Thema

Ein blühendes Erbe für die Zukunft

Im Gespräch mit Lorenz Schiner, einem Pionier der biodynamischen Landwirtschaft. Eine Vision des Anbaus von althergebrachten Kulturen und die Bedeutung das Erhaltens von Wissen in der modernen Landwirtschaft.
Lorenz Schiner in Aktion – FOTO: Lorenz Schiner
Terra Vitae wurde Anfang 2016 von Lorenz Schiner gegründet, nachdem er zwischen Gais und Uttenheim fünf Hektar Ackerland zur Pacht bekommen hatte. Der bäuerliche Betrieb wird angelehnt an die Regeln der biodynamischen Landwirtschaft geführt und durch die Bio-Kontrollstelle BIKO Tirol (Nr. IT027969130516) überprüft.
Mohnfeld im Pustertal – FOTO: Lorenz Schiner
Auf dem Feld werden unter anderem altbekannte Kulturen wie Dinkel, Kartoffeln, Buchweizen, Mohn und Lein angebaut. Insgesamt wachsen auf der Ackerfläche 15 verschiedene Kulturpflanzen, eine einzigartige Vielfalt in der Umgebung. Der Betrieb setzt sich für den Erhalt von althergebrachtem Wissen rund um diese Kulturen ein.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Mohn, Lein, usw. biodynamisch anzubauen?
Ich bin damals darauf gekommen Mohn, Lein und Buchweizen anzubauen, Pflanzen, die früher unsere Landschaft geprägt haben, weil es für mich sehr wichtig ist, diese wieder in unsere Landschaft einzubringen, auch in politischer Hinsicht. Für mich persönlich ist es wichtig, das Wissen zu sammeln, das uns durch die moderne, durch Monokultur geprägte Landwirtschaft verloren gegangen ist. Somit habe ich vor acht Jahren mit dem Anbau dieser Sorten angefangen, mit der Idee, dass die Welt eine Erinnerung braucht, was wichtig ist und was hierhergehört.
Wer hat Sie geprägt, diesen Weg einzuschlagen?
Mich hat damals mein Opa sehr geprägt. Er hatte einen Garten voller bunter Blumen und von ihm habe ich gelernt, wie man Leute verzaubern kann. Deswegen ist es mir auch heute sehr wichtig, dass immer etwas auf dem Feld in Blühte steht. Diese Pracht wird auch gerne von anhaltenden Passanten bewundert und fotografiert. In politischer Hinsicht finde ich, dass es zum Denken anregen soll.
Wie viel produzieren Sie durchschnittlich im Jahr und wie vermarkten Sie diese Produkte?
Ich produziere jährlich um die sechs bis sieben Tonnen an Produkten, in den letzten Jahren war es jedoch etwas weniger. Natürlich sind einige Sachen noch ausbaufähig. Doch vor allem die Qualität ist mir sehr wichtig, genauso wie meinen Kunden in der Gastronomie.
Wer sind Ihre Abnehmer? Welche Lokale oder Restaurants beziehen Ihre Produkte?
Ich konnte in den letzten Jahren viele Kunden gewinnen, die den gleichen Weg gehen wie ich, zum Beispiel Issinger Weiher und Norbert Niederkofler. Sie schätzen die Qualität und Einzigartigkeit meiner Produkte. Da ich als einer der Ersten Mohn angebaut habe, konnte ich mir auch einige sehr wichtige Kunden sichern. Die Gastronomie an sich ist ein wertvoller Kunde, trotzdem stößt man immer wieder an seine Grenzen, teils aufgrund der Bürokratie, teils auch weil die Produktionskapazität mit meiner kleinen Struktur begrenzt ist.
Lorenz Schiner / rm

Thema
Andreas Döllerer

Ein kulinarisches Genie im Herzen der Alpen

„Hier lebt man ein Leben in der Nische. Die einen nennen es Begrenzung, ich nenne es Freiheit.“ Andreas Döllerer
Andreas Döllerer – FOTO: SalzburgerLand
In der rauen, schroffen Welt von Andreas Döllerers kulinarischem Universum in Golling im Salzburger Land ist nichts von der Weichheit abgeschliffen. Was andere vielleicht als Herausforderung gesehen hätten, empfand er als Chance. Diese Umgebung beflügelte seine Fantasie und trieb ihn an, altes Wissen zu entdecken und Neues zu schaffen. In seiner „alpinen Küche“ verschmelzen Tradition und Innovation zu einer einzigartigen Erfahrung. Sein Ansatz, sich mit dem zu beschäftigen, was die Region zu bieten hat, ist für ihn selbstverständlich. Aktuell wird Andreas Döllerers Restaurant vom Guide A la Carte mit fünf Sternen und 99 von 100 Punkten als bestes Restaurant Österreichs geführt.
Lammschopf & Schulter in BBQ-Marinade. Roggenfocaccia. Aufgeschlagenes Fencheljoghurt von Andreas Döllerer, Döllerer Genießerrestaurant in Golling – FOTO: SalzburgerLand
Mit zahlreichen Auszeichnungen wie der Trophäe Gourmet für kreative Küche, dem Titel Gastronom des Jahres, Koch des Jahres und Inspiration Chef des Jahres hat Döllerer die Gastronomie-Szene im Sturm erobert. Doch was macht diesen Küchenmeister so besonders?
In einem exklusiven Interview mit Tina und Kim Marcelli sowie Sandra Kofler anlässlich der 6. Festspiele der Alpinen Küche erzählt uns Andreas Döllerer von seinen Wurzeln, seiner Liebe zur Spitzengastronomie und seiner Leidenschaft für die alpine Region. Dabei verrät er uns sein Geheimnis, wie er Tradition und Moderne in seiner alpinen Küche auf einzigartige Weise miteinander verbindet.
Sie können das vollständige Interview mit Andreas Döllerer über den beigefügten QR-Code finden. Tauchen Sie ein in die Welt von Andreas Döllerer, einem Mann, der die Alpen nicht nur in seiner Küche, sondern auch in seinem Herzen trägt. Sie erfahren, was diesen Ausnahme-Koch antreibt, wie er junge Talente fördert und was seine Vision für die Alpinen Festspiele der Zukunft ist. Lassen Sie sich von seinem Engagement für die alpine Küche und seine tiefe Verbundenheit zu dieser Region inspirieren.
Das Interview von Andreas Döllerer finden Sie auf der Homepage unter:
skv.org/steil-schroff-rau/
Tina Marcelli/Sandra Kofler/Kim Marcelli