KVW Aktuell

Über 100 Grenzpendler

Tagung in Schluderns informiert über Neuigkeiten und Bestimmungen
KVW Bezirk Vinschgau und Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt laden einmal jährlich zu dieser Informationstagung für die Grenzpendler und Interessierten. Auf der 45. Grenzpendlertagung in Schluderns wurden die Obervinschger Grenzpendler über die Neuerungen im Steuerbereich und über die Auswirkungen der Schweizer Masseneinwanderungsinitiative informiert. Informationen gab es auch zum Lohnstreifen, also dem Lohnblatt, dass die in der Schweiz Beschäftigten erhalten.

V.l. Albrecht Plangger, Stefan Luther, Gerlinde Warger, Jon Domenic Parolini;
Landesrätin Martha Stocker; KVW Bezirksvorsitzender Heinrich FliriV.l. Albrecht Plangger, Stefan Luther, Gerlinde Warger, Jon Domenic Parolini;
Landesrätin Martha Stocker; KVW Bezirksvorsitzender Heinrich Fliri

Erich Achmüller und Heinrich Fliri konnten zu Jahresbeginn wieder zahlreiche Vinschger Grenzpendler in Schluderns begrüßen. Landesrätin Martha Stocker betonte, dass im Anschluss an die letztjährige Tagung die offenen Fragen zur Krankenversicherung geklärt werden konnten und auch die Rückzahlungen erfolgt sind.
Neue Besteuerung tritt schrittweise in Kraft
Nachdem die neuen, bilateralen Verträge zwischen Italien und der Schweiz über die Besteuerung im Februar 2015 unterzeichnet wurden, geht es nun an die Umsetzung. Aufgrund des Regierungswechsels und wahrscheinlicher Neuwahlen werde es aber noch etwas länger dauern, meinte Parlamentarier Albrecht Plangger.
Geplant war, dass ab 2018 die neue Besteuerung in Kraft tritt. Italien muss jedoch erst die Gesetze dazu machen. Die Steuerlast werde dann langsam steigen, vorgesehen ist eine Übergangslösung, mit der der Steuersatz schrittweise erhöht werde. Es wird in Zukunft sicherlich so sein, dass in der Schweiz die Quellensteuer eingehoben wird, ein Teil der Steuer muss in Italien bezahlt werden. Dafür übermittelt die Schweiz die Daten an Italien, erklärte Plangger. Dies betrifft immer nur die Grenzpendler, die innerhalb der 20 km zur Grenze wohnen, für alle anderen ändert sich nichts.
Inländervorrang „Light“ als Kompromiss
Die Masseneinwanderungsinitiative wird nicht gravierende Auswirkungen für die Grenzpendler haben, beruhigte Jon Domenic Parolini, Regierungsrat im Kanton Graubünden. Die Schweiz werde die bilateralen Verträge mit der EU, die die Personenfreizügigkeit vorsehen, nicht aufkündigen. Es werde einen „Inländervorrang Light“ geben, so Parolini in Schluderns. Freie Stellen müssen der RAV (Regionale Arbeitsvermittlungsstelle) gemeldet werden und die RAV kann Stellen zuweisen, der Arbeitgeber müsse jedoch nicht begründen, ob und warum er jemanden nicht anstelle. Beruhigend für die Grenzpendler sei auch, dass ihre Bewilligungen für fünf Jahre gelten. Die Wirtschaft in Graubünden brauche vor allem im Tourismus und am Bau Mitarbeiter für die vielen Saisonsstellen. Die Vinschger Grenzpendler seien eine über 100-jährige Tradition, so Parolini, „Sie sind nicht nur Arbeitskräfte sondern auch Freunde geworden und hätten einen großen Anteil am Wohlstand“.
Zu „Mein Lohnblatt - wie bin ich als Grenzgänger(in) eigentlich versichtert informierte Gerlinde Warger Pegoraro.
Zahlen zu den Grenzpendlern
Stefan Luther vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung machte eine Übersicht über die Zahlen der Grenzpendler. So könne man sagten, dass zwischen 1.100 und 1.400 Männer und Frauen aus Südtirol in der Schweiz arbeiten. Da die Zahl saisonal abhängig ist, sprach Luther von einer Zahl zwischen 1.100 und 1.400.
800 bis 1000 von ihnen kommen aus dem oberen Vinschgau, in einigen Gemeinden sind 15 Prozent der Arbeitnehmer Grenzpendler. In Taufers im Münstertal sind es sogar 40 Prozent. Der Trend ist seit 2005 steigend. In der Schweiz sind Val Müstair, Samnaun, Scuol und Valsot die Zielgebiete.

TEXT: Ingeburg Gurndin

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Fotowettbewerb der Jugend

Für Kreative und fotografisch Versierte
Nach dem Videowettbewerb „Dreh dein Ding - Is Wipptol sou sechn holt miars“ vom Frühjahr 2016 steht nun ein neues Projekt an, das die KVW Jugend Wipptal gemeinsam mit dem Jugenddienst Sterzing geplant hat.

Die Jugendlichen zwischen 13 und 25 Jahren sind nun aufgefordert ihre Träume bildhaft darzustellen. Ein Fotocontest mit dem Titel „Shoot your Dream“ soll die Interessierten dazu einladen sich mit ihren Träumen, Wünschen und Visionen auseinanderzusetzen und diese in Form eines Fotos einzufangen.
Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit ihre Kreativität, ihr fotografisches Können und ihre Ideen zu präsentieren, sowie Preise im Wert von 100 bis 200 Euro zu gewinnen. Weitere Infos folgen auf der Homepage des KVW oder direkt im Jugenddienst Sterzing. Als Anmeldeschluss ist der 30. April vorzumerken.