Intern

Filmemacher sucht Betroffene

Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch
Georg Lembergh ist der Regisseur des Kinodokumentarfilms „Das versunkene Dorf“ über die Grauner Seestauung. Momentan recherchiert er für einen Dokumentarfilm und das 2022 parallel dazu erscheinende Buch.
Es geht um sexuellen Missbrauch - ein Thema das noch immer ein enormes Tabu darstellt.
Seit 10 bis 15 Jahren wird in Ländern wie Deutschland oder Österreich sexueller Missbrauch mit Untersuchungen, Kommissionen, Artikeln und Büchern verstärkt aufgearbeitet. Das Sprechen darüber kommt langsam in der Mitte der Gesellschaft an und in der Missbrauchsvorbeugung und im Umgang mit Tätern und Betroffenen hat sich viel verbessert.
In Südtirol besteht im Umgang mit sexuellem Missbrauch noch Nachholbedarf. Der Schweigensdruck seitens der Gesellschaft ist hoch und nur wenige Betroffene finden den Mut sich zu outen und sich psychologische Hilfe zu holen.
Was will das Projekt bewirken:
Mittels einfühlsamer Interviews mit den Betroffenen soll eine gesellschaftliche Sensibilisierung und ein angemessener Umgang mit dem Thema angeregt werden. Damit genauer hingeschaut, besser hinterfragt und den Opfern mehr Glauben geschenkt wird.
Daher geht es im Film und Buch nicht um die Täterseite oder einzelne von sexuellem Missbrauch betroffene Institutionen, sondern der Fokus liegt ganz nah bei den Opfern und ihrem Verarbeitungs- und Heilungsprozess. Indem man den Betroffenen einfach zuhört, ihnen eine angemessene Stimme verleiht und dadurch die Würde wiedergibt, wird ein erster, äußerst wichtiger gesellschaftlicher Schritt getan.
Aufruf:
Für das Projekt werden noch Menschen mit Missbrauchserfahrung gesucht, die ihre Geschichte erzählen wollen. Es wird in allergrößter Vorsicht und in absolutem Einverständnis mit den Betroffenen vorgegangen.
Kontakt: Georg Lembergh, Tel. 0043 664 450 75 63; office@georglembergh.com

Intern

Danke und auf Wiedersehen

Olav Lutz
Vor etwa zehn Jahren stand die Ortsgruppe Lana vor dem Aus, nur zwei Personen waren im Ausschuss, und man riskierte, dass die Ortsgruppe aufgelöst würde. Hier begann mein aktiver Weg im KVW, wo ich vorher „nur“ einfaches Mitglied war. Ich habe einen sehr verantwortungsvollen Job, der mir damals schon viel abverlangte. Aber Lana ohne KVW war für mich nicht denkbar. Meine Vision bestand darin, eine starke Truppe aufzubauen und die Sichtbarkeit im Ort zu erhöhen. Nun besteht der Ausschuss aus 14 fähigen, motivierten und engagierten Leuten. Wir sind neue Wege gegangen, und viele ehrenamtliche Berater helfen monatlich ganz im Sinne des KVW-Leitbildes. Die Mitgliederzahlen konnten entgegen der allgemeinen Tendenzen nicht nur gehalten sondern sogar erhöht werden. Wir sind nun wieder erster Ansprechpartner im Dorf, wenn es um soziale Belange geht.
Kurz nach der Wahl zum Vorsitzenden des KVW Lana wurde ich in den Bezirksausschuss, den Landesausschuss und auch in den KVW Vorstand gewählt, wurde KVW Jugend-Vorsitzender und Patronatspräsident.
Die KVW Jugend lag mir besonders am Herzen, weil wir hier Nachholbedarf hatten. Tolle, innovative Aktionen und neue Wege haben wir beschritten. Projekte wie das Sommerpatenprojekt, Preis-Mau-Mau, Selbstlerngruppen für den Scooterführerschein, Woman at Work und der Michi-Peer-Preis werden mir in guter Erinnerung bleiben.
Auch als Patronatspräsident übernahm ich ein schweres Amt. Die finanzielle Schieflage verlangte schmerzliche Entscheidungen, und eine Neuaufstellung war nötig. Harte Verhandlungen mit dem Land Südtirol und Rom waren angesagt. Mit motivierten Patronatsmitarbeitern sowie mit Direktorin Elisabeth Scherlin war es möglich, das Patronat trotz stürmischer See auf Kurs zu halten. Unzählige Termine mit den Ortsgruppen waren an der Tagesordnung, aber es gelang. Wir sind nun wieder stabil und als größtes Patronat im Lande erster Ansprechpartner für die Sozialfürsorge und mehr. Auch hier werden Projekte wie die Broschüren: „Todesfall was nun?“, „Baby-Bürokratie-Beiträge“ und „Trau dich!“ unvergessen bleiben, aber weiter bestehen. Auch die Vortragsserie „Mami sorgt vor“ mit Landesrätin Waltraud Deeg brachte dem KVW-Patronat nicht nur Sichtbarkeit bei jungen Familien, sondern auch den Spitzenplatz bei Familienansuchen.
Im Vorstand konnte ich viel von meiner Erfahrung als Wohnbauberater einfließen lassen, und wenn es um leistbares Wohnen ging, habe ich mich stets mit Vorschlägen und Lösungen einbringen können.
Vieles konnte ich bewirken, und wer mich kennt, weiß, dass wenn ich etwas mache, dann immer mit vollstem Einsatz, und oft über 100 Prozent. Dass dies seine Spuren hinterlässt, ist klar. Gesundheit, Familie und Beruf gehen jedoch vor, und wenn die Zeit hierfür nicht mehr da ist, dann bekommt man die Rechnung früher oder später. Bevor dies passiert, habe ich für mich die Entscheidung getroffen, mich aus der ersten Reihe zu verabschieden und mich nicht mehr der Wahl zu stellen. Ich werde einfaches Mitglied im KVW bleiben und ehrenamtlich weiterhelfen, wenn jemand etwas braucht. Ich bin auch weiterhin unter olav.lutz@rolmail.net zu erreichen.
Von mir ein Danke an viele KVW-Freunde, die ich in dieser Zeit kennen wie auch schätzen gelernt habe und auf Wiedersehen.
TEXT: Olav Lutz