Thema

Herbergsuche

Karl Brunner, 
geistlicher Assistent im KVW


Wie warm ums Herz wird es, wenn wir Weihnachten feiern: Kerzen, liebevoll ausgewählte Geschenke, der Christbaum und in manchen Orten die Tradition des Herbergsingens, die wieder auflebt. Mit großer Innbrunst hört man dann: „Wer klopfet an?“ „Oh, zwei gar arme Leut ...“ Es ist doch beachtlich, dass die Ankunft des Gottessohnes nicht mit rotem Teppich und politischem Landesempfang abgehalten wurde. Ein einfaches Haus, eher kühle Umstände und ein Willkommensteam von gesellschaftlichen Außenseiter:innen haben die Geburt Jesu begleitet. Was wir Christ:innen zu Weihnachten feiern, ist nichts weniger als eine Hochfest der Menschenwürde. Gott selber ist einer von uns geworden und hat uns mitgeteilt: „Was ihr einem der Geringsten getan habt, dass habt ihr mir getan!“
Im September besuchte Papst Franziskus die französische Stadt Marseille und hat auf die Situation der Migrant:innen hingewiesen. Das Mittelmeer – so der Papst – „schreit nach Gerechtigkeit, denn an seinen Ufern herrschen auf der einen Seite Überfluss, Konsum und Verschwendung, auf der anderen Seite hingegen Armut und Prekariat.“ Daher brechen viele Menschen auf. Die Migration ist zu einer Tatsache geworden, vor der wir unsere Augen nicht mehr verschließen können. Das bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die nicht einfach zu lösen sind.
Woran orientieren wir uns in der Suche nach Lösungen? Die Botschaft von Weihnachten: „Jeder einzelne Mensch hat seine oder ihre von Gott gegebene Würde“ ist der Gradmesser für die Migrationspolitik: Es gilt jedes Menschenleben zu retten! Es ist ein Skandal und verletzt unser aller Würde, wenn billigend der Tod von Menschen in Kauf genommen wird!
Herbergsuche gibt es auch heute noch!
Text: Karl Brunner

KVW Aktuell

KVW Senior Online Begleiter:innen in luftiger Höhe

Besuch der Museen LUMEN und MMM
Alljährlich findet eine Fortbildung der KVW Senior Online Begleiterinnen in Form eines gemeinsamen Ausfluges statt. Dieses Jahr zog es die Gruppe nach Bruneck, genauer auf den Kronplatz. Dort besichtigte sie das Museum für Bergfotografie, LUMEN und das Messner Mountain Museum.
Ein wunderschöner sonniger Tag im Oktober und die Bergstation des Kronplatzes boten eine herrliche Kulisse für die Begegnung und den Austausch der KVW Senior Online (kurz SOL) Begleiter:innen. Des Öfteren beschäftigen sie sich mit der digitalen Fotografie und verraten dabei den ratsuchenden Senioren Tipps und Tricks fürs Fotografieren mit dem Smartphone. In diesem Zusammenhang hat sich der Besuch des Museums LUMEN geradezu angeboten. Sehr kurzweilig informierte Marion Steger die Gruppe über den Werdegang der Bergfotografie. Zum einen ist da die Fotografie vom Berg aus, zum anderen die Fotografie aus luftiger Höhe mit Blick auf die Berge von einem Heißluftballon aus. Durch die Fotografie wurde das Interesse der Menschen für die Bergwelt geweckt. Waren es zuvor wenige, die sich auf die Berge trauten, so verfielen mit der Zeit immer mehr Menschen dem Ruf der Bergwelt. Der Tourismus im alpinen Raum nahm seinen Anfang. Die Anwesenden folgten der kurzweiligen Führung mit viel Interesse und so verging die Zeit wie im Flug und es war an der Zeit zum Mittagessen. Die Friedensglocke läutete um 12.00 Uhr. Edi Irschara, ein begeisterter KVW SOL Begleiter, ist seit seinen Jugendjahren ein treuer Gast auf dem Kronplatz. Er erläuterte den interessierten SOL Begleite:innenn den Rundum-Blick auf die Bergwelt an diesem schönen Ausblick bei der Friedensglocke. Nach dem Essen war es an der Zeit, auch das Messner Mountain Museum zu besuchen. Allein die Bauweise macht auf sich aufmerksam, zeichnet doch die weltberühmte Architektin Zaha Hadid dafür verantwortlich. Auffallend ist dabei der Umgang mit Beton und der Versuch, die Landschaft wie durch ein Fernglas zu betrachten. Die Ausstellungsstücke vom Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner tragen zum gelungenen architektonischen Gesamtkunstwerk inmitten der Bergwelt bei.