KVW Aktuell

Pro vita activa

Neues Angebot für Senioren: Lebensfreude – im Alltag tun, was gut tut
Ziel dieses neuen Seminars für Senioren ist es deren Gesundheit, Lebensfreude, Wohlbefinden und Autonomie durch Unterstützung der eigenen Gestaltungskraft zu fördern. Sie sollen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt gestärkt werden.
Fast ein Viertel der Personen in der Südtiroler Gesellschaft ist heute über 60 Jahre alt. In dieser Umbruchphase besteht ein erhöhtes Risiko
Lebensqualität, Handlungs- und Selbstbestimmungsmöglichkeit zu verlieren. Die Auseinandersetzung mit dem Älterwerden und mit der Bedeutung des eigenen Lebens und Todes ist die größte Herausforderung dieser Lebensphase. Es geht auch im Alter darum, die Freude am Leben zu erhalten, fit und aktiv zu bleiben, schwerwiegende Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zumindest zu verzögern.
Das Seminar der KVW Bildung umfasst acht Treffen, mit einer Dauer von jeweils ca. zwei Stunden unter der Leitung von zwei erfahrenen Ergotherapeutinnen. Die Teilnahme ist auf zehn Senior*innen begrenzt, die ihren Jahren jetzt und zukünftig „Leben geben“ wollen.

KVW Aktuell

Soziale Sicherheit in Zeiten der Veränderung

Anforderungen an die Politik formuliert
Die Trägerorganisationen des Afi, also Gewerkschaften und KVW, informierten sich in Berlin über aktuelle Themen der Arbeitswelt: Erwerbsarmut, Fachkräftemangel und Digitalisierung werden auch dort diskutiert und Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite suchen nach Lösungen.
Das Arbeitsförderungsinstitut Afi organisierte im November eine Bildungsfahrt nach Berlin. Auf dem Programm standen ein Treffen mit Vertretern der Friedrich-Ebert-Stiftung und des DGB (Deutschen Gewerkschaftsbundes) sowie die Teilnahme am WSI Herbstforum (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut). Die Digitalisierung bringt einen Machtwandel mit sich und dieser zeigt Auswirkungen zugunsten des Kapitals. Dies erklärten Mit­arbeiter*innen der Friedrich-Ebert-Stiftung, die dazu schon des längeren Forschungen und Untersuchungen durchführen. Sie sprechen von einer Entsicherung, da Arbeit durch Technik ersetzt wird. Instabile Beschäftigungsformen nehmen zu und sie sprechen von einer Entkollektivierung. Die Digitalisierung erschwert kollektive Interessensvertretung, die Betriebsstätte verliert als kollektiver Ort der Organisation an Bedeutung, die Arbeit­nehmer*innen sind nicht mehr ortsgebunden.
Die Macht liegt eindeutig beim Arbeitgeber, der digitale Daten kontrollieren kann und damit auch die Kontrolle über die Arbeitnehmer hat und Vieles steuern kann. Arbeitnehmer haben nur schwer Zugang zu den Daten.
Digitalisierung wirkt sich zugunsten des Kapitals aus

Um diese Auswirkungen der Digitalisierung zugunsten des Kapitals auszugleichen, braucht es politische und rechtliche Regelungen, kollektivvertraglich lässt sich dies nicht steuern.
Beim WSI Herbstforum gingen Forscher*innen der Frage nach, wie aus dem technischen Fortschritt auch ein sozialer Fortschritt wird. Verunsicherung wurde allgemein als ein aktuelles Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet. So gehen Abstiegsängste eng mit der Angst vor der digitalen Transformation einher. Es sei wichtig, Transformation zu gestalten, da die Angst auch den Rechtsruck begünstige.
Von verschiedenen Seiten wurde betont, dass in Zeiten der Transformation, der großen Veränderung, die soziale Sicherheit zentral sei. Da alles andere im Wandel ist und Verunsicherung bringe, brauchen die Menschen soziale Sicherheit.
Deutschland verzeichnet seit Jahren einen Beschäftigungsboom, dieser wird von Seiten einiger Forscher nicht nur positiv gesehen. Er sei vor allem ein Einwanderungsphänomen, und Matthias Knuth meinte auch „Je länger die Krise auf sich warten lässt, desto tiefgreifender wird sie sein“.
TEXT: Ingeburg Gurndin