Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!



In dieser Ausgabe der Zeitschrift Kompass geht es um die Auswirkungen der Pandemie und um die Veränderungen in der Gesellschaft und im Leben von uns allen. Die Autoren gehen der Frage nach, was das Virus verändert hat.
Mir ist aufgefallen, dass sich in diesem vergangenen Jahr vieles in unserem Sprachgebrauch verändert hat. Wir kennen und verwenden auch aktiv Wörter, die uns vorher unbekannt waren. Die wenigsten von uns haben gewusst, was eine Triage, ein Lockdown, eine FFP2-Maske oder die Quarantäne ist. Ganz selbstverständlich verwenden wir Wörter aus dem Englischen wie Homeoffice und Superspreader. An den Schulen wird zwischen Präsenzunterricht und Fernunterricht unterschieden, die Zusammensetzungen mit Covid- und Corona- sind neu oder auch von Impfzentren, Impfneid oder Impfprivilegien haben wir vor einigen Monaten noch gar nichts gewusst.
Die Sprache ist ein Spiegel unserer Realität. Wir brauchen Sprache, um uns auszutauschen und um zu beschreiben, was uns beschäftigt. Der Wortschatz passt sich an, in Krisenzeiten geschieht dies nochmals schneller. Wissenschaftler sprechen davon, dass innerhalb dieses Jahres weit über 1000 Wortneuschöpfungen entstanden sind. Dies zeigt uns, wie grundlegend und tief die Veränderungen durch Corona sind.



Ingeburg Gurndin

Intern
Klausen

Grüße zum Weltfrauentag

Das buntbemalte Gesicht einer Frau, eine quadratische Postkarte, eine Briefmarke, die zur Gewalt gegen Frauen aufruft. In vielen Postkästen Klausens lag Anfang März eine entsprechende Botschaft.
„Mit der Kartenaktion wollte der KVW Ausschuss den Frauen am Weltfrauentag zeigen, dass sie in dieser schwierigen Zeit nicht alleine sind“, erklärte die Vorsitzende des KVW Klausen, Susanne Schraffl.



Frauen machen die Hälfte der einheimischen Bevölkerung aus. Um genau zu sein, sogar etwas mehr: In Südtirol kommen auf 100 Frauen 97 Männer. Auf der Welt leben allerdings 70 Millionen mehr Männer als Frauen. Auf das soziale und politische Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern wird Jahr für Jahr am 8. März aufmerksam gemacht.
Genau 100 Jahre ist dies nun her. Seitdem erinnert der Weltfrauentag Jahr für Jahr an die fehlende Gleichstellung der Geschlechter. Sie zeigt sich in der auseinanderklaffenden Lohn- und Rentenschere, in Fällen häuslicher Gewalt gegen Frauen, in der Mehrfachbelastung der Frauen im Haushalt und in der Pflege, in der Altersarmut, die typisch weiblich ist, in Arbeitsmodellen, die Müttern zu wenig entgegenkommen und in fehlender Chancengleichheit allgemein.
Der Klausner Bildungsausschuss rückte den Tag der Frau heuer mit einer Kartenaktion ins Licht. Ihm schloss sich der KVW Ausschuss Klausen an, indem er an 110 Frauen im KVW Kartengrüße schickte. Damit setzte der Ortsausschuss in Zeiten der Covid-19-Pandemie ein klares Zeichen der Solidarität.