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Von Sydney bis Zur Blauen Traube

Christoph Huber – Reise zur radikal lokalen Küche

Vom Pizzaiolo in Australien zum Küchenchef im Herzen Südtirols: Wie Christoph Huber seine kulinarische Odyssee gestaltete und sein Wirtshaus mit radikal lokalem Konzept in Algund verwirklichte.
Christoph Huber und Vivien Pixner – FOTO: Christoph Huber
Christoph Huber
Ausbildung und Werdegang:
Landesberufsschule Savoy in Meran
Hotel Hohenwart in Schenna
Hotel Palace in Meran
Rosa Alpina in St. Kassian
Quay Restaurant – Greg Doyle in Sydney
Hotel Castel in Dorf Tirol
Hotel Obauer in Werfen
Castel Fragsburg in Meran
Restaurant Überfahrt – Christian Jürgens am Tegernsee
De Librije Zwolle in den Niederlanden
Im Kurzportrait
Lebensmotto?
Es gibt für alles eine Lösung. Glück ist… zufrieden zu sein mit dem, was man hat.
Was bedeutet Erfolg für dich?
Harte Arbeit und Durchhaltevermögen
Was hat dich schon immer fasziniert?
Wie glücklich und zufrieden viele Menschen, die nichts haben, in sehr armen Ländern sind.
Was war dein Schlüsselerlebnis, das dich dazu veranlasste, Koch zu werden?
Ich wollte schon immer Koch werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals einen anderen Wunschberuf gehabt hätte. Beeinflusst hat mich sicherlich auch die Passion meiner Mutter und meines Vaters für ihren Beruf als Gastronomen.
Was kannst du jungen Nachwuchsköchinnen und Köchen empfehlen?
Macht eure Erfahrungen im Ausland.
Wo findet man dich aktuell?
Im Wirtshaus zur blauen Traube in Algund.
Nach seiner Zeit unter der Anleitung von Norbert Niederkofler wagte Christoph Huber den Schritt hinaus in die weite Welt. Mit lediglich 50 Euro in der Tasche landete er in Australien, wo er sich bereits am zweiten Tag auf die Suche nach einer Anstellung machen musste. So fand er sich für drei Wochen in Sydney wieder, wo er als Pizzaiolo arbeitete. Diese Zeit nutzte er, um sich mehrmals unangemeldet im Restaurant Quay vorzustellen. Zunächst wurde er zweimal abgewiesen, doch beim dritten Versuch erhielt er die Möglichkeit, sein Können bei einem Probekochen zu zeigen. Dies führte unmittelbar zu einem Arbeitsvertrag.
Zander, Marinierte Zucchini, Safranfond – FOTO: Christoph Huber
Im Laufe der folgenden Jahre sammelte Christoph Huber wertvolle Erfahrungen unter renommierten Küchenchefs wie Christian Jürgens, den Brüdern Karl und Rudolf Obauer, dem Feinbäcker Arnd Erbel und Jonny Boer. Doch keiner von ihnen formte Huber zum Küchenchef. Diese Rolle übernahm schließlich Gerhard Wieser, bei dem Huber mehrere Jahre als Souschef tätig war, mit großem Engagement.
Lachsforelle, Alpendaashi – FOTO: Christoph Huber
Während seiner kulinarischen Reisen versuchte Huber stets, sich in die Lebensweise der jeweiligen Kulturen einzufühlen. Dies führte ihn Schritt für Schritt zu seinem heutigen Konzept: radikal lokal. Die Verwirklichung seines lang gehegten Traums, ein eigenes Wirtshaus zu eröffnen, in dem er radikal lokal kochen kann, steht für ihn im Mittelpunkt. Dabei bedeutet radikal lokal für ihn, eine offene Küche anzubieten, die ausschließlich auf Produkte aus einem Umkreis von 200 Kilometern setzt. In seiner Küche sucht man vergebens nach Vanille, Zimt und Nelken. Selbst Pfeffer bezieht er von einem Bauer aus Südtirol. Die konsequente Umsetzung dieses radikal ehrlichen Konzepts, die Suche nach einheimischen Produzenten und Lieferanten, stellt eine bedeutende Herausforderung dar, der er sich mit voller Hingabe im Wirtshaus zur blauen Traube in Algund stellt.
SKV-Redaktion / pj

Thema
Regiokorn

Getreide aus Südtirol – Qualität, die man schmeckt

Regiokorn: Qualität, die man schmeckt und eine Initiative, die die Identität und Tradition der Südtiroler Landwirtschaft bewahrt und gleichzeitig in die Zukunft führt.
Foto: Pixabay
Goldene Getreidefelder, majestätische Bergkulissen und strahlend blauer Himmel – in Südtirol setzen fünf verschiedene Getreidesorten landwirtschaftliche Akzente zwischen Weinhängen und Apfelwiesen. Die größten Regiokorn-Anbauflächen erstrecken sich im Vinschgau und im Pustertal, aber auch im Eisacktal und am Tschögglberg wird heimisches Getreide kultiviert.
Das Regiokorn-Projekt, ins Leben gerufen im Jahr 2011 in Zusammenarbeit mit IDM Südtirol, dem Versuchszentrum Laimburg, dem Südtiroler Bauernbund und der Meraner Mühle, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traditionsreiche Kulturlandschaft Südtirols wieder mit heimischem Getreide zu beleben. Derzeit beteiligen sich 60 Bauern und Bäuerinnen an diesem Projekt, bewirtschaften etwa 100 Hektar und ernten jährlich rund 340 Tonnen Regiokorn.
Die wichtigsten Qualitätskriterien des Regiokorns sind von Anfang an festgelegt:
Der Anbau erfolgt nach lokalen Traditionen, ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmittel oder Mineraldüngern.
Die Landwirtschaft basiert entweder auf biologischer Landwirtschaft oder integriertem Anbau.
Das geerntete Getreide wird regional in der Meraner Mühle in Lana vermahlen.
Um die Qualität zu sichern, unterliegt der gesamte Prozess regelmäßigen Kontrollen durch eine unabhängige Kontrollstelle (SQK).
Regiokorn, das sind fünf verschiedene Getreidesorten: Roggen, Dinkel, Gerste, Buchweizen und Hafer. Diese Vielfalt spiegelt sich nicht nur in den goldenen Feldern wider, sondern auch in den duftenden Backwaren, die von 20 teilnehmenden Bäckereien und Konditoreien mit dem Qualitätszeichen Südtirol hergestellt werden.
Das Regiokorn ist nicht nur eine landwirtschaftliche Initiative, sondern eine Verbindung von Bauern, Mühlen und Bäckern, die die regionale Wertschöpfungskette stärkt. In der Küche wird Regiokorn zu einer einzigartigen Zutat, die den charakteristischen Geschmack zahlreicher Südtiroler Spezialitäten trägt. Das Qualitätszeichen Südtirol auf diesen Produkten garantiert, dass mindestens 75 Prozent des verwendeten Mehls aus Regiokorn stammen, und signalisiert zugleich, dass diese Gerichte höchsten Qualitätsstandards entsprechen – ohne den Einsatz von Zusatzstoffen wie Konservierungsmitteln oder Emulgatoren.
Hier sehen Sie ein Video „Mit Regiokorn zurück zum Ursprung | Mehl aus Südtirol“ - t1p.de/tpxlf

Quelle: www.qualitaetsuedtirol.com/regiokorn - pj