KVW Aktuell

Landes­versammlung des KVW

Am Samstag, 30. April 2022 findet die heurige Landesversammlung statt. Wie im Vorjahr, wird sie auch heuer online abgewickelt. Die Ortsgruppen erhalten eine E-Mail mit den Zugangsdaten.
Markus Schlagnitweit

Für das Impulsreferat der diesjährigen Landesversammlung konnte Markus Schlagnitweit gewonnen werden. Schlagnitweit ist Theologe, Sozial- und Wirtschaftsethiker und Direktor der Katholischen Sozialakademie Österreichs (KSÖ). Die KSÖ, mit Sitz in Wien, ist eine sozialethisch ausgerichtete Akademie für Bildung und Beratung. In seinen Publikationen beschäftigt sich Schlagnitweit unter anderem mit der Entwicklung und den Inhalten der Katholischen Soziallehre, mit Themen der Gesellschaftspolitik und Fragen der Sozial- und Wirtschaftsethik.
Markus Schlagnitweit spricht zum Thema:
„Christliche Spiritualität ist politisch – oder fragwürdig: Jesus wurde als politischer Aufrührer hingerichtet. Die ernsthafte Christus-Nachfolge muss deshalb immer wieder neu nach der politischen Brisanz seines Evangeliums fragen. Denn Christsein ist keine Privatsache, sondern muss sich als zeitgemäßer Beitrag zur Weltgestaltung verstehen. Welche konkreten Konsequenzen ergeben sich daraus für das eigene Engagement als Christ*in?“

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Über eine Wirtschaft ohne Wachstum wird schon seit Jahrzehnten geredet. Muss es immer mehr sein? Immer höher, immer größer? Ein „immer besser“ scheint auf wenig Interesse zu stoßen. Jüngstes Beispiel im Land waren wohl die Hakeleien um einen Bettenstopp im Tourismus. Ängste, dass es kein Wachstum mehr geben könnte, machten sich breit.
Die alleinige Ausrichtung am Wachstum mag für manche Schichten und Kreise gut gehen. Es zeigt sich aber, dass soziale Ungleichheit und Umweltzerstörung dadurch nicht verhindert werden. Und auch der Wert von unbezahlter Arbeit, also der Hausarbeit, Pflege und Erziehung, von Ehrenamt und Freiwilligenarbeit, wird dadurch nicht erkannt. Diese Arbeit scheint in keiner Bilanz und keiner Gewinn-Rechnung auf.
So wie unser Leben endlich ist, ist es auch unser Planet. Der Verbrauch von Ressourcen kann nicht unendlich gesteigert werden. Deshalb wird das Motto „immer mehr“ auf ganz lange Sicht gesehen nicht funktionieren. Vielleicht ist die jetzige Situation, mit den Erfahrungen an Einschränkungen, die wir alle gemacht haben, ein Ansporn etwas zu verändern. Vielleicht machen uns Veränderungen jetzt weniger Angst und wir sind bereit für ein „nicht noch mehr“, aber dafür „immer besser“.
Ingeburg Gurndin