Bauen, Energie, Sanieren

Neue Landesförderung

Neue Landesförderung für Energiesparmaßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energiequellen.
Seit kurzem ist die neue Landesförderung für Energiesparmaßnahmen und den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen in Kraft.
Im Zuge des Neubaus eines Gebäudes kann der Landesbeitrag jedoch nur mehr für den Einbau einer thermischen Solaranlage in Anspruch genommen werden. Dabei müssen die verwendeten Sonnenkollektoren dem Qualitätslabel Solar Keymark entsprechen und die Kollektoren dürfen eine maximale Südabweichung von 90 Grad erreichen.
Um den Beitrag von 50 Prozent in Anspruch nehmen zu können, muss das Gesuch vor Beginn der Arbeiten beim zuständigen Landesamt (Amt für Energieeinsparung) eingereicht werden. Weiters ist zu bedenken, dass im Einzugsgebiet eines Fernheizwerkes keine Beiträge für Solaranlagen vergeben werden.
Auch für den Einbau einer Fotovoltaikanlage und den Bau einer Windkraftanlage gibt es einen Landesbeitrag. Dieser wird jedoch nur dann gewährt, wenn die Anlage elektrische Verbraucher versorgt, für die keine wirtschaftlich technisch vertretbare Möglichkeit des Anschlusses an das Stromnetz besteht.
Wesentlich mehr Beiträge gibt es für bestehende Gebäude (Baukonzession vor dem 12.1.2005), dort kann auch für die Wärmedämmung der Dächer, Wände und Decken sowie für den Austausch der Fenster und Fenstertüren, dem Einbau von Heizanlagen mit festen Brennstoffen (Hackgut, Stückholz, Pellets) oder einer Wärmepumpe, dem Einsatz einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und dem hydraulischen Abgleich von Heiz- und Kühlanlagen ein Beitrag in Anspruch genommen werden.
Je nachdem, welche Auflagen erfüllt werden, bewegt sich der Beitrag zwischen 30 und 70 Prozent der anerkannten Kosten.

Thema

Es geschieht nicht von alleine

Eine menschengerechte Gesellschaft als Ziel konsequent verfolgen
Die Christinnen und Christen sollen sich für eine Gesellschaft einsetzen, in der die Würde des Menschen stets geschützt ist. Am Tag der Solidarität am 19. März wird der KVW in den Pfarreien dazu auffordern.

Werner SteinerWerner Steiner

Als Katholischer Verband der Werktätigen haben wir uns das Gestalten in unserem Land immer schon als Ziel gesetzt. Wieder neu unterstreichen wollten wir unser Handeln aber mit unseren vergangenen Jahresthemen: „Kritisch, konstruktiv, gestalten“. Allzuviele Mitmenschen verschließen ihre Augen und bestehen auf überkommenen Privilegien und Rechten. Andere lassen sich gar von Irrlichtern blenden. Wir als KVW wollen nicht nur kritische Anmerkungen zur sozialen Situation in unserem Land einbringen, sondern auch konkrete Handlungen aufweisen. Wir können wir dabei aber vorgehen? Ein Verband mit mehr als 3000 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen ist mindestens so bunt, wie ein Harlekin. In vielen unserer Gremien sitzen Menschen guten Willens. Jede und jeder ist dabei von den eigenen Wertvorstellungen und Idealen im ehrenamtlichen Einsatz geprägt.
Christliche Soziallehre
Als zentrales Leitmotiv gilt allen die Verwirklichung der christlichen Soziallehre. Doch die Vorgangsweisen dazu sind vielfältig. Wir stufen uns als Mitglieder eines großen Sozialverbandes ein, doch bereits bei der Solidarität den schwächeren Mitmenschen gegenüber kommt es bereits zu kontroversen Ansichten. Dabei sollte es primär überall um dieselbe Frage gehen: Was passiert mit den Menschen? Die Würde des Menschen darf nicht Schaden leiden. Dieser Grundgedanke muss uns als Christinnen und Christen kompromisslos antreiben. Bereits 1891 wurde z. B. das Anliegen nach gerechtem Lohn in der Enzyklika Rerum novarum eingefordert und wir müssen bekennen, bis heute in weiten Teilen der Erde nicht verwirklicht. Uns allen sind die menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen in vielen Ländern der Erde bekannt und trotzdem schaffen wir es nicht auch nur durch bewussteres Einkaufen eine kleine Abhilfe zu schaffen. Als Christen sollten wir uns aber über die persönliche Nächstenliebe hinaus auch um konkrete Beiträge für eine bessere und lebenswerte Welt für alle Menschen einsetzen. Gerade als Christen bedeutet das: sich informieren und Stellung zu beziehen für die Schwachen in unserer Gesellschaft.
Eigenverantwortung
Wir sind uns schnell einig, dass wir als Christen zusammenstehen müssen, wir verstehen, dass der Bischof, der Landesvorsitzende im KVW dies und jenes zu sagen habe. Doch wie schaut es mit unserer Eigenverantwortung aus? Eine menschengerechte Gesellschaft entsteht nicht von allein. Sie ist auch nicht irgendwann mal fertig. Sie ist ein Ziel, für dessen Erreichung wir alle als KVW uns einsetzen: als Mitglied, in der Ortsgruppe, in den Bezirks- und Landesgremien. Das Soziale ist etwas Offenes. Wir leben in einer Welt, deren Bedingungen sich völlig verändert haben. Themen wie Arbeit, Wohnung, Familie, Krankheit und Alter prägen unser Denken. Es wird entscheidend für die Zukunft welche Weichen wir heute stellen.
Das soziale Bewusstsein muss wieder neu gelernt werden. Es ist eine Kernaufgabe unseres Verbandes hier weiter bewusstseinsbildend unterwegs zu sein. Dafür sind wir alle verantwortlich: jedes Mitglied ist verpflichtet, seine Verantwortung wahrzunehmen und dem modernen Pluralismus der Meinungen und Haltungen durch christliches Engagement entgegenzutreten.
Für ein gutes Zusammenleben
Während wir ein sehr differenziertes Gespür für unsere Umwelt aufgebaut haben und es auch in Sachen Konsum einiges zum positiven wendet, finde ich im mitmenschlichen Bereich immer schlimmer werdende Auswüchse: geradezu eine Verschmutzung der Mitwelt. Das gesellschaftliche Zusammenleben in unserem Land wird bewusst madig gemacht und das ist für mich weit schlimmer als wenn jemand ein Zigarettenschachtel achtlos wegwirft. Politische Parteien berufen sich oft auf die Grundwerte wie Freiheit, Gerechtigkeit oder Solidarität. Wenn wir diese Werte aus christlicher Sicht betrachten, sind sie es, die uns ein Leben in Würde ermöglichen. Da wir aber allzu oft unsere Grundwerte durch weitgehendste Abstraktionen zur Diskussion stellen, gibt es eine sehr freie Auslegung und damit verbunden keine klaren Ziele mehr.
Die Inhalte der katholischen Soziallehre müssen in die Tat umgesetzt werden, darin lag unsere Aufgabe als KVW in den Jahren seit der Gründung im Jahre 1948 und es wird weiterhin unsere zentrale Aufgabe sein: Die Zeichen der Zeit deuten und Wege aufzeigen, unsere Aufgabe entsprechend erfüllen zu können.

TEXT: Werner Steiner