KVW Aktuell

„Wenn wir trauern, ist es zu spät!“

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen
V. l.: Helga Holzer Mutschlechner, Vorsitzende Heidrun Goller, Rosa Purdeller Obergasteiger, Margareth Fink. Foto: KVW
Seit vielen Jahren wird der 25. November als internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen begangen, doch die Gewalttaten an Frauen werden nicht weniger. Erschüttert von den vielen Morden, letzthin an sehr jungen Frauen auch hier in Südtirol, haben die KVW Frauen beschlossen, eine Sensibilisierungsaktion zur Gewalt - Prävention zu machen. Sie soll nicht nur zum Nachdenken und Reden einladen, sie soll auch darüber hinaus das notwendige Handeln aufzeigen. In allen sechs Bezirken haben Freiwillige durch eigens angefertigte Roll- Ups mit der Aufschrift „Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen“ aufmerksam gemacht. Verteilt wurden Papiertaschentücher in schwarzer Hülle mit der prägnanten Aufschrift „Wenn wir trauern, ist es zu spät!“
Es ist ein dringender Appell an die Gesellschaft sensibel für Hilfesuchende zu werden, Gewaltsituationen nicht mehr zur verharmlosen oder gar zu ignorieren. Aber der Appell richtet sich auch an die lokale Politik, an alle alten und neuen Landtagsabgeordneten, bekannte Gewaltpräventionsmaßnahmen zwingend und so schnell als möglich zu finanzieren und umzusetzen „Es muss endlich ein Ruck durch Gesellschaft und Politik gehen“, so Vorsitzende Heidrun Goller, „es kann nicht sein, dass wir in ständiger Angst um unsere Töchter, Enkeltöchter, Mütter, Freundinnen, Schwestern sind… und die Täter sind meist im familiären Umfeld zu suchen, einem Ort, der einem Sicherheit und Geborgenheit geben sollte.“
„Es kann nicht weiterhin so sein, dass das Gefährlichste für eine Frau ist, dem Mann ‚NEIN‘ zu sagen“, mahnt die Vize Vorsitzende der KVW Frauen Margareth Fink.
Kurzfristige Maßnahmen sind, wie bereits beim Frauenmarsch in diesem Jahr vehement gefordert, die Bereitstellung eines geeigneten Frauenhauses in Bozen, wo Betroffene Frauen und ihre Kinder Zuflucht und Schutz finden. Langfristig ist das Problem jedoch auch strukturell anzugehen. Der Gleichstellungsaktionsplan, der in mühevoller Arbeit von unterschiedlichsten Organisationen, viele davon ehrenamtlich, herausgearbeitet worden ist, muss mit diesem Haushalt finanziert und sofort umgesetzt werden. „Respektvolles Verhalten und das Einhalten berechtigter sozialer Regeln ist eine Erziehungs-und Bildungsangelegenheit. Kommen wir bitte endlich vom Reden ins Tun, schauen wir hin. Allein in diesem Jahr hat Italien 106 Femizide zu beklagen. Im Durchschnitt wird jeden dritten Tag ein Mädchen oder eine Frau von ihrem Partner oder EX-Partner kaltblütig ermordet. Das sind genau 106 zu viel.“ so die Vorsitzende Heidrun Goller.
In Schlanders waren auch verschiedene Frauenorganisationen anwesend
Links: In Brixen Brigitte Mantinger, Luise Kelderer und Ida Dorfmann.
Mitte: In Bruneck Rosa Obergasteiger Purdeller und Magdalena Harrasser.
Rechts: In Meran Martina Marth, Elfriede Poehl, Notburga Buchschwenter, Anneliese Angerer.

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Freier Sonntag

Ehrenurkunde an Geschäft Novo in Bozen
Margareth Fink und Heidrun Goller bei der Übergabe der Urkunde.
Letzthin wurde wiederum eine Urkunde an einen Betrieb für die Einhaltung der Sonntagsruhe überreicht. Diesmal hielten wir in Bozen Ausschau und wurden mit dem Betrieb Novo bio & lose fündig. Bewusst entscheiden sich die beiden Inhaber Maria Lobis und Stefan Zanotti gegen den Trend, am Sonntag die Ladentür aufzusperren und wollen auch dadurch, neben ihrer etwas anderen Produktauswahl-, ein Zeichen setzen und zeigen, dass es auch anders geht. In den Geschäften in Bozen und Brixen gibt es nachhaltige, wenn möglich, verpackungsfreie, plastikfreie und lose Produkte einzukaufen.