KVW Aktuell

„Südtirol sozial“

Führungskräfte großer Verbände stellen soziales Manifest vor
Die Führungskräfte von 9 großen gemeinnützigen Südtiroler Organisationen machen sich für ein engmaschiges soziales Netz stark. Denn nur ein soziales Südtirol ist ein Südtirol, das Zukunft hat und in dem alle mitgenommen werden können.
Man dürfe „niemanden zurücklassen“ – wir hören dies letzthin oft: in Absichtserklärungen, in politischen Programmen und Aufrufen. In der Theorie ist es leicht, für die Schwächeren in unserer Gesellschaft einzustehen. In der Praxis schon schwieriger. Soziale Organisationen leben dieses „niemanden zurücklassen“ jeden Tag. Sie schauen hin, wo andere wegschauen. Sie reichen die Hand, wo es nottut. Sie tun dies aus Überzeugung, professionell und mit der Hilfe vieler Freiwilliger, die ehrenamtlich und schnell helfen.
Unter dem neuen gemeinsamen Banner „Südtirol sozial“ haben nun die Führungskräfte von 9 großen Sozialorganisationen ein soziales Manifest verfasst. Es skizziert mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen, in welche Richtung sich unser Land sozial-politisch entwickeln soll. Die Kernthemen und wichtigsten Forderungen sind eine „sozio-sanitäre Absicherung – für alle“, die Menschen bedarfsgerecht unterstützt; „Arbeit – für alle“, mit angemessener Entlohnung; „Bildung – für alle“ mit gleichen Entwicklungsmöglichkeiten und leistbarer „Wohnraum – für alle“.

KVW Aktuell

Horror oder Hoffnung?

Künstliche Intelligenz ist bereits dabei, unser Leben grundlegend zu verändern. Wichtig wird sein, wie wir diesen Wandel gestalten!
Werner Atz
KVW Geschäftsführer
Wenn man vor über zehn Jahren von Maschinen und Robotern sprach, meinte man Geräte, die einfache, anstrengende, monotone Tätigkeiten ausführten. Starke, aber dumme Maschinen, ohne menschliche Führung zu nichts nütze.
Heute sind Maschinen in der Lage, unsere mentale Arbeit, unsere Denkarbeit zu ersetzen. Oder gar besser zu machen? Viele neueste Entwicklungen sind schon heute in unserem Alltag aktiv. Künstliche Intelligenz (KI) kann im Internet recherchieren, Autos steuern, uns bei der Arbeit helfen, Texte schreiben und übersetzen. KI-Systeme können die Gesundheitsvorsorge verbessern, die Landwirtschaft dirigieren, unseren Pensionsfonds verwalten und ganz allgemein das Leben der Menschen erleichtern. Aber wird die Künstliche Intelligenz irgendwann entschieden, wer gekündigt wird, wer befördert wird, ob wir eine Strafe bekommen oder was wir dürfen? Künstliche Intelligenz hat großen Einfluss auf das wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Leben. Das bedeutet Macht und Verantwortung für jene, die die KI-Systeme besitzen und steuern.
Wir müssen den Menschen und der Gesellschaft ermöglichen, Herren dieser Entwicklung zu sein und sich nicht von ihr treiben zu lassen. Ich war erst kürzlich bei den Studientage des ACLI in Cuneo, die sich ganz um das Thema Künstliche Intelligenz drehten. Eines ist sicher: die Entwicklung wird in den nächsten Jahren noch rasanter sein. Wo sie hinführt, getraut sich keiner zu sagen. Segen oder Fluch hängt von den Menschen ab.
Wir stehen vor großen Veränderungen. Diese werden herausfordernd sein. Der öffentliche Diskurs schwank zwischen grenzenlosem Optimismus und Horrorszenarien. Von der Furcht vor der Herrschaft der Maschinen bis zu einem Leben im Schlaraffenland ist alles denkbar.
Text: Werner Atz