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Drinks als Instagram-Stars

Fotos von „geräucherten“ Drinks werden gern auf Instagram gepostet. Das weiß auch Profi Pascal Leubecher aus dem The Charles Hotel in München. Allein der Hashtag #drinks wurde auf Instagram schon mehr als 40 Millionen mal verwendet. Für das verlinkte Restaurant bedeutet jeder Post kostenlose Werbung.
Auf der einen Seite ist die Pflege des eigenen Instagram-Profils wichtig, sagt Marketing-Profi Jens Piesker von der Agentur Onfire digital. „Denn vor allem die Zielgruppe unter 30 Jahren erreichen Gastronomen via Instagram – diese holt sich dort Inspiration.“
Auf der anderen Seite sei es wichtig, die Gäste zum Posten zu animieren. „Speziell die Klientel U30 ist bereit, öffentlich zu machen, was sie konsumiert – damit zeigen die jungen Leute, zu welchem sozialen Milieu sie sich zugehörig fühlen“, sagt der Experte. Gastronomen, die wollen, dass ihre Speisen und Getränke fotografiert und gepostet werden, sollten laut Jens Piesker eine Faustregel beachten: „Je kreativer und individueller ein Drink, desto höher die Wahrscheinlichkeit, auf Instagram zu landen und zu punkten.“
Profis darin sind die Bartender des „Sophia’s Restaurant & Bar“ im The Charles Hotel München. Mixologe Pascal Leubecher setzt aktuell auf Drinks in außergewöhnlichen Farben. „Der ‚Purple Pine‘ etwa hebt sich durch seinen pastelligen Lilaton von den Standard-Cocktails ab“, erläutert er. Doch nicht nur Farbe, sondern auch Rauch ist ein beliebter Special Effect.
Seine Kreation
Die “Smoking Kitty” einfach nachmixen:
Rosmarin
6 cl Lysholm No. 52
2 cl Fassbin Vielle Framboise
3 cl Limettensaft
2 cl Ingwersirup
1 cl Himbeerpüree
1 Prise Salz
Zubereitung
Alles mixen und am Ende mit Hilfe einer Smoking Gun und Buchenholzchips räuchern.
„Smoking Kitty“ etwa wird mit Hilfe einer Smoking Gun, eine Art Pistole, die mit Holzchips Rauch produziert, unter einer Glasglocke geräuchert und mit der Abdeckung an den Tisch gebracht.
„Viele Gäste bestellen sich den Cocktail ein zweites Mal, um den Showeffekt des ‚Glockelüftens‘ auf ihrem Smartphone festzuhalten und auf Social Media zu teilen“, freut sich der Bar Supervisor.
Auf die richtige Verlinkung weist das „Sophia’s“-Team im Profiltext der eigenen Instagram-Seite hin.
Dort heißt es: „If you eat & drink with us, tag @SophiasMunich“.
www.tophotel.de/

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Paul Bocuse

Die Geschichte
vom Meister und seiner Sippe

Geboren am 11. Februar 1926, gestorben am 20. Januar 2018 in Colonges-au-Mont-d’Or nahe Lyon. Er gilt mitunter als einflussreichster und bester Koche überhaupt.
Seit 1965 ist seine Küche in seinem Restaurant L’Auberge du Pont de Collonges mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. 1989 wurde er vom Gault&Millau zum «Koch des Jahrhunderts» auserwählt. Er bildete eine Vielzahl an Köchen aus, die heute ebenfalls zu den besten der Welt zählen - darunter Eckart Witzigmann und Heinz Winkler. Beide waren Küchenchef im legendären Restaurant «Tantris» in München, und Witzigmann erhielt – neben Fredy Giradet - ebenfalls die Auszeichnung als «Koch des Jahrhunderts.»
Bereit im Kriegsjahr 1941 begann Paul Bocuse als Neunjähriger mit der Arbeit am Herd seines Vaters. Den Beruf des Kochs erlernte er bei der Drei-Sterne-Köchin Eugenie Brazier in Lyon. Seine wichtigste Lehrzeit waren die sechs Jahre im Drei-Sterne-Restaurant Pyramid von Fernand Point in Vienne. Zu Fernand Point entwickelte sich darüber hinaus eine tiefe Freundschaft, die ihn in seinem Schaffen begleitete.
Doch auch die Familie Bocuse war nicht vor Problemen gefeit – der Großvater von Bocuse verkaufte seiner Zeit alles, auch den Namen. Als Bocuse 1965 die drei Sterne für die L’Auberge-sur-Collonges erhielt, hatte er nicht das Recht, seinen eigenen Namen dafür zu verwenden. 1966 musste er die Marke «Bocuse» zurückkaufen.
Das Pauli Magazin