KVW Aktuell

Wohnbauzone „Lahn“

Neues Zuhause für Naturnser Familien
Der Startschuss für die geförderte Wohnbauzone „Lahn“ ist erfolgt. Es wird spürbar leistbares Wohnen bei gleichzeitig hoher Qualität und attraktiver Wohnlage gewährleistet.
„Die Kosten für das Eigenheim sind in Südtirol leider häufig für viele unerschwinglich. Auch in Naturns steigen die Preise für Immobilien von Jahr zu Jahr, was vor allem bei jungen Familien die Realisierung des Traums von den eigenen vier Wände häufig platzen lässt“, erklärt der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell. Die Gemeindeverwaltung hat deshalb bei der Realisierung der Wohnbauzone „Lahn“ Wert daraufgelegt, dass im Rahmen der Möglichkeiten dieser Entwicklung entgegengewirkt und leistbarer Wohnraum für Naturnser*innen geschaffen wird. Das war auch ein wichtiges Anliegen aus dem Partizipationsprozesses „Naturns Vision 2030+“.
Mittlerweile ist die Wohnbaugenossenschaft Lahn gegründet und der Grund zugewiesen worden. Seit Anfang November sind die Arbeiten in Gang. Es sind zwei Mehrfamilienhäuser geplant, in denen sechs und neun Wohnungen realisiert werden. Die Größe der Wohnungen variiert zwischen 70 und 135 Quadratmeter Konventionalfläche und wurde den Bedürfnissen der Nutzer angepasst. Großzügige nach Süden ausgerichtet Balkone ermöglichen lichtdurchflutete Räume und eine insgesamt hohe Wohnqualität. Durch die zentrale Lage wird die innerörtliche Mobilität mit dem Rad oder Zu Fuß gefördert. Viele öffentliche Infrastrukturen, wie Kindergarten, Grund- und Mittelschule sowie die Musikschule und das neue Naturparkhaus, sind auf verkehrssicheren Wegen erreichbar, was die neue Zone besonders kinder- und familienfreundlich macht.
Die Gemeindeverwaltung hatte der „Arche“ den Auftrag erteilt, bereits in der frühen Planungsphase alle Aspekte zu berücksichtigen, damit das Bauen günstiger wird. „Durch die großzügige Förderung bei der Wiedergewinnung im historischen Ortskern und durch die bereits vorhandene gute Erschließung der Zone wurden die Spesen zusätzlich gesenkt“, erläutert der Obmann der Wohnbaugenossenschaft Felix Christanell. Es kann laut „Arche“ mit durchschnittlich 3.000 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Zu vergleichbaren Objekten belaufen sich damit die Kosten um mindestens 30% unter dem derzeitigen Marktpreis. Bei einer abendlichen Marende konnten sich vor kurzem die baldigen neuen Eigenheimbesitzer gemeinsam mit Bürgermeister Zeno Christanell, Vizebürgermeister Michael Ganthaler, Sozialreferent Florian Gruber und dem Architekten Klaus Marsoner über den gelungenen Baustart freuen.

KVW Aktuell

Meinungsvielfalt statt Einheitsbrei

Karl Brunner, geistlicher Assistent im KVW


Wir sind unterschiedlich! Das betonen wir gerne und gleichzeitig fällt es uns persönlich und als Gesellschaft zunehmend schwer, die Andersheit der Mitmenschen auszuhalten geschweige denn, diese positiv zu integrieren. Zugegeben: Das ist eine durchaus anspruchsvolle Herausforderung.
Die Wahlen im Herbst geben Hinweise darauf, die ein schon länger entstehendes Bild ergänzen: Es scheint so, als ob es eine offiziell akzeptiere Mehrheitsmeinung gäbe, die auch medial stark verbreitet wird. Allein scheint dieser Meinung mehr und mehr „die Mehrheit“ abhanden zu kommen. In den so genannten „sozialen Medien“ kommt es zu davon abweichenden Meinungsäußerungen, die aber in der allgemeinen gesellschaftlichen Auseinandersetzung teilweise überhaupt nicht wahrgenommen werden wollen.
Auch wenn einige dieser Inhalte vor allem in ihrer entwürdigen Form der Äußerung eine Zumutung darstellen: Es ist eine Gefahr für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt, wenn es zu derartigen Frontstellungen kommt. Da gibt es das Phänomen, dass eine Meinung „vorgekaut“ wird, der sich möglichst alle anpassen sollen. Die vermeintlichen Abweichler bilden in der Folge in sich geschlossene Gruppen, die nur noch unter sich kommunizieren und in ihrer einseitigen Wahrnehmung bestätigen. So entstehen Parallelwelten, die die Gesellschaft spalten.
Es gibt aber einen Ausweg: Zu den eigenen Überzeugungen offen stehen (dürfen) und das auch allen anderen zugestehen, um schließlich miteinander unter Wahrung der Würde aller Beteiligten ins Gespräch zu kommen! So kann Auseinandersetzung stattfinden und wer wirklich wahrgenommen wird, kann sich auch zugehörig fühlen, selbst wenn die eigene Meinung nicht von allen geteilt wird.
Text: Karl Brunner