KVW Aktuell

Technik Beratungsstelle im Vinschgau

Für ein selbstbestimmtes Leben im Alter – Stand und Perspektiven
Nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung startete im Juni 2023 die Pilot-Beratungsstelle in Schlanders für hilfreiche Technologien in der Wohnumgebung. Die freiwilligen Technikbotschafter:innen standen nach Monaten der Einschulung bereit, individuelle Beratungssprechstunden für älteren Personen und ihre Angehörigen anzubieten. Nun wurde das Projekt abgeschlossen.
Worum geht es?
Die Technikbotschafter:innen (Berater:innen) nutzten einen Technikkatalog (siehe Abbildung). Darin enthalten waren nützliche Geräte für Senior:innen inklusive Kosten und Verfügbarkeit vor Ort in Schlanders. Beratungsanliegen waren zum Beispiel die Anschaffung einer einfach zu bedienenden Notfalluhr, deren Alarm von Familienangehörigen beantwortet werden kann, Informationen zu Seniorentelefonen und Haushaltstechnik oder auch sonstige vielfältig nützliche technische Möglichkeiten für ältere Menschen.

Worauf kommt es an?
Nach Ansicht der Berater:innen und Netzwerkpartner des KVW, der Gemeinde Schlanders sowie der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ist das Thema Technologien für ältere Menschen sehr zukunftsrelevant. Auch sollte es langfristig in allgemeine (Wohn)Beratungen Eingang finden, und ist es wichtig, dass die Beratung vor Ort und nicht in Bozen angeboten wird. Zudem sollte eine hauptamtliche Person da sein, die gemeinsam mit Freiwilligen Kontakt zu älteren Personen hält. Außerdem sind die Hauspflegedienste wichtige Vermittlungspunkte für eine solche Beratung.

Wie geht es weiter?
Die Arche im KVW bietet in Südtirol schon Wohnberatung an. Auch ist die Genossenschaft Wohnen im Alter zu nennen, die hier unterstützen könnte. An der Eurac Research wurde inzwischen viel Wissen im Bereich Alter und Technik gesammelt. All diese Partner könnten in Zukunft ein wertvolles Netzwerk für die Weiterführung von Technik-Beratungsstellen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter bilden. Aber auch hier gilt: ohne weitere Finanzierung wird es nicht gelingen, den Dienst mittelfristig zu garantieren. Überlegungen dazu werden nun angestellt und den politischen Entscheidungsträger:innen präsentiert.
Das Pilotprojekt im Vinschgau wurde teilfinanziert von der Stiftung Südtiroler Sparkasse.
Kontakt für Anfragen und Informationen:
Ines Simbrig (Eurac)
T 0471 055 412
M ines.simbrig@eurac.edu

KVW Aktuell

Wohnbauzone „Lahn“

Neues Zuhause für Naturnser Familien
Der Startschuss für die geförderte Wohnbauzone „Lahn“ ist erfolgt. Es wird spürbar leistbares Wohnen bei gleichzeitig hoher Qualität und attraktiver Wohnlage gewährleistet.
„Die Kosten für das Eigenheim sind in Südtirol leider häufig für viele unerschwinglich. Auch in Naturns steigen die Preise für Immobilien von Jahr zu Jahr, was vor allem bei jungen Familien die Realisierung des Traums von den eigenen vier Wände häufig platzen lässt“, erklärt der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell. Die Gemeindeverwaltung hat deshalb bei der Realisierung der Wohnbauzone „Lahn“ Wert daraufgelegt, dass im Rahmen der Möglichkeiten dieser Entwicklung entgegengewirkt und leistbarer Wohnraum für Naturnser*innen geschaffen wird. Das war auch ein wichtiges Anliegen aus dem Partizipationsprozesses „Naturns Vision 2030+“.
Mittlerweile ist die Wohnbaugenossenschaft Lahn gegründet und der Grund zugewiesen worden. Seit Anfang November sind die Arbeiten in Gang. Es sind zwei Mehrfamilienhäuser geplant, in denen sechs und neun Wohnungen realisiert werden. Die Größe der Wohnungen variiert zwischen 70 und 135 Quadratmeter Konventionalfläche und wurde den Bedürfnissen der Nutzer angepasst. Großzügige nach Süden ausgerichtet Balkone ermöglichen lichtdurchflutete Räume und eine insgesamt hohe Wohnqualität. Durch die zentrale Lage wird die innerörtliche Mobilität mit dem Rad oder Zu Fuß gefördert. Viele öffentliche Infrastrukturen, wie Kindergarten, Grund- und Mittelschule sowie die Musikschule und das neue Naturparkhaus, sind auf verkehrssicheren Wegen erreichbar, was die neue Zone besonders kinder- und familienfreundlich macht.
Die Gemeindeverwaltung hatte der „Arche“ den Auftrag erteilt, bereits in der frühen Planungsphase alle Aspekte zu berücksichtigen, damit das Bauen günstiger wird. „Durch die großzügige Förderung bei der Wiedergewinnung im historischen Ortskern und durch die bereits vorhandene gute Erschließung der Zone wurden die Spesen zusätzlich gesenkt“, erläutert der Obmann der Wohnbaugenossenschaft Felix Christanell. Es kann laut „Arche“ mit durchschnittlich 3.000 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Zu vergleichbaren Objekten belaufen sich damit die Kosten um mindestens 30% unter dem derzeitigen Marktpreis. Bei einer abendlichen Marende konnten sich vor kurzem die baldigen neuen Eigenheimbesitzer gemeinsam mit Bürgermeister Zeno Christanell, Vizebürgermeister Michael Ganthaler, Sozialreferent Florian Gruber und dem Architekten Klaus Marsoner über den gelungenen Baustart freuen.