KVW Aktuell

Weniger Plastik, mehr Chancen

Plastik hat Folgen für die Umwelt und unsere Gesundheit
Seniorentheater mit Helga Mutschlechner (r.) und Maria Thaler Neuwirth (3.v.r.)
Am Samstag, 26. Oktober, fand im Bozner Pfarrheim eine Tagung der Frauen im KVW in Zusammenarbeit mit der KVW Bildung, der KVW Jugend und dem Südtiroler Theaterverband statt. Dabei sprachen die Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer aus Ratschings und Maria Lobis, Inhaberin von NOVO, dem verpackungsfreien Supermarkt in Bozen, rund um die Themen Plastikvermeidung, Plastik und Gesundheit.
„Plastik ist heute aus unserer Welt kaum mehr wegzudenken. Wohl jeder von uns benutzt täglich irgendwelche Plastikgegenstände. Fachleute prognostizieren, dass sich bis zum Jahr 2030 der Gebrauch von Plastik verdoppeln wird. Plastikmüll vermeiden heißt also in erster Linie unsere Lebensgewohnheiten nachhaltig zu verändern.“ Mit diesen Worten eröffnete Helga Mutschlechner, Vorsitzende der Frauen im KVW und der KVW Bildung, die Tagung. Auch Roberto Ghizzi, Direktor des Ressorts für Energie und Umwelt, unterstrich, dass Plastik nicht komplett zu eliminieren sei, aber dessen Konsum reduziert werden könne. In seinem Ressort werde an der Entwicklung von entsprechenden Abfallaufbereitungsanlagen gearbeitet, um zu verhindern, dass der Kunststoff in die Umwelt gelange. Karl H. Brunner, der geistliche Assistent des KVW, erinnerte in seinen Grußworten daran, dass es um die Pflege der Erde und nicht um deren Ausbeutung gehe.
Auf unnötige Plastikprodukte verzichten
Magdalena Gschnitzer sprach in ihrem Vortrag, dass jeder einzelne einen Unterschied in dieser Welt machen kann. Als sie als Umweltaktivistin begann, hörte sie oft, dass sie alleine nichts machen könnte. Diese Meinung teilte sie nicht und mittlerweile ist dieses Thema auch in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Gschnitzer zeigte auf, dass die Verwendung einer Plastikwasserflasche nur 20 Minuten lang dauert, die Zersetzung der Plastikflasche zu Mikroplastik aber 450 Jahre, als Mikroplastik ist es dann aber immer noch vorhanden. Plastik ist „unkaputtbar“. Abgefülltes Wasser belastet die Umwelt 600-mal mehr als Leitungswasser. Das Plastikverbot in der EU kommt erst 2021, aber der Verzicht auf unnötige Plastikprodukte wie Plastikhalme, -becher und -flaschen sei schon heute möglich.
Maria Lobis zeigte konkret auf, welche Möglichkeiten es gibt beim Einkauf auf Plastik zu verzichten. Denn Plastikverpackungen belasten mit ihren Giftstoffen wie Weichmacher die Lebensmittel und damit unsere Gesundheit. Auch zuhause verzichtet Lobis weitgehend auf Plastik und stellt vieles für den täglichen Gebrauch selbst her wie zum Beispiel Zahnpasta, Putz- und Spülmittel.
Der Südtiroler Theaterverband zeigte mit dem Seniorentheater unter Maria Thaler Neuwirth mit Witz und Humor auf, wie viel Müll im Alltag entsteht. Die Verpackung einer kleinen Schokoladenpraline zum Beispiel ist oft größer als die Praline selbst. „Der Müllberg geht uns alle an“, so das Fazit. Alle Generationen sind beim Handeln und Zusammenarbeiten gefordert.

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Was Junge sich wünschen

Leistbares Wohnen, Freizeit- und Sportangebot, Arbeitsplatz, Mobilität
Was junge Menschen bewegt, in den Dörfern zu bleiben oder unter Umständen abzuwandern, wollten der Südtiroler Jugendring und die Plattform Land wissen. In Workshops in vier verschiedenen Gemeinden haben die Jugendlichen ihre Ideen und Anliegen vorgebracht.
Was braucht eine Gemeinde, um für Jugendliche attraktiv zu sein? Diese Frage haben sich der Südtiroler Jugendring und die Plattform Land gestellt und in vier Workshops die Jugendlichen selbst zu Wort kommen lassen. Auf der Abschlussveranstaltung „Land & Jugend“ wurden die Ergebnisse präsentiert. „Das größte Anliegen der jungen Menschen auf dem Land ist das leistbare Wohnen“, sagte Peter Grund vom Südtiroler Jugendring. Dies betrifft den Bau eines Eigenheimes wie das Mieten einer Wohnung. Wichtig für die Attraktivität der eigenen Gemeinde ist auch das Freizeit- und Sportangebot.
Hohe Priorität hat für Jugendliche das Thema Arbeitsplätze. Besonders an flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie das Arbeiten von zu Hause aus, sind die jungen Menschen interessiert. Auch sollte die Landesverwaltung Arbeitsplätze in den ländlichen Raum verlegen. Was es im ländlichen Raum mehr braucht, sind Arbeitsplätze für Akademiker.
Der vierte Schwerpunkt ist die Mobilität. Die Jugendlichen wünschen sich gut aufeinander abgestimmte Fahrpläne, um lange Wartezeiten zu vermeiden, und direkte Verbindungen in die urbanen Zentren.
Für Plattform-Land-Geschäftsführer Ulrich Höllrigl ist das Rennen um die jungen Menschen im ländlichen Raum eröffnet. Viele Gemeinden engagieren sich bereits stark, um ihre Zukunft damit zu sichern.