KVW Aktuell

Gib Frauen-Altersarmut ein Gesicht

Foto: Arthur Yeti - unsplash
Löhne die nicht raufgehen, schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Ehen die scheitern und ein beitragsbezogenes Rentensystem- dies alles sind Gründe für Altersarmut. Diese nimmt zu und hat viele Gesichter. Und sie ist vor allem weiblich! Diese traurige Realität bewusst aufzuzeigen, hatten wir in unserer vorigen Kompassausgabe schon angekündigt.
Dass auch wir im reichen Südtirol arm dran sind, war uns bekannt. Einige Beispiel haben die KVW Frauen, im Netzwerk mit anderen Organisationen, aus ihren Begegnungen landauf landab gesammelt um auf die Problematik aufmerksam und politisch salonfähig zu machen. Dass wir dabei, aufgrund der Scham und Angst vor Vorurteilen, keine Frauen fanden, welche ihre Personalien veröffentlicht haben wollten, war schon anfangs der Aktion „Gib Frauen-Altersarmut ein Gesicht“ klar. Darum haben wir NUR reelle, tatsächliche Erwerbsbiographien abdrucken können. Die wahren Namen der Frauen sind der Redaktion bekannt.
So das Beispiel von Traudl, Jahrgang 52, die gemeinsam mit ihrem Mann 4 Kinder großgezogen hat und sobald diese aus dem Gröbsten heraus waren, viele Jahre lang ihre pflegebedürftigen Eltern und ihre Tante über Jahre gepflegt hat. Die 30 Jahre in prekären Arbeitsverhältnissen zeigen sich in einer Rente von 420,00 €. Ein Überleben ist nur die ihr zustehende Hinterbliebenenrente möglich.
Oder Marie, Jahrgang 1949, die 22 Jahre als Reinigungskraft 30 Stunden wöchentlich in einem Gemeindeamt beschäftigt war. Sie bezieht eine Rente in Höhe 513,00 €, durch eine Aufstockung auf Bedürftigkeit, bekommt sie jetzt 580,00 €.
Auch Hilde, selbes Alter wie Marie, kommt trotz 35 Jahren Beschäftigung in der Landwirtschaft nur auf knapp 500,00 € Rente. Auch wenn Hilde keine Miete bezahlen muss ist ein würdiges Auskommen mit solch einer geringen Rente bei gleichzeitig steigenden Lebenshaltungskosten schwierig.
Die KVW Frauen sehen die Problematik nach wir vor als primäres Anliegen und setzen sich dafür ein, dass Frauen nicht in die Altersarmut schlittern. Zum einen durch Aufklärung und Sensibilisierung in den Ortsgruppen, durch Informationsweitergabe und vor allem auf durch ein Aufzeigen des Risikos für Frauen im Alter plötzlich ohne finanzielle Absicherung dazustehen. Die Vereinbarkeit Familie und Beruf muss gefördert werden und die Ungleichbehandlung im Rentensystem zwischen Frauen und Männern muss aufgehoben werden. Die KVW Frauen bleiben am Thema dran und bitten um eure Unterstützung.

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Sonntagskalender 2024

„Den Sonntag gemeinsam erleben“ so das Motto des Kalenders der Frauen im KVW für das Jahr 2024, der ab jetzt erhältlich ist. Was tut der Seele gut, was tut dem Menschen gut?
Auf Einladung der KVW Frauen haben Kinder der 3. Mittelschulklasse der Mariengarten Schule in St. Pauls mit Begleitung der Kunstlehrerin wunderbare Bilder zum Thema „Sonntag“ gemalt. Der Sonntag ist ein besonderer Tag mit Zeit für Familie, zum Entspannen und zur Erholung. Es liegt in unserer Hand, es ist unsere Entscheidung, was wir aus dem Sonntag machen. Der Sonntagskalender ist in den KVW Büros in ganz Südtirol gegen eine Spende erhältlich. Finanziell wurde das Projekt von der Südtiroler Volksbank, dem Betrieb asp servivizi und NOVO unterstützt.