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Eveline Wild

Die Wild(e) Eveline und der Wilde EDERER

Elegant, top im Beruf und Tirolerin. Das ist Eveline Wild. Chefin der Patisserie und Gastgeberin im Der Wilde Ederer. Eine wilde Karriere.
Eveline Wild und der Apfel – FOTO: Stefan Eder
Steckbrief
Geboren:
1980, Innsbruck
Beruf:
Gelernte Konditorin … und was das Leben dann so draus macht
Wohnort:
St. Kathrein am Offenegg
Auto:
Kein eigenes
Beziehungsstatuts:
Vergeben
Hobbys:
Alles was mit schönen Dingen zu tun hat, Blumen, Mode, Kunst, Deko, aber auch Lesen oder Kino oder Basteln mit unserem Sohn
Website:
Eveline behauptet einfach mal: „Ich hatte Glück. Und zwar jede Menge davon. Glück mit der passenden Berufswahl, Glück, qualitätsbewusste Lehrer zu finden und Glück, ein ständig unterstützendes Elternhaus zu haben.“ Der Höhepunkt war die Goldmedaille bei den Berufsweltmeisterschaften WorldSkills 2001 in Seoul.
Die Redaktion ist auch deshalb auf Eveline Wild aufmerksam geworden, weil sie sich immer wieder voller Begeisterung über den Apfel als besondere Frucht äußert. Im Jahr des Südtiroler Apfels hat uns das besonders angesprochen.
Was waren Ihre wichtigsten Lebensereignisse?
2001 Gewinn der Weltmeisterschaft bei WorldSkills in Korea
2002 Umstieg in die Hotelpatisserie mit Stationen in 5*-Hotel Schwarz Mieming, 5*-Hotel Central Sölden, Restaurant Steirereck Wien, Kennenlernen meines Mannes und die Feststellung, dass es ihn nur mit Hotel gibt.
Einstieg beim ORF und in Folge etwa 250 Sendungen
2014 & 2015 Jurorin in der ZDF-Sendung „Deutschlands bester Bäcker”
2013 Unser Sohn kommt auf die Welt
2014 Gründung der Selbstständigkeit in Sachen Schokolade und Pralinen
2017 Patissière des Jahres von Rolling Pin
Auszeichnung zum Patissier des Jahres v. Gault&Millau
Auszeichnung Köchin der Köche
2020 Unsere Tochter kommt auf die Welt
2022 Patissière des Jahres. Schlemmeratlas
Was können Sie nicht leiden?
Wenn ein Mensch (egal wer) nur „sudert“ und nicht handelt. Das pack ich, neben Unpünktlichkeit, am wenigsten!
Was ist die beste Therapie, die besten Entspannung?
Launiger Klatsch und Tratsch mit Gleichgesinnten, Essen, Trinken, Shoppen, Lachen und Weinen mit meinen Mädels.
Was fasziniert Sie am Apfel?
Die Harmonie der Frucht, die Vielfalt im Aussehen und Geschmack und die Noblesse am Teller.
Was ist das beste Lebensmittel der Welt für Sie?
… ob ich jetzt guten Gewissens wohl was anderes als Schokolade hin schreiben kann… Spaß. Ich bin Fan von „echten“ Lebensmitteln. Butter!! Marillen, Äpfel, guter Bauchspeck krossgebraten, liebevoll hergestelltes Brot, Kernöl, Ingwer, Zitrusfrüchte, …. Hauptsache, geschmacksintensiv und von einer ausgezeichneten Grundqualität.
Baumkuchen. Orange & Grand Marnier – FOTO: Stefan Eder
Was ist die schlechteste Ausrede, die Sie je gehört haben?
„… wir ham des immer schon so gmacht.“
Wie finden Sie veganes Essen?
Puh… die Grundsatzfrage! Also: Vegetarisch find ich gut, Vegan nicht zu Ende gedacht. Aber egal wie, wenn es mit Liebe und Verstand gekocht wird, es schmeckt und nicht nur die Tarnung von „Gesund und Heilig“ hat, kann ich mich für alles begeistern.
Ihr Lieblingsfilm ist?
Science-Fiction- und Fantasy-Filme aller Art.
Ihr Lieblingskollege heißt?
Irgendwie habe ich sie ja alle lieb, die Spinner!
Verführung Schokolade – FOTO: Kanizaj Steirerin
Ihr Lieblingsgericht?
Currys und alles aus der Tiroler und österreichischen Küche aber auch aus der internationalen Küche, das einfach „gschmackig“ ist.
Ihre Lieblingszutaten sind?
BUTTER! und die Tonkabohne.
Ihr Lieblingskoch ist?
Ich kenne und schätze so viele Kollegen, aber mein Lieblingskoch ist immer noch „Meine Mama“.
Ihr Lieblingswein ist?
Gelber Muskateller.
Ihr Lieblingseis ist?
Sehr schwierig… Ich bin eine Eisvernichtungsmaschine. Mango ist aber vorn dabei.
Wer ist für Sie ein Held/eine Heldin?
Menschen, die ihre Sache durchziehen, kompromisslos sind.
Wer ist Ihr Lieblingsmensch?
…, wenn zu „Lieblingsmensch“ dazu gehört, dass man ihn manchmal auf den Mond schießen möchte, dann: Stefan Eder, mein Haubenkoch und Mann.
Ihr Lieblingsdrink ist?
Earl Grey mit Zitrone.
Ihr Leitspruch lautet?
Alles was man mit Herz, Leidenschaft und Freude macht, wird gut!
Wo sind Sie beruflich tätig?
Der WILDe EDER****, St. Kathrein Steiermark www.der-wilde-eder.at


Reinhard Steger
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Der Sepp

Koch, Gastgeber, Tourengeher, Bike Guide und SKV-Mitglied

Der Sepp. Begeisterter Koch, passionierter Gastgeber im Bergrefugium LANGTAUFERERHOF, Tourengeher, Bike Guide, ASI-Bergwanderführer, seit Jahrzehnten begeistertes SKV-Mitglied, Networker und einfach ein toller Mensch.
Sepp Thöni mit Sohn Norbert
Sein Bergrefugium liegt auf fast 2000 Metern Meereshöhe in Kappl im Langtauferer Tal. Gerade mal 500 Südtiroler leben hier in hochalpiner Natur. In diese Lage muss man zum ALLESKÖNNER werden. Ansonsten hat man wenig Chancen, mit einem Gastbetrieb zu überleben. Mit viel Fleiß, großen Interessen, einer besonderen Umtriebigkeit und Rastlosigkeit hat Sepp hier zusammen mit seiner Frau und Familie sein Bergrefugium aufgebaut und laufend weiterentwickelt. Heute ist der Langtaufererhof ein 4-Sterne-Hotel mit einem schönen Wellnessangebot in alpiner Hochgebirgslandschaft.
Die Redaktion hat folgendes Interview mit Sepp Thöni geführt:
Ihr Lebensmotto ist?
„Positiv in die Zukunft blicken“
Was war das Schlüsselerlebnis, um den Beruf als Koch und Gastwirt zu ergreifen?
Ich hatte das Glück, in meinem Nachbargasthof schon mit 13 Jahren an meinem ersten Kochkurs teilnehmen zu dürfen. Dieses Erlebnis hat mich so sehr beeindruckt, dass ich ab jenem Moment nur noch den Beruf Koch erlernen wollte.
Wo haben Sie die Kochlehre gemacht?
Meine Kochlehre habe ich im Hotel Hochland in Nauders absolviert.
Bergrefugium Langtaufererhof
Was ist von der Lehrzeit besonders positiv in Erinnerung geblieben?
Ich durfte in meinen Lehrjahren mehrere verschiedene Vorbilder als Köche kennenlernen und von diesen sehr hilfreiche Arbeitsweisen und Tipps mitnehmen.
Seit Jahrzehnten überzeugtes SKV-Mitglied. Was hat Sie überzeugt, seit Jahrzehnten Mitglied im Südtiroler Köcheverband zu sein?
Die große Gemeinschaft; die professionelle Führung; die gemeinsamen Ausflüge, Unternehmungen und Kochkurse sowie die vielen Vorteile. Das berufliche Netzwerk.
Wie sind Sie Mitglied geworden?
Mitglied wurde ich durch die Mund-zu-Mund-Werbung meiner Berufskollegen.
Wann sind Sie Küchenchef im Langtaufererhof geworden?
Gleich zu Beginn der Eröffnung des Betriebes, des Hotels.
Wie haben Sie als Koch und Gastgeber immer wieder die Entwicklungen mitmachen können?
Als jahrelanger HGV-Ortsobmann der Gemeinde Graun organisierten wir zusammen mit dem damaligen SKV-Bezirksausschuss jährlich mindestens einen Kochkurs sowie andere gastgewerbliche Fortbildungen vor Ort. Das war und ist der Schlüssel, um immer wieder am Ball zu bleiben.
Was ist Ihnen als langjähriger Küchenchef und Unternehmer bezogen auf das Team besonders wichtig?
Die gute Zusammenarbeit; Pünktlichkeit; Sauberkeit; Wertschätzung; selbstständiges Mitdenken und Einbringen von Ideen, aber auch ein kollegiales Verhältnis mit meinen Mitarbeitern.
Werden im Bergrefugium Langtaufererhof Lehrlinge ausgebildet?
Schon seit der Eröffnung unseres Hotels haben wir stets Lehrlinge bei uns ausgebildet und auch zurzeit sind zwei Lehrlinge bei uns in Ausbildung.
Tartar von der rosa Forelle. Buttermilch. Kleines Gemüse
Werden im Bergrefugium Langtaufererhof Praktikumsplätze für Fachschüler und Hotelfachschüler angeboten?
Auch Praktikumsplätze vergeben wir sehr gerne.
Wie können junge Menschen ihr Interesse anmelden?
Einfach anrufen, einfach mit mir, mit uns in Kontakt treten. Oder einfach auf einen Kaffee vorbeikommen. Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme.
Welche Rolle spielt die Freude, die Liebe zum Beruf und zu den Produkten für Sie als Koch?
Die Liebe und die Freude zum Beruf, sowie zu den Produkten ist meines Erachtens im Kochberuf etwas vom Wichtigsten.
Sie haben vor vier Jahren die Position als operativer Küchenchef an Claudio Prantl übergeben. War das eine schwierige Entscheidung für Sie?
Da ich immer noch an den freien Tagen unseres Küchenchefs selbst die Küche führen darf, fiel mir die Entscheidung um einiges leichter.
Wie stehen Sie heute dazu?
Die Situation hat sich dahingehend nicht verändert. Ich liebe das Kochen und werde mich immer dafür begeistern. Frisch kochen zu können, ist eine Lebenskompetenz. Besonders in Langtaufers.
Leidenschaft im Beruf. Was fällt Ihnen dazu spontan ein?
Kreativität, neue Ideen auszuprobieren sowie klassische Rezepte zeitgemäß zu konzipieren.
Der Bergrefugium Langtaufererhof auf 1.870 Metern in besonderer Abgeschiedenheit: Was ist hier die größte Herausforderung, um als Betrieb erfolgreich arbeiten und kochen zu können?
Unsere Abgeschiedenheit hatte immer schon, aber besonders in der heutigen Zeit ihre Vorteile. Auf diesen versuchen wir stets aufzubauen.
Wann beginnt Ihr Arbeitstag und wann endet dieser?
Als Seniorchef des Hotels beginnt mein Arbeitstag schon früh morgens und endet meist relativ spät. Geregelte Arbeitszeiten sind für mich eher selten, da ich auch immer für meine Gäste, sowie meine Mitarbeiter erreichbar sein will.
Qualität in der gastronomischen Dienstleistung, ist für Sie?
Freundlichkeit; Erreichbarkeit sowie familiäres Umfeld.
Mit Liebe zubereitet. Wie spüren das die Gäste im Bergrefugium Langtaufererhof?
Durch die Verwendung vieler regionaler, frischer Produkte sowie die Liebe und Leidenschaft zum Beruf.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Südtiroler Köcheverbandes und dessen Bedeutung für die Südtiroler Küche?
Der SKV ist heute einer der bestaufgestellten Verbände in ganz Südtirol. Ich wünsche dem SKV weiterhin eine so tolle Führung und positive Entwicklung.
Glück ist für Sie?
Gesundheit, meine Familie, meine Arbeit, meine Freude und Leidenschaft.
Was fällt Ihnen beim Begriff Südtirol ein?
Eines der wohl schönsten und vielfältigsten Urlaubsländer Europas. Einfach wunderschön. Besonders das Langtauferertal.
Reinhard Steger
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