Thema

Reisen im Zeichen der Nachhaltigkeit

Der Leitfaden des EVZ (Europäischen Verbraucherzentrum)
Foto: IDM Südtirol / Benjamin Pfitscher
Einige Anregungen dafür, wie man das eigene Reiseverhalten nachhaltiger gestalten kann, versucht das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) hier darzulegen.
An- und Abreise und Mobilität vor Ort
Es ist eine Binsenweisheit: Wer konsequent sein will, sucht sein Urlaubsziel nach dem Kriterium “Erreichbarkeit mit dem Zug” aus und schont damit die Umwelt. Auch Busreisen und sogar die Anfahrt mit dem eigenen PKW sind immer noch klimaschonender als das Fliegen. Besonders viel Co2 wird bei Start und Landung ausgestoßen, somit sind Direktflüge weniger belastend, als Flüge mit einem oder gar mehreren Zwischenstopps. Um Emissionen zu sparen, ist es besser länger aber seltener in den Urlaub zu fahren, als viele Kurztrips zu unternehmen. Sinnvoll kann es auch sein, seine durch einen Flug erzeugten Emissionen durch Spenden an eine Organisation zu kompensieren, die Klimaprojekte unterstützt. Der Mechanismus dahinter: Die durch den Flug produzierten Co2 Emissionen werden anderswo auf der Welt wieder eingespart, z. B. durch das Aufforsten von Wäldern oder durch Förderung erneuerbarer Energien. Es gibt unzählige Anbieter von Co2-Kompensation, nicht alle sind aber transparent, was die Nutzung der Gelder angeht. Gütesiegel können hier eine Orientierung bieten. Auch am Urlaubsort sollte man auf klimaschonende Mobilität Wert legen.
Die Wahl der Unterkunft
Bevor Sie sich für eine Unterkunft entscheiden, versuchen Sie herauszufinden, ob die Unterkunft auf den sparsamen Umgang mit Ressourcen Wert legt. Produziert sie vielleicht selbst Strom und nutzt sie erneuerbare Energien? Gibt es ein Büfett, bei welchem viel zurückbleibt und entsorgt werden muss oder werden Speisen auf Bestellung serviert? Kommt das Essen aus der Region? Werden Einwegverpackungen beim Essen und im Bad genutzt oder wird auf Mehrweg gesetzt? Gibt es für Gäste die Möglichkeit, ihren Müll zu trennen? Überlegen Sie, ob Sie eine Unterkunft auch ohne Pool buchen können, dies spart Wasser. In der Unterkunft selber können Sie wie zu Hause darauf achten, wenig Strom und Wasser zu verbrauchen, die Klimaanlage möglichst wenig zu beanspruchen und Ihre Handtücher nicht sofort wechseln zu lassen. Camping ist ressourcenschonend, aber wer wild campt - wo dies erlaubt ist – sollte selbstverständlich darauf achten, keinen Müll zurückzulassen und kein Feuer zu machen.
Umweltfreundliche Lebensweise auch im Urlaub
Vergessen Sie nicht eine wiederverwendbare Trinkflasche und Einkaufstaschen aus Stoff in Ihr Reisegepäck zu geben. Auch am Urlaubsort kann man wie zu Hause darauf achten, Verpackungsmüll beim Einkauf zu vermeiden. Meiden Sie nach Möglichkeit Lokale, die noch auf Einwegbesteck und Becher setzen. Regionales einkaufen und konsumieren ist auch im Urlaub wichtig: Saisonales, Regionales, fair Gehandeltes möglichst ökologisch Hergestelltes belastet die Umwelt weniger und reduziert die Transportwege am Urlaubsort und unterstützt die lokale Wirtschaft.
Souvenirs oder Kleidung gefertigt aus Teilen geschützter Tierarten sind natürlich nicht nur nicht nachhaltig, sondern schlichtweg verboten. Übrigens: Auch Muscheln und Sand gehören an den Strand und sind kein Souvenir. Kunsthandwerk von lokalen Anbietern, Nutzgegenstände oder Dekoration, die wirklich Freude macht, oder lokal angebaute Lebensmittel können die bessere Wahl sein.
Problem Greenwashing
Für Verbraucher:innen ist es nicht einfach, ökologische Angebote auch zu erkennen. Greenwashing ist auch im Tourismus ein Problem. Wie kann man erkennen, ob eine Unterkunft, ein Veranstalter, ein Transportunternehmen wirklich umweltfreundlich arbeitet oder dies nur behauptet oder nur wage Angaben zum Umweltengagement macht? Transparenten Betrieben, die sich über die Schultern schauen lassen und deren Maßnahmen auch nachprüfbar sind, sollte man den Vorzug geben. Offizielle Label und Gütesiegel wie das EU Ecolabel können Orientierung bieten.
Nach der Reise
Erzählen Sie Freunden und Bekannten von Ihrer Reise, Ihren Eindrücken und Erlebnissen und inspirieren Sie auch andere dazu, nachhaltig zu reisen, indem Sie erklären, worauf Sie Ihr Augenmerk gelegt haben. Natürlich kann das Handeln Einzelner nicht die Welt verändern, aber jeder kleine Schritt in die richtige Richtung ist ein guter Anfang.
Das Europäische Verbraucherzentrum Italien steht für weitere Informationen zur Verfügung:
Tel. 0471 980 939
E-Mail: info@euroconsumatori.org

KVW Aktuell

Motiviert in Bewegung bleiben - Bezirkstreffen der Senioren im KVW

Im Mai waren in allen Bezirken die Treffen der Seniorenclubleiter und der Mitarbeitenden in der Seniorenarbeit: in Brixen, Bruneck, Bozen, Meran und Eyrs. Die Aufbruchstimmung und die Bereitschaft, einander Freude zu bereiten, waren schöne Erlebnisse. Am Beginn war der Erfahrungsaustausch untereinander: was brauchen und nützen ältere Menschen gerne?
Foto von den Teilnehmenden am Bezirkstreffen in Brixen
Beliebt sind Spaziergänge und Wanderungen, Ausflüge und Fahrten. Viele wollen einfach nur zusammenkommen und miteinander reden oder Karten spielen.
Es ist wichtig, auch die Vereinsamten und Zurückgezogenen wieder einzuladen, am kirchlichen und weltlichen Dorfleben teilzunehmen. Wir brauchen die Angebote der Nachbarschaftshilfe und die Begleitung von trauernden Menschen.
Auch ältere Menschen sollen sich am politischen Leben im Ort beteiligen und ihre Erfahrungen einbringen. Bürgermeister werden zu Aussprachen eingeladen, Carabinieri raten zur Vorsicht vor Einbrüchen.
Gerne werden Vorträge zur Gesundheits-Erhaltung angenommen. Die Menschen bemühen sich um gesunde Ernährung, genügend Bewegung und um geistige und soziale Betätigung. Das trägt bei zum Älter-Werden in Würde.
Genützt werden wieder die Treffen für: Bewegung bis ins Alter, Tanzen ab der Lebensmitte, geistig fit bleiben. Besonders gefragt werden die Hilfen für die Nutzung des Internets: Das kann vor Ort regelmäßig organisiert werden in einem öffentlichen Raum mit Internetzugang: Wir helfen einander - oder Jugendliche helfen Erwachsenen – oder jemand von den Senioren-online-Begleitern wird eingeladen.
In jedem Ort sollte eine Ansprechperson erreichbar sein für verschiedene bürokratische Fragen: Anmeldungen zu sanitären Leistungen, Information zu komplizierten amtlichen Papieren, Rechnungen, Strafen, Ticketbefreiung u.dgl.
Religiöse Bedürfnisse sind: die Krankensalbung, passende Andachten, gemeinsames Beten für Verstorbene, Feste feiern in der Pfarrei.
In manchen Orten werden regelmäßig Zusammenkünfte bei einem Mittagessen für Senioren angeboten (einmal wöchentlich oder 14-tägig oder monatlich)
Bei Fahrten mit einem Bus werden oft auch die benachbarten Ortsgruppen eingeladen, damit die hohen Kosten aufgeteilt werden.
Die öffentlichen Mobilitäts-Angebote sind in Südtirol sehr verbessert worden. Die Jahresabos für Senioren sind kostengünstig. Sie werden gerne genützt.
Text: Maria Kusstatscher
Die Senioren im KVW trugen dem Landeshauptmann nach den Bezirkstagungen Klagen zum Gesundheitswesen vor.
Die oft überaus langen Wartezeiten auf Termine für Untersuchungen und Behandlungen im öffentlichen Gesundheitsdienst können nicht akzeptiert werden, während gleichzeitig Private dieselben Dienste sehr schnell und unbürokratisch anbieten. Aber die hohen Kosten in den Privatkliniken sind für ärmere Bevölkerungsschichten nicht erschwinglich.
Die Digitalisierung und Bürokratisierung haben gerade in den letzten drei Jahren Formen angenommen, die vor allem ältere Menschen gänzlich überfordern und entmündigen.
Das System der Anmeldungen für Visiten und Laborproben ist für viele nicht möglich. Wer nicht selbst über Computer und Smartphone verfügt oder Familienangehörige hat, die behilflich sind, kommt nicht mehr zurecht.
Die Sanktionen für zu spät abgesagte Visiten können viele nicht akzeptieren: sie müssen drei Werktage vorher abgesagt werden, sonst folgt die Strafe von 50 €. (z.B. bereits am Mittwoch muss eine Anmeldung für den nächsten Montag abgesagt werden.)
Die bisherigen Ticketbefreiungen wurden ab 1. April gekürzt. Jede/r muss sich selbst informieren, was jetzt noch gültig ist. Es braucht in den Gemeinden regelmäßig Ansprechpartner für verschiedene bürokratische Fragen, wie: Anmeldungen zu sanitären Leistungen, Information zu komplizierten amtlichen Papieren, Rechnungen, Strafen, Ticketbefreiung u.dgl.
Die Gesundheitsdienste werden von älteren Menschen viel öfter in Anspruch genommen als von jungen. Deshalb sollen die unterschiedlichen Dienste im Sanitätsbereich deren Bedürfnisse viel stärker berücksichtigen.