Sozialfürsorge

Fälligkeiten

31.01.2023:
Staatliche Familiengeld mit mindestens 3 minderjährigen Kindern für die Monate Jänner und Februar 2022 (ISEE-Erklärung über das CAF, Antrag über Patronat)
31.03.2023:
Arbeitslosengeld für Taglöhner in der Landwirtschaft
31.03.2023:
Antrag Entlastungsbonus in der Höhe von 500 €

Soziales

Fortbildung für Hebammen

Text: Hebamme Lisa Holzer
Herausforderungen im Hebammenberuf: Nährendes und Zehrendes
Der Kurs wurde von der österreichischen Prof.in Martina König-Bachmann abgehalten. Seit 1987 in verschiedensten Settings als Hebamme tätig, erwarb die Dozentin im Jahre 2001 ihr psychotherapeutisches Fachspezifikum und praktiziert seither zusätzlich als Psychotherapeutin in Existenzanalyse in freier Praxis.
Der Beruf der Hebamme und die Abteilungen Kreißsaal / Geburtshilfe werden häufig als die schönsten in den Bereichen der klinischen und außerklinischen medizinischen Betreuung beschrieben. Was dem Laien oft verborgen bleibt, da in der Gesellschaft leider noch stark tabuisiert: Psychische Erkrankungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, peripartaler Kindstod, Gewalterfahrungen im häuslichen Rahmen und im Rahmen der Geburtshilfe, ethische Herausforderungen und Grenzerfahrungen im Zusammenhang mit den Themen Mutter werden und Mutter sein. All diese Begegnungen können sich zehrend auf unsere Psyche auswirken. In der Fortbildung „Herausforderungen im Hebammenberuf“ wurde behandelt, wie wir als ExpertInnen mit solchen Themen umgehen können, auf welche Weise wir betroffenen Menschen richtig entgegentreten und ihnen helfen können und was wir selbst für unsere sogenannte Psychohygiene tun können - was uns also nährt. Uns Teilnehmerinnen wurden hilfreiche Screeningbögen ausgehändigt und erläutert, wie und wann diese in der Praxis eingesetzt werden können, um Problematiken wie häusliche Gewalt oder peri- und postnatale Depression frühzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Denn Studien zeigen, dass Betroffenen durchschnittlich erst 10 bis 12 Jahre später psychotherapeutische Hilfe zugutekommt, als nötig gewesen wäre. Dies liegt nicht zuletzt an der Tabuisierung von genannten Themen. Hätten Sie beispielsweise geglaubt, dass bis zu 20% der Mütter an postpartaler Depression erkranken? Weniger als 15% davon werden entdeckt und behandelt. Es wird also klar, dass wir Hebammen aufgrund unseres oft ersten Kontaktes eine Schlüsselrolle innehaben. Umso wichtiger ist es, gut vorbereitet zu sein. Denn: Wer wegschaut, ist mitverantwortlich.