschied liegt natürlich nicht nur in der Qualität der Bohnen, sondern auch im Aroma selbst, das beim Edelkakao weitaus intensiver ist.
Den Edelkakao bezieht Armin aus Lateinamerika, Asien und Afrika. Zum Süßen verwendet er Demeter Rohrohrzucker der Firma La Felsina aus Paraguay. Die Bio-Kakaobutter wird aus biologisch angebautem Nacional Arriba Kakao aus der Gegend um Los Rios und Esmeraldas in Ecuador gepresst. Für die weißen Fruchtschokoladen wird entöltes Mandelmehl aus biologisch angebauten Mandeln verwendet. Die Früchte der weißen Fruchtschokoladen werden biologisch angebaut und gefriergetrocknet. Die Innenfolie der Schokoladetafeln besteht aus einer stärkehaltigen Folie, die zu hundert Prozent abbaubar ist.
Nach einer zweieinhalbstündigen Führung durften schließlich die edlen Sorten verkostet werden.
Eines haben die verschiedenen Schokoladen gemeinsam: Jeder Biss ist eine zartschmelzende Achterbahnfahrt der Geschmäcker: süß, säuerlich, cremig, nussig oder sahnig, das alles ohne Aromen oder sonstige künstliche Geschmacksverstärker und mit einem erstaunlich niedrigen Anteil an Zucker. Jede Sorte macht absolut Spaß und vor allem Lust auf mehr.
In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an Armin für diesen eindrucksvollen und süßen Nachmittag.
Stephan Mahlknecht