Thema
Das Villnösser Brillenschaf
Die „Brille“ und Oskar Messner
Oskar Messner, Drei-Haubenkoch, ausgezeichnet mit der „Chicciola“, der Schnecke von Slow Food, das kulinarische und ideale Gesicht des Villnösser Brillenschafs, der Brillenschafe und Gault&Millau-Hauben unter einem Dach vereint, immer wagemutig und zeitgleich kulinarischer Perfektionist ist, einer der Gründer der Marke Furchetta. Gemeinsam mit seiner Frau Ingrid hat er den bescheidenen Gasthof in Pitzack in ein ungewöhnliches, komfortables und modernes Restaurant mit Terrasse verwandelt.
Oskar Messner - FOTO: Armin Terzer
Oskar Messner im Kurzportrait
Jahrgang:
1973
Dein Lebensmotto:
Geh mit offenen Augen und Respekt durchs Leben.
Dein Lieblingsort:
Die Schafhütte auf der Kofel Alm mit Küche und Holzherd
Dein Beruf:
Koch und Gastgeber aus Leidenschaft
Deine Lieblingsmenschen:
Meine Familie
Dein Lieblingslebensmittel:
Ein wunderbares Stück Villnösser Brillenschaf. Genuss pur.
Dein Lieblingsgemüse:
Verschiedene, kommt immer auf die Jahreszeit an.
Dein Lieblingskräutlein:
Thymian
Dein Lieblingsgericht:
Lammschlegel vom Villnösser Brillenschaf im Tontopf gegart
Trägt Oskar auch eine Brille?
Langsam wird’s Zeit
Oskar Messner im Interview
Pitzock. Das Esslokal unter den Geisler Spitzen. Was fällt dir dazu spontan ein?
Im Pitzock schließt sich der Kreis rund um das Villnösser Brillenschaf. Sei es kulinarisch wie geschichtlich.
Von der Dorfkneipe zum Haubenlokal. Wie schafft man das?
Einfach Leidenschaft und Freude zum Beruf.
Wie vereinst du Schafe und Hauben unter einem Dach?
Mittlerweile ist das Villnösser Brillenschaf fester Bestandteil im Restaurant und Teil eines ganzheitlichen Konzeptes mit dem Hauptaugenmerk der Zusammenarbeit lokaler Produzenten.
Oskar, der Querdenker. Wie schafft es der Querdenker trotzdem seine Gäste zu begeistern?
Durch Ehrlichkeit!
Was faszinierte dich am Villnösser Brillenschaf?
Einfach alles, sei es der geschichtliche Standpunkt sowie der kulturelle und natürlich der kulinarische.
Wie viele Schafe mit der Brille leben heute in Villnöss?
Vor über 15 Jahren, als Kurt, Stefan und ich das Projekt Furchetta gestartet haben, hatten wir im Villnöss Tal nur mehr ca. 300 Muttertiere. Durch die Garantie der Abnahme und des Preises ist es uns gelungen, die Anzahl der Brillenschafe in Villnöss mehr als zu verdoppeln. Zurzeit sind es ca. 700 Muttertiere allein in Villnöss.Im Zusammenhang mit dem Brillenschaf taucht immer wieder der Begriff „Furchetta“ auf. Was ist das?
Furchetta ist die Firma, das Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, etwas Besonderes aus dem Villnösser Brillenschaf zu machen. Anfangs mit der Veredelung vom Fleisch und seit über zehn Jahren widmen wir uns auch dem Thema Wolle. Hinter dem Projekt Furchetta stehen zurzeit Kurt Niederstätter, Michael Eisendle, Michael Vikoler und ich. Mittlerweile arbeiten wir mit ca. 50 Bauern und Züchtern eng zusammen.
Der Furchetta-Schinken vom Villnösser Brillenschaf - FOTO: Armin Terzer
Welche Produkte werden über Furchetta vermarktet?
Frischfleisch vom Lamm (Schlegel, Schulter, Racks usw.), veredelte Produkte wie Lammkaminwurzen, Lammsalami und Lammragout, Wollprodukte (Häkelkäppis und Lammfelle) sowie Ochsenfleisch vom Grauvieh (Projekt Graues Geisler Rind).
Was zeichnet die Qualität vom Brillenschaf für dich als Koch besonders aus?
Das Lammfleisch ist feinfaserig in der Konsistenz und ungemein würzig im Geschmack sowie ohne den intensiven „Bockelegeschmack“.
Welche Fleischteile vom Brillenschaf faszinieren dich ganz besonders als Koch?
In erster Linie das ganze Tier, schon als Respekt dem Tier gegenüber. Sehr spannend finde ich das Kochen mit den Innereien wie zu Großmutters Zeiten.
Wo können Köchinnen, Köche und Gastronomen das Fleisch vom Brillenschaf kaufen?
Direkt bei Furchetta oder auch über unsere Partner: Metzgerei Amort (Vahrn), Galloni, Wörndle, Pur Südtirol und Pircher Despar (Sand in Taufers).
Das Villnösser Brillenschaf. Wodurch unterscheidet sich dieses Fleisch von herkömmlichen Rassen?
Das Villnösser Brillenschaf ist eigentlich keine Fleischrasse. Es wurde ursprünglich für die Wolle gezüchtet. Die Tiere sind kleiner und schlanker und somit ist das Fleisch auch feinfaseriger.
Wieviel Lebendgewicht weist ein Brillenschaf im Idealfall bei der Schlachtung auf und wie hoch ist das Gewicht vom ausgenommenen Schlachtkörper (ohne Eingeweide, ohne Fell und Kopf)?
Das Idealgewicht ist für unsere Bedürfnisse um die 30 Kilogramm Lebendgewicht. Das ergibt 15 Kilogramm Schlachtgewicht.Menü in fünf Gängen rund um das Villnösser Brillenschaf
Drei-Haubenkoch Oskar Messner, Restaurant Pitzock
Lauwarmer Lammschinken vom Villnösser Brillenschaf auf Spargelsalat vom Mesnerhof
Lammbeuschl in der Tasse mit Kartoffelschaum
Dinkeltagliolini mit Lammragout und Rindshenkele vom Geisler Rind
Geschmorte Lammstelze vom Villnösser Brillenschaf auf Kräuterrisotto Vialone Nano
Mandel-Cannolo gefüllt mit Zirmmousse
oder mein alternativer Abschluss: Hausgemachte kühle Mousse von der Lammleber vom Villnösser Brillenschaf und ein Glas Vino Santo aus dem Trentino
Produkterklärung
Das Brillenschaf ist ein Presidio von Slow Food und Oskar ist Teil des Slow-Food-Förderkreises.
Was kann sich ein Koch, eine Köchin darunter vorstellen? Das Villnösser Brillenschaf ist eine vom Aussterben bedrohte Haustierrasse. Seit 2011 trägt das Villnösser Brillenschaf das Prädikat „Presidio Slow Food“und Oskar Messner ist der Verantwortlicher des Presidio Slow Food Villnösser Brillenschaf. Zudem ist er Teil des Slow-Food-Projektes „Alleanz der Köche mit Slow Food“. Das Pitzock ist eines der acht Restaurants in Südtirol, das mit der Slow-Food-Schnecke (Chiocciola) vom Restaurantführer Osterie d’Italia von Slow Food ausgezeichnet ist.
rs | rm
Was kann sich ein Koch, eine Köchin darunter vorstellen? Das Villnösser Brillenschaf ist eine vom Aussterben bedrohte Haustierrasse. Seit 2011 trägt das Villnösser Brillenschaf das Prädikat „Presidio Slow Food“und Oskar Messner ist der Verantwortlicher des Presidio Slow Food Villnösser Brillenschaf. Zudem ist er Teil des Slow-Food-Projektes „Alleanz der Köche mit Slow Food“. Das Pitzock ist eines der acht Restaurants in Südtirol, das mit der Slow-Food-Schnecke (Chiocciola) vom Restaurantführer Osterie d’Italia von Slow Food ausgezeichnet ist.
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