Sozialfürsorge

Das Patronat KVW-ACLI beantwortet Fragen

Voraussetzungen für Altersteilzeit
Meine Tochter ist vor sechs Monaten Mutter geworden. Ich möchte sie bei der Familienarbeit unterstützen und Großmutter sein. Da für mich auch schon in der Vergangenheit die Familie das wichtigste war, habe ich erst 1996 als Angestellte angefangen zu arbeiten. Nun bin ich 64 Jahre und zwei Monate alt und möchte die neu eingeführte Altersteilzeit in Anspruch nehmen. Mein Arbeitgeber hat mir aber mitgeteilt, dass diese Möglichkeit für mich nicht gilt. Warum nicht? Laut Kompass Ausgabe Juli 2016 müsste ich die Voraussetzungen haben!
Laut Ihren Angaben erfüllen Sie die Voraussetzungen der Beitragszeiten (20 Versicherungsjahre) und des Lebensalters (65 Jahre und sieben Monate innerhalb von Dezember 2017). Da Sie erst im Jahre 1996 zum ersten Mal Rentenversicherungsbeiträge eingezahlt haben, muss für die Berechtigung der Altersteilzeit auch ein Mindestrentenbetrag von 1,5mal des Sozialgeldes erreicht werden. Dies entspricht im Jahr 2016 brutto 672,10 Euro. Wenn dieser Betrag erreicht wird, haben Sie auch Anrecht auf die Altersteilzeit. Wenden Sie sich an das Patronat, um den Antrag auf Anerkennung der Berechtigung seitens der Rentenanstalt NISF/INPS einzureichen. Bestätigt die Rentenanstalt die Alters- und Beitragsvoraussetzung sowie den Mindestbetrag der Rentenhöhe, können Sie beim Arbeitgeber die Umwandlung der Arbeitszeit von Vollzeit auf Teilzeit einreichen. Beachten Sie, dass der Arbeitgeber dazu aber nicht verpflichtet ist!

Spezial

Start in die Heizsaison

Eine gute Heizung, damit es wohlig warm wird
Ein Haus ganz ohne Heizung, das wäre es und in der Tat gibt es das auch schon. Aber ein Großteil von uns muss für die Wärme in den Räumen und die Warmwasserbereitung immer noch auf eine herkömmliche Heizanlage zurückgreifen. Die Wahl eines geeigneten Heizsystems prägt die Kosten und den Arbeitsaufwand für die nächsten 20 Jahre, daher will gut überlegt sein, welches Heizsystem das Richtige ist.


Eine fachkundige Beratung wie hier auf der Wohnbaumesse ist wichtig für den Erfolg beim Heizen.Eine fachkundige Beratung wie hier auf der Wohnbaumesse ist wichtig für den Erfolg beim Heizen.

Die energetische Qualität eines Gebäudes samt dessen Energieverbrauch ist eines der wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines geeigneten Heizsystems. Je mehr Heizenergie verbraucht wird, desto wichtiger sind die Kosten des Brennstoffs, um nicht Gefahr zu laufen das halbe Jahr nur für die Beheizung der eigenen vier Wände arbeiten zu müssen.
Neben dem Brennstoff und dessen Preis sind vor allem die Wartung und Reinigung, sowie der damit verbundene Zeitaufwand und die entsprechenden Kosten ein wichtiger Faktor bei der Wahl des geeigneten Heizsystems.


Was ist wichtig bei der Auswahl


Auch die individuellen Bedürfnisse, also Anforderungen, welche man an das neue Heizsystem und den verwendeten Brennstoff stellt, sollten natürlich nicht zu kurz kommen. Daher die Empfehlung sich Gedanken darüber zu machen, was bei der Wahl des neuen Heizsystems wichtig ist.
Anbei einige Stichworte, die als Gedankenstütze dienen können:
maximaler Komfort
Gemütlichkeit
Umweltverträglichkeit
Versorgungssicherheit
lokale Verfügbarkeit
Tauglichkeit im Alter
geringe Investitionskosten
geringe Brennstoffkosten
geringe Nachfolgekosten
Heizkesselbarometer: Kostenvergleich verschiedener Systeme


Ein wichtiger Faktor bei der Wahl eines geeigneten Heizsystems sind natürlich die Kosten. Angefangen bei den Investitionskosten über die Brennstoffkosten bis hin zu den Kosten für die Wartung.
Der Heizkesselbarometer, ein Kostenvergleich verschiedener Heizsysteme bietet dabei eine erste Hilfestellung.
Hinweis: Ab Mitte Oktober erscheint ein neu überarbeiteter Heizkesselbarometer. Dieser ist auf der Webseite des Energieforum Südtirols und auf der Webseite der Verbraucherzentrale verfügbar.
HeIzkesselbarometer

Investitionskosten für eine
Anlage mit 7 bzw. 15 kW Leistung
Die Investitionskosten beinhalten die Kosten für die Anschaffung des Heizkessels, des Öltanks, der Gasanschlüsse, der Silos, der Wärmeübergabestationen, der Hackschnitzelaustragung, der Pelletsförderung, des Kamins und dergleichen. Hinweis: Es wurden keine Beiträge bzw. Steuerabzüge berücksichtigt.
Brennstoffkosten für einen Jahresverbrauch von 7.000 bzw. 150 kWh
Die Brennstoffkosten wurden für den Zeitraum von 20 Jahren eingerechnet, wobei der jeweilige Wirkungsgrad der Heizanlage berücksichtigt wurde. Bei den Preisen handelt es sich um Durchschnittspreise am Stichtag 31. März 2016.
Wartungskosten
Die Wartungskosten enthalten
die Kosten für die Kaminkehrer­leistungen, den Servicetechniker und den Strombedarf für die Heizanlage. Auch diese Kosten beziehen sich auf einen Zeitraum von 20 Jahren.
Austausch der alten Heizanlage
Ist die Heizanlage bereits älter als 20 Jahre, so hat sie die beste Zeit bereits hinter sich. Eine optimiertere Verbrennungstechnik und bessere Wärmedämmung sind nur einige Gründe, um über den Austausch der alten meist überdimensionierten Anlage nachzudenken.
Der Austausch der alten Anlage bringt in den meisten Fällen Energieeinsparungen von mindestens 20 Prozent aber oft auch 40 Prozent und mehr mit sich. Im Zuge der Heizanlagenerneuerung ist auch der Einsatz von modernen Heizungs- und Regelungssystemen, sowie der Austausch der alten Heizungspumpen empfehlenswert.
Die Entscheidung, die alte Energieschleuder durch ein neues, effizienteres Gerät zu ersetzen wird wesentlich einfacher wenn man bedenkt, dass es für den Austausch der Anlage noch bis Jahresende Steuerabzüge in Höhe von 65 Prozent bzw. 50 Prozent gibt. Für einige Systeme, wie z.B. dem Einbau einer elektrischen oder gasbetriebenen Wärmepumpe, die Luft, Erdwärme oder Wasser als Energieträger nutzt, kann auch um die neue staatliche Förderung, das so genannte Conto termico, angesucht werden.
Heizanlage für den Neubau
Bei der Wahl des Heizsystems in einem Neubau oder einem energetisch sehr gut sanierten Altbau sind neben den herkömmlichen Heizsystemen, wie einer Pelletsanlage oder einer Gasbrennwertanlage oft auch andere Überlegungen zu tätigen.
So z.B. kann die Errichtung eines Mik­ronetzes, also einer gemeinsamen Heizanlage mit den angrenzenden Nachbarn durchaus die sinnvollste Lösung darstellen. Die Überlegung eine Heizanlage mit einer Warmwassersolaranlage zu ergänzen, sollte sowohl beim Neubau als auch im Falle einer Sanierung in Erwägung gezogen werden. Je nach Wahl des Heizsystems kann auch der Einbau einer Fotovoltaikanlage (Anlage zur Stromproduktion) von Vorteil sein.
Heizsysteme unter der Lupe
Die Heizölanlagen gehören im Neubau immer mehr der Vergangenheit an. Dies aufgrund der Tatsache, dass sie in den vergangenen Jahren durch einen anderen fossilen Energieträger und zwar das Erdgas abgelöst wurden. Der verstärkte Ausbau des Erdgasnetzes und der geringe Platzbedarf für eine Erdgasanlage haben diesen Brennstoff in den vergangenen Jahren stark vorangetrieben. Über die genauen Daten der Verfügbarkeit der beiden fossilen Energieträger scheiden sich die Gemüter der Fachwelt.
Eine Pelletsanlage stellt eine komfortable Alternative zu den fossilen Energieträgern dar. Nur die Aschenentleerung stellt einen Mehraufwand dar. Etwas mehr Einsatz bedarf es, wenn man sich eine Scheitholzanlage zulegen möchte. Je nach Heizverbrauch des Gebäudes und Füllmenge des Kessels muss an kalten Wintertagen ein bis zweimal der Füllraum mit Holz bestückt werden. Auch die Aschenentleerung ist nicht zu vergessen, welche je nach Holzart, Trockenheit und Verbrennungsqualität unterschiedlich oft zu tätigen ist. Somit ist bei den Stückholzanlagen zu bedenken, dass die Beheizung der eigenen vier Räume mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Positiv muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass bei den meisten Anlagen das lästige Anfeuern entfällt, da die Zündung und die Luftzufuhr automatisch erfolgen. Neben der Anlage wird auch ein Puffer, also ein Speicher benötigt, welcher die Heizwärme zwischenlagern kann. Außerdem benötigt man genügend Raum, um das Holz trocken aufbewahren zu können. Beim Scheitholz handelt es sich um den kostengünstigsten Brennstoff, welchen man in unseren Breiten erwerben kann.
Eine vollautomatische Alternative stellt die Hackschnitzelanlage dar. Durch die relativ hohen Investitionskosten (siehe Heizkesselbarometer) hat sie sich vor allem bei größeren Gebäudekomplexen und Zusammenschlüssen von mehreren Gebäudeeinheiten durchgesetzt. Das Hauptproblem bei den kleinen Anlagen liegt vorwiegend in der Beschaffung von trockenem Hackgut. Außerdem wird für das Beförderungssystem eine höhere Stromanschlussleistung benötigt, als üblicherweise in den Haushalten vorhanden ist.
Wer sich im Einzugsgebiet eines Fernwärmenetzes befindet, sollte natürlich auch diese Alternative in Erwägung ziehen. Ein großer Vorteil der Fernwärmeanlagen besteht im geringen Platzbedarf für die Wärmeübergabestation. Die Nutzung der Erdwärme, der Luft oder des Wassers für die Beheizung der eigenen vier Wände gewinnt auch hier in Südtirol immer mehr an Bedeutung. Die verschiedenen Wärmepumpensysteme nutzen zwar Rohstoffe, die in unbegrenzten Mengen zur Verfügung stehen, jedoch benötigen sie dafür Strom. Am ökonomisch sinnvollsten sind diese Anlagen, wenn das Gebäude sehr geringe Energieverbräuche aufweist.
Neben den genannten Heizsystemen kann je nach Gebäudetyp auch eine Stromheizung, eine Ganzhausheizung, eine teilsolare Raumheizung oder die Kombination verschiedener Heizsysteme die Ideallösung darstellen.
Text und Fotos: Christine Romen, Energieforum Südtirol