Aktuell
Landeshotelfachschule Kaiserhof, Meran

Erfolgreicher Lehrgang zum/zur Diätetisch geschulten Koch/Köchin

Die Landeshotelfachschule Kaiserhof in Meran ist seit vielen Jahren das Kompetenzzentrum für Ernährung und Diätetik. Dort wird bereits seit über 20 Jahren sehr erfolgreich die Diätkochausbildung durchgeführt. Anerkannte Ärzte und Professoren referieren bei diesem Kurs. Im Dezember 2019 fanden die letzten Diplomprüfungen zum/zur Diätetisch geschulten Koch/Köchin statt, an denen neun junge engagierte Berufskollegen und -kolleginnen teilnahmen.
KM Andreas Köhne, Lukas Oberhofer, Christoph Gatterer, Viktoria Frener, KM Peter Paul Komar, Luiba Comploi, Kevin Telser, Jasmin Lamprecht, Christian Lechthaler, Thomas Schullian und KM Sigmar Pazeller (v.l.)
Ein Großteil der Teilnehmer*innen absolvierte den Lehrgang aus persönlichen Gründen und auch aufgrund der stetig steigenden Nachfrage bei z.B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Auch Diätkostformen wie bei Diabetes Mellitus, eiweißarmer Kost, leichter Vollkost, natriumarmer Kost usw. werden von Seiten der Krankenhäuser, Altersheime, Kindergärten und auch in der Hotellerie und Gastronomie immer mehr gefordert.
Wie in jedem Lehrgang waren die Teilnehmer*innen nervös und etwas unsicher was wohl alles auf sie zukommt. Sind doch Fächer dabei, die sie in ihrer bisherigen schulischen und beruflichen Laufbahn nur teilweise oder gar nicht gehabt haben. Bereits zu Beginn konnte man feststellen, dass die Stimmung in der Klasse sehr gut war. Der Klassenvorstand und Koordinator KM Andreas Köhne erklärte allen Anwesenden die Notwendigkeit in Kleingruppen den neuen und unbekannten Stoff aufzuarbeiten. Wie bereits auch bei den letzten Kursen, müssen die Teilnehmer eine fächerübergreifende Facharbeit zu einem vorgegebenen Thema erarbeiten und diese bei der mündlichen Prüfung der Kommission präsentieren.
Die Klasse erwies sich als sehr interessiert und pflegeleicht. Alle Referentinnen und Referenten bescheinigten eine engagierte, motivierte und sehr wissbegierige Klasse gehabt zu haben.
Am Ende bewiesen alle Teilnehmer*innen, dass sie gut vorbereitet waren und mit viel neuem Wissen traten sie die einwöchige Abschlussprüfung an. Dabei gelangte manch einer von Ihnen an die Grenzen des Machbaren. Die praktische Prüfung, die auch die höchste Gewichtung (60% Praxis und 40% Theorie) vom gesamten Lehrgang hat, forderte die Teilnehmer*innen über zwei ganze Tage. Auch die Kommission musste bis an die Grenzen ihrer Kräfte gehen, hieß es doch am letzten Tag noch die Abschlussbewertung fertig zu stellen um dann am späten Abend noch die definitive Bewertungskonferenz durchzuführen.
Bei der Durchführung des Praktikums in einem Krankenhaus oder Heim (für diejenigen die anschließend den Diplomierten Diätkoch machen möchten) gibt es eine Neuerung. Sie brauchen in Zukunft nicht mehr ihr gesamtes Praktikum in einem Krankenhaus abwickeln, sondern können es zur Hälfte in einem Hotel durchführen, wo mindestens ein*e diätetisch geschulte*r Koch/Köchin oder noch besser ein*e Diplomierte*r Diätkoch/-köchin tätig ist. Die Inhalte werden mit den Ernährungsberater*innen im Sanitätsbereich und in den ausgewählten Hotels neu festgelegt.
Beim Lehrgang zum/zur Diätetisch geschulten Koch/Köchin wurde die Prüfung vom KM Andreas Köhne als verantwortlichen Koordinator der Diätausbildung im Auftrage der DGE, durchgeführt um auf die Einhaltung der Richtlinien zur Vergabe des Zertifikates bei erfolgreicher Teilnahme und Prüfung zum/zur „Diätetisch geschulten Koch/Köchin DGE“ zu achten.
Abschließend bedanke ich mich bei allen Referentinnen und Referenten und bei Gertrud Duregger für Ihre professionelle Unterstützung. Somit konnte wiederum ein Lehrgang erfolgreich abgewickelt werden.
Der nächste Lehrgang zum/zur Diätetisch geschulten Koch/Köchin ist ausgeschrieben und beginnt Ende März bis Ende Mai 2020.
Nähere Infos in unserer Weiterbildungsbroschüre oder direkt in der LHF Kaiserhof in Meran Anmeldungen sind noch bis zum 14. Februar 2020 möglich.
KM Andreas Köhne,
Verantwortlichen Koordinator
der Diätausbildung im Auftrage der DGE.

Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Schneeball
Schneeball? Sofort drängen sich winterliche Bilder und Gefühle auf. Weiß und eisig. Ich spreche hier aber von einem wenig beachteten Strauch, der einen Namen trägt, der ihm eigentlich gar nicht gerecht wird – Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus).
Rote Glasperlen im Schneeweiß der Berge
Bis tief in den Winter trägt der Strauch seine Früchte. Erst in der allerhöchsten Not verschwinden sie in hungrigen Schnäbeln. Vögel lassen sich wohl vom unangenehmen Geruch und bitteren Geschmack der rohen Steinfrüchte abschrecken wie auch wir. Die auch als Hundskirschen, Teufelsbirnen, Scheiß- oder Schweißbeeren bezeichneten Früchte riechen wirklich nicht verlockend. Aber mit dem richtigen Trick werden sie durchaus zu außergewöhnlichen Köstlichkeiten.
Ähnlich dem Holunder
Roh gelten die Früchte als ungenießbar, können bei empfindlichen Menschen oder übermäßigem Verzehr zu Übelkeit, Brechreiz und Durchfall führen. Vergiftungen sind in den letzten 100 Jahren nie bekannt geworden. Wie Holunderbeeren, die frisch vom Strauch unverträglich sind, werden auch Schneeballfrüchte durch Verarbeitung, insbesondere durch Kochen, gut bekömmlich – und wohlschmeckend.
Heimische Cranberry
Je reifer die Früchte werden, desto weniger spürt man die unangenehmen Seiten, dafür werden Fruchtzucker deutlicher spürbar. Gut beraten ist also der Wildfrüchtekoch, der sich in Geduld übt und erst im Hoch- oder Spätwinter erntet. Die englische Bezeichnung European Cranberrybush beschreibt den Gewöhnlichen Schneeball dann sehr gut. Die Früchte erinnern tatsächlich an die amerikanischen Kranichbeeren. Mit sanftem, ausgedehntem Köcheln bekommt man ein leuchtend gefärbtes Gelee (Früchte dafür am besten dampfentsaften) oder eine dunkelrote Marmelade (Früchte zusammen mit Äpfeln, Birnen, Trauben, Beeren, Banane mischen).
Kalinka, Kalinka….
Von Polen über die Ukraine bis Russland werden Schneeball- oder Kalinkenbeeren als Saft, Mus, Gelee, Marmelade, getrocknet in Backwerk, in Müsli oder zum Knabbern sehr geschätzt. Dank ihres Reichtums an Vitalstoffen gelten sie dort als Superfood. Auch in der Türkei verwendet man die Früchte zur Zubereitung von Girabolu, Kirabolu, Geleboru, Gilabada, Gildar oder Giligili. Das Getränk aus zunächst in Salzlake eingelegten, dann gepressten und gesüßten Früchten soll neueren Untersuchungen zufolge eine antioxidative, antibiotische und krebshemmende Wirkung zeigen.
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
www.pflanzenlust.de