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Südtiroler Markus Schenk eröffnet zweites Lokal in St. Gallen

Der Südtiroler Spitzenkoch und SKV-Mitglied, Markus Schenk, hat im ehemaligen Kino Corso in St. Gallen ein weiteres Restaurant eröffnet. Schenk führt bereits das Barz. Somit hat er neuerdings zwei Kochhüte gleichzeitig auf.
Markus Schenk
Mit seinem Restaurant Barz in der Bankgasse hat sich der Südtiroler in der St.-Galler-Gastroszene im Nu einen Namen gemacht und 14 Gault&Millau-Punkte errungen. Jetzt baut sich Schenk mit dem Corso in der Brühlgasse 37 ein zweites Standbein auf. Da, wo früher im Kino Corso Filme über die Leinwand flimmerten, wird nun topaktuell diniert. Kulinarische statt cineastische Höhenflüge hat sich Schenk zum Ziel gesetzt. „Ich koche saisonal und regional mit Produkten aus dem Alpenraum.“
In der Startwoche standen Dexter-Rind aus Lutzenberg, Rheintaler Chicorée, Ribelmaisgeflügelleber und Saibling aus dem Bodensee auf der Speisekarte. „Ich pflege eine enge Zusammenarbeit mit den Bauern und den Berufsfischern aus der Region“, sagt Schenk. Seine Produzenten seien mit gleichviel Herzblut am Werk wie er.
Haute Cuisine am Abend, Kantinengroove am Mittag
Während das Fünf-Gang-Menü am Abend einen gehobenen Preis hat, ist das Tagesgericht zu Mittag günstiger. „Wir machen eine Art Kantine“, sagt der Küchenchef. Das Tagesgericht koste 25 Franken und beinhalte Suppe, Salat und Dessert vom Buffet. Den Hauptgang holen sich die Gäste direkt in der Küche. „Und wer noch Hunger hat, kann auch eine zweite Portion holen.“
Zur gehobenen Küche gehört auch ein entsprechender Tropfen. „Es ist eine große Herausforderung, wenn man bei null anfängt“, sagt Sommelier Benjamin Gilly. Er hatte die Aufgabe, den hauseigenen Weinkeller zu bestücken. Seine Auswahl konzentriert sich ebenfalls auf die Region: Weine aus der Schweiz, aus Österreich und Norditalien. Gilly hatte ursprüngliche Rebsorten und kleine Winzerbetriebe gesucht. Fündig wurde er etwa im Aostatal, wo er zufällig auf einen Winzer traf, der nur 5.000 Flaschen pro Jahr abfüllt. „Sein Wein ist ein Unikat“, sagt Gilly. Einzigartig und „etwas freaky“ sei der Weinkeller des Corso geworden.
Ausgefallen und nicht zu übersehen sind auch die Wandbilder in der Bar und im Treppenhaus. Sie bilden einen starken Kontrast zum nüchternen Interieur. Pop-Ästhetik entsteht während der Bauarbeiten „Ich bin der Künstler“, so Franz Ackermann neben seinen teils über sechs Meter hohen Werken.
Der geschichtsträchtige Ort im ehemaligen Kino sei spannend, sagt Schenk. Plus biete die neue Küche Synergien. Im Barz sei der Platz knapp. „Jetzt habe ich eine größere Küche, wo mein Team etwa die Teigwaren produzieren kann.“ Die beiden Lokale sind nur einen Katzensprung voneinander entfernt. Das helfe: „Denn ich werde vermutlich in den kommenden Wochen pro Tag drei- bis viermal hin- und herpendeln.“
Foto: Markus Schenk

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Im SKV-Portrait

Sigmar Pazeller ist Küchenmeister, Diätetisch geschulter Koch DGE, Diplomierter Diätkoch, Kochfachlehrer und Referent bei den Diätkoch-Ausbildungen am Kaiserhof in Meran. Zudem ist er auch unabhängiger SKV-Rechnungsrevisor im Netzwerk mit Günter Marmsoler und Landeskassier KM Otto Theiner.
Sigmar Pazeller
Die Redaktion der SKV-Zeitung stellt wiederum einen Südtiroler vor, der sich mit großem Einsatz für den Kochberuf und im Besonderen für die Ausbildungen im Diätbereich engagiert.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.
Glück bedeutet …
… meine Familie, die immer hinter mir steht.
Was ist Erfolg für Sie?
Positives Feedback für meine Arbeit als Koch.
Was hat Sie schon immer fasziniert?
Wie unsere Vorfahren es geschafft haben, mit wenigen Ressourcen fantastisches Essen auf den Tisch zu bringen. Die Rezepte dieser Zeit sind zeitlose Klassiker.
Was fällt Ihnen beim Begriff Südtirol ein?
Hierbei fallen mir viele Schlagworte ein: Natur, Tradition, Qualität, Vielfalt, Berge und Palmen, Knödel und Pasta.
Was war das Schlüsselerlebnis, das Sie dazu veranlasste, Koch zu werden?
Als ich als junger Bub im Hotel meiner Tante mitgeholfen habe, hat mich die Begeisterung für den Kochberuf gepackt.
Ihr Werdegang vor dem Eintritt in den Kaiserhof
1982 bis 2009 | In verschieden Hotel- und Restaurantküchen in Südtirol tätig
2008 | Ausbildung zum/zur Diätisch geschulte*n Koch/Köchin DGE
2009 | Ausbildung zum Diplomierten Diätkoch
Seit 2009 | Kochfachlehrer in der Landeshotelfachschule Kaiserhof in Meran
2013 | Abschluss der Diplom-Ausbildung zum Küchenmeister
Seit 2017 | Referent bei den Diätkochausbildungen an der Landeshotelfachschule Kaiserhof
2018 | Abschluss der dreijährigen pädagogischen Ausbildung zum Fachlehrer
Der wichtige Hinweis für SKV Mitglieder und Südtiroler im Allgemeinen
Aufgrund der Klimathematik sollte man besonders darauf achten, saisonale und regionale Produkte aus kleinen Kreisläufen zu verwenden.
An die Südtiroler Köchinnen, Köche und Gastronomen
Es ist wichtig, dass sich Köchinnen und Köche sowie Gastronomen ständig weiterbilden, um den zunehmenden Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden.
SKV-Redaktion/sd