KVW Aktuell

Wir verlieren zu viele gute Köpfe!

Jedes Jahr verlassen 1.000 gut ausgebildete junge Menschen unser Land.
Werner Atz,
KVW Geschäftsführer



Die Zeiten, in denen sich die Arbeitgeber ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussuchen konnten, sind vorbei. Angesichts des Fachkräftemangels und der anstehenden Pensionierung der Babyboomer sind es nun die Arbeitnehmer, die sich ihren Arbeitsplatz aussuchen können. Das ist an sich gut, stellt aber unsere Wirtschaft, die händeringend nach Arbeitskräften sucht, vor große Herausforderungen.
Da kommt die Abwanderung junger Menschen zur Unzeit. Rund 1.000 Südtirolerinnen und Südtiroler unter 30 kehren jedes Jahr dem Land den Rücken. Tendenz steigend. Dieser Trend betrifft Akademiker und Fachkräfte, also gut ausgebildete, auf dem Arbeitsmarkt gefragte Kategorien. Wenn wir eine gute Zukunft für unser Land wollen, müssen wir diesem Trend entgegenwirken. Wir müssen Jugendliche gezielt ansprechen und auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen.
Nicht alle Jugendlichen, nicht all ihre Wünsche sind gleich. Aber allen ist genügend Zeit für ihre Kinder wichtig, wenn es dann mal soweit ist, sie wollen ihren Arbeitsplatz mit dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können, ihre Urlaubszeiten frei wählen können und ihr Arbeitgeber soll auf ökologische und soziale Aspekte achten.
Was auch bemerkenswert ist: Nicht das Gehalt ist das entscheidende Kriterium, sondern der Wunschberuf, ein gutes Arbeitsklima und ein freies Wochenende.
Ein grundlegender Wandel in der Arbeitswelt. Früher galt das Versprechen, wer hart arbeitet, wird es einmal besser haben. Dieses Versprechen gilt heute nicht mehr, also brauchen wir uns nicht wundern, wenn junge Menschen andere Prioritäten setzen. Auch für sie ist Arbeit wichtig, aber sie definieren sich nicht mehr ausschließlich darüber.

Text: Werner Atz

KVW Aktuell

Da ist so viel drin - im Leben 60+

Neue Broschüre fasst Möglichkeiten zusammen
Bei der Vorstellung in Bozen Vizepräsidentin Monica Devilli, Präsident Otto von Dellemann, Vize Landeshauptfrau Waltraud Deeg und Amtsdirektorin Brigitte Waldner
Manchmal fehlt uns dieses Gefühl, etwas in der Hand zu halten, so wie früher, als es Ratgeber, Notizen, Telefonbücher ausschließlich in Papierform gab. Alles auf einen Blick zu haben, groß, übersichtlich, einfach umblättern, ohne lange suchen und googlen zu müssen. Die Broschüre 60+ bietet genau das: Ein Heft in Papierform, welches auch digital zugänglich ist. Es versteht sich nicht als neunmalkluger Besserwisser, sondern als Wegweiser, als Ratgeber für Menschen jenseits der 60, sowie deren Angehörigen, in den folgenden 4 großen Bereichen: Beteiligung/Freizeit, Gesundheit/Begleitung/Pflege, Wohnen und Finanzen.
Logisch finden Interessierte da den Seniorenclub in ihrer Nähe, aber auch den Kontakt zum Altherren Fußballclub, oder zum SocialMedia Weiterbildungskurs. Alternativen zum Seniorenheim sind aufgelistet, Möglichkeiten daheim alt zu werden, genauso wie Anlaufstellen für Ansuchen um Pflegegelder oder sonstige finanzielle Unterstützung.
Im ersten Teil finden die 60+ler Institutionen und Vereine, die südtirolweit aktiv sind, im zweiten Teil die Kontakte in den jeweiligen Bezirksgemeinschaften.
Herausgebracht wurde der Wegweiser 60+ von Profis, der Genossenschaft Wohnen im Alter, die eine große Palette an Möglichkeiten und Services anbieten, um Menschen das Leben im fortgeschrittenen Alter so lebenswert wie möglich zu gestalten. Die Inhalte wurden von der Sozialgenossenschaft Sophia erarbeitet. Obmann Otto von Dellemann sieht die Broschüre als eine Sammlung wichtiger sozialer Anlaufstellen für Menschen der Generation 60+, deren Angehörigen und allen, die am Thema interessiert sind. Das Ziel: Einen Überblick zu bekommen, was es alles so gibt an Angeboten, Diensten, Leistungen für Senioren und Seniorinnen, betont auch Landesrätin Waltraud Deeg. „Wir wollen die Menschen wie mit einem Kompass durch ein gutes, bürgernahes Sozialwesen navigieren.“
Der Wegweiser 60+ ist am Sitz der Genossenschaft Wohnen im Alter in der Beda-Weber-Str 1 in Bozen ab sofort erhältlich und ab Mitte Juni bei den Organisationen: KVW, Coopbund Südtirol, Weisses Kreuz, Genossenschaft Sophia, Stiftung St. Elisabeth, Kolpinghaus Bozen und Meran.

Der Wegweiser 60+ kann auch auf der Homepage unter:
www.wohnen-im-alter.it jederzeit online heruntergeladen werden.