Thema
Pilzpassion
Landwirtschaft neu gedacht
Pilze mit Leidenschaft: Ein innovativer Sarner bringt Schwung in die Landwirtschaft. Vom Milchbauer zum Pilzexperten – Eine nachhaltige Mission im Sarntal


Christian Rabensteiner mit Lea Thaler
Auf einem kleinen Bergbauernhof im Sarntal, auf 1.100 Metern Höhe, hat ein junger Bauer seinen Traum verwirklicht. Christian Rabensteiner begann vor viereinhalb Jahren mit seiner Leidenschaft für all das, was die Natur zu bieten hat. Er begann mit verschiedenen Pilzarten auf dem elterlichen Hof „Bernholz“ zu experimentieren und baute allerlei Pilzsorten an. Seine Philosophie war von Anfang an klar: Aufgeben ist nie eine Option.
Der Weg zu den Pilzen: Eine persönliche Entscheidung
Sein Weg zur Pilzerzeugung begann mit einem radikalen Richtungswechsel: der Entscheidung, Vegetarier zu werden. So entdeckte er die Pilze als vielseitiges Nahrungsmittel und erkannte schnell, dass sie nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig sind.
Individueller Anbauprozess: Qualität und Vielfalt
Ein besonderer Aspekt der Arbeitsweise von Christian: Er stellt das Substrat für die Pilzzucht selbst her. Dieser Prozess ist äußerst komplex und erfordert viel Fachwissen. Lange hat er kontinuierlich experimentiert, angepasst und optimiert. So hat er auch hier die volle Kontrolle über Inhaltsstoffe und Zusammensetzung. Jeder seiner Pilze ist dadurch nicht nur ein Qualitätsprodukt, sondern ein echtes Sarner Produkt – von Grund auf selbst entwickelt und produziert.
Ein ethisches Engagement: Vegetarismus und Nachhaltigkeit
Christian ist es wichtig, dass seine Arbeit im Einklang mit seinen ethischen Überzeugungen steht. Als Vegetarier liebt er die Tiere und möchte nicht, dass sie für ihn sterben. Der elterliche Betrieb bleibt weiterhin der Milchwirtschaft treu, während er sich seit Herbst 2024 hauptsächlich auf die Pilzerzeugung fokussiert.
Herausforderungen und Lernprozesse: Der Weg zum Erfolg
Obwohl der Einstieg in die Pilzproduktion herausfordernd war und viele Experimente scheiterten, fand er durch Hartnäckigkeit und seinen starken Willen seinen eigenen Weg. Durch ein Praktikum und einen begleiteten Lehrgang in Innsbruck konnte er Fehler erkennen und wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die für eine erfolgreiche Pilzzucht wichtig sind.
Nachhaltigkeit im Fokus: ökologischer Kreislauf und kurze Wege
Nachhaltigkeit ist für Christian essenziell. Er setzt alles daran, den ökologischen Kreislauf möglichst geschlossen zu halten. Das Sägemehl, welches für die Substratherstellung benötigt wird, bezieht er aus der näheren Umgebung. Die Bio-Weizenkleie kommt derzeit noch aus der Po-Ebene, doch Christian ist aktiv auf der Suche nach einem regionaleren Produzenten, um auch hier Transportwege weiter zu verkürzen. Gleichzeitig plant er, seinen Gemüseanbau auszuweiten, um künftig noch mehr aus eigener Hand anbieten zu können.
Zukunftsvision: Eine nachhaltige Pilzproduktion
Gemeinsam mit seiner Freundin, Lea Thaler, die ihn bei seiner Mission tatkräftig unterstützt, strebt er danach, in den nächsten Jahren Speisepilze zu produzieren, ohne auf externe Ressourcen zurückgreifen zu müssen.
Fazit: Leidenschaft für die Natur
Das Ziel von Christian ist es, nicht nur eine nachhaltige Frischpilzproduktion zu etablieren, sondern auch einen Beitrag zu einer bewussteren Ernährung zu leisten. In einer Welt, in der die Verbindung zur Natur oft verloren geht, zeigt er, wie man durch Leidenschaft und Experimentierfreude Neues schaffen kann.
Christian Rabensteiner
sm

