KVW Aktuell

Der Zukunft eine Chance geben

Karl Brunner,
geistlicher Assistent im KVW
Im September begeht die Kirche den Weltgebetstag für die Schöpfung und stellt damit das Thema der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Nachhaltigkeit meint, dass ich in meinem Leben nicht mehr an Rohstoffen verbrauche, als zu meiner Lebenszeit wieder nachwachsen kann. Wenn ich demnach – im Bild gesprochen – für mein Haus so viel Holz verwende, wie in meiner Lebenszeit nachwächst, dann baue ich nachhaltig. Es ist ein recht einfacher und sehr nachvollziehbarer Gedanke, der uns in unserer heutigen Gesellschaft allerdings ganz schön an die Grenzen bringt. Wenn wir nämlich über unsere Verhältnisse leben – und das tun wir in den westlichen Industrieländern –, dann leben wir auf Kosten unserer Kinder und Kindeskinder aber auch auf Kosten von Menschen, deren Lebensgrundlage beispielsweise durch neue Dürren zerstört wird.
In den letzten Jahrzehnten haben wir den Konsum so entwickelt, dass die individuellen Bedürfnisse mehr und mehr geweckt wurden, damit wir alle kaufen. Wenn wir nämlich alle kaufen – so die Systemlogik –, dann boomt die Wirtschaft und es geht uns allen gut. Das „Glück“ des Einzelnen wäre demnach das Erfolgsmodell für die ganze Gesellschaft. Wirklich? Mittlerweile könnten alle wissen, dass dieser Weg ins Verderben führt. Wer über seine Verhältnisse lebt, nimmt anderen weg, was ihnen gehört. Das kann man zwar ignorieren aber wegdiskutieren kann man das nicht. Wir müssen damit aufhören, anderen ihre Zukunft und Lebensgrundlage zu stehlen. Die Nachhaltigkeit ist eine Frage der Gerechtigkeit zwischen den Generationen und den unterschiedlichen Regionen unserer Welt. Wir haben die Pflicht, der Zukunft eine Chance zu geben! Uns als Gesellschaft und besonders den politischen Verantwortungsträger*innen ist bereits klar, dass es nur schmerzvoller und teurer wird, wenn wir weiter zuwarten.
TEXT: Karl Brunner

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Kurse online und vor Ort

Das Programm der KVW Bildung im Herbst
Das Cover der aktuellen Bildungsbroschüre rückt das Werk einer Südtiroler Künstlerin in den Mittelpunkt. Lara De Sio ist 1968 in Bozen geboren, sie hat Architektur an der IUAV in Venedig studiert und als Architektin und als Licht- und Objektdesignerin bei Venini in Murano gearbeitet. Sie spezialisierte sich auf die Naked Raku-Technik. Ihre Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen in Italien und im Ausland vertreten. Sie lebt und arbeitet in Venedig.
Das Herbstprogramm ist gewohnt vielfältig und innovativ, das gesamte Angebot gibt es unter bildung.kvw.org zu sehen. Die gedruckte Broschüre ist in den KVW Büros und anderen Verteilerorten erhältlich.
Die bewährten Kurse und Lehrgänge werden von einem vielfältigen Onlineangebot ergänzt. Die Onlinekurse im Bereich Beruf, Gesundheit, Bewegung und Kreativität erfreuen sich großer Beliebtheit. So finden Informationsabende online statt, um lange Anfahrtswege zu vermeiden und auch für den zunehmend virtuellen Berufsalltag gibt es passende Kurse, wie z.B. „Online-Bewerbung“, „Online-Unterricht“ oder „Kraftschöpfen im Berufsalltag“. Neu im Programm sind beispielsweise Kurse zur Plattform „LinkedIn“ oder „InDesign“. Vorträge informieren zu den Themen „Abwehrkräfte“ oder „Suizid – Gehen ohne Abschied“. Das Bildungsprogramm spannt einen Bogen von Sprachkursen über Bewegungskurse und Kreativem bis hin zu Verbraucherthemen und Gesundheit. Alle Angebote der KVW Bildung werden stets an die aktuellen Vorschriften angepasst. Wie wichtig digitale Kompetenz für die gesellschaftliche Teilhabe ist, hat das vergangene Jahr gezeigt. Die freiwilligen Senior Online Begleiter*innen sind im Rahmen des Projekts „Senior Online“ in ganz Südtirol aktiv, um mit konkreten Lösungen und Tipps zu helfen.