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Lange gekämpft – viel Geredet – endlich da!

Meistertitel NQR6-Einstufung erreicht!

Nach intensiven Verhandlungen und jahrelanger Arbeit ist es endlich soweit: Der Meistertitel wird offiziell auf Stufe 6 des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) eingestuft.
Besonders für die Gastronomie und das Handwerk ist diese Entscheidung ein wichtiger Schritt zur Anerkennung der hohen fachlichen und praktischen Kompetenz, die Meister mitbringen. Die neue Einstufung sorgt dafür, dass Meistertitel nicht nur Landesweit, sondern auch international besser vergleichbar sind.
Diese historische Entscheidung markiert einen bedeutenden Fortschritt für die Gastronomie und das Handwerk sowie die berufliche Ausbildung in Südtirol. Der Meistertitel wird nicht nur gestärkt, sondern auch als wertvoller Karriereweg hervorgehoben, der eine vielversprechende Zukunft bietet. Doch was bedeutet die neue Einstufung konkret für Meister und angehende Absolventen?
Um diese Fragen zu klären, haben wir mit Frau Cäcilia Baumgartner, Direktorin des Amtes für Meisterausbildung, gesprochen.
Frau Cäcilia Baumgartner, Direktorin des Amtes für Meisterausbildung
Für wen gilt die Neuerung?
Alle künftigen Meister- und Handelsfachwirt-Diplome werden mit dem Vermerk „Zuordnung zum NQR/EQR: Niveau 6“ versehen. Personen, die ab dem 28. August 2018 ein Meister oder Handelsfachwirt-Diplom erhalten haben, können eine amtliche Bestätigung über die Zuordnung ihres Diploms zum NQR-Niveau 6 beantragen.
Welche Vorteile ergeben sich für Absolventen einer Meisterausbildung durch diese neue Einstufung?
Die Zuordnung zum NQR 6 hat neben dem symbolischen auch einen praktischen Nutzen, z.B. wenn sich jemand in einem EU-Land bewirbt, in dem der Küchenmeister als Abschluss nicht oder kaum bekannt ist: Arbeitgeber erkennen sofort, dass der Bewerber über ein sehr hohes fachliches Niveau verfügt. Länder wie Deutschland, Österreich oder die Schweiz haben ihre Meisterdiplome bereits vor mehr als 10 Jahren dem Niveau 6 ihres NQR zugeordnet. Wenn die Provinz Bozen jetzt nachzieht, erhält der Südtiroler Meistertitel im benachbarten Ausland die gleiche Wertigkeit. Das erleichtert auch die offizielle Anerkennung des Diploms in den genannten Ländern.
Darf man jetzt mit dem Meistertitel studieren?
Südtirol hat nicht die gesetzgeberische Kompetenz, dieses Thema zu regeln. In Deutschland haben Meister den allgemeinen Hochschulzugang erhalten, in Österreich hingegen nicht. Die Zuordnung NQR6 für Südtiroler Meister macht es für Interessierte leichter, über einen individuellen Antrag einen Zugang zu einer deutschen Universität zu erreichen. Zudem gibt es immer mehr akademische Lehrgänge, die sich auch an Menschen mit Berufsbildung richten.
Welche anderen Abschlüsse sind in Europa ebenfalls auf NQR6 eingestuft sind?
Die Zuordnung NQR6 hat europaweit der akademische Bachelor erhalten. Dazu kommen v.a. im deutschsprachigen Raum Abschlüsse der sogenannten „Höheren Berufsbildung“: dazu zählen neben dem Meister auch verwandte Abschlüsse wie der Handelsfachwirt. Auch wenn die Meisterprüfung auf derselben Niveaustufe wie ein Bachelorabschluss zugeordnet ist, bleibt ein Bachelor-Abschluss ein Bachelor-Abschluss und ein Meisterabschluss ein Meisterabschluss. Weder kann sich ein Absolvent eines Bachelorstudiums „Meister“ nennen, noch ersetzt die Meisterprüfung einen Bachelorabschluss.
Wie unterscheidet sich die Meisterausbildung inhaltlich und qualitativ von anderen Bildungsabschlüssen auf dem Niveau NQR6?
Ein wichtiger Unterschied liegt schon in den Zugangsvoraussetzungen: Meister sind gestandene Berufspraktiker. Der Schwerpunkt in der Meisterausbildung liegt auf höchster berufsfachlicher Kompetenz sowie unternehmerischen Fähigkeiten und der Kompetenz, das Können an junge Mitarbeiter weiterzugeben. Interessantes Detail: der letzte Punkt war entscheidend für die Zuordnung zu NQR6.
Sehen Sie durch die Aufwertung des Titels eine gesteigerte Attraktivität für junge Menschen, sich für eine Meisterausbildung zu entscheiden?
NQR6 ist ein bewusstes Zeichen für die Gleichwertigkeit von Berufsausbildung und Uni-Laufbahn - das hat Symbolwirkung. Die Meisterprüfung ist damit stark aufgewertet worden, und das macht sie attraktiver.
Diese historische Entscheidung markiert einen bedeutenden Fortschritt für das Handwerk und die berufliche Ausbildung in Südtirol. Der Meistertitel wird damit nicht nur gestärkt, sondern auch als wertvoller Karriereweg hervorgehoben, der eine vielversprechende Zukunft bietet.
red / pj