Sozialfürsorge


NISF/INPS Sozialbeiträge für Handwerker und Kaufleute

Für das Versicherungsjahr 2016 werden die Sozialbeiträge für Versicherte in der Verwaltung für Handwerker und Kaufleute erhöht.
Zeitraum Handwerker
älter als
21 Jahre
Handwerker
jünger als 21 Jahre
Kaufleute
älter als
21 Jahre
Kaufleute
jünger als 21 Jahre
2015 22,65 % 19,65 % 22,74 % 19,74 %
2016 23,10 % 20,10 % 23,19 % 20,19 %
2017 23,55 % 20,55 % 23,64 % 20,64 %
2018 24,00 % 21,00 % 24,09 % 21,09 %
ab 2019 24,00 % 21,00 % 24,00 % 21,00 %
Fälligkeiten
30. Juni 2016 Antrag rentenmäßige Absicherung Erziehungs- und Pflegezeiten für freiwillige Zahlungen
30. Juni 2016 regionaler Beitrag für freiwillige Weiterversicherung Hausfrauen
30. Juni 2016 Beitragszahlung Pensplan bei wirtschaftlicher Notlage, z.B. Arbeitslosigkeit
Sommer Verlängerung Familiengeld ausgezahlt mit dem Lohnstreifen

KVW Soziales


Wieso verdienen Frauen weniger?

Afi macht auf Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau aufmerksam
Der Gender Pay Gap, sprich der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau, beträgt in Südtirol auf den Tageslohn berechnet minus 17,2 Prozent. Die Ursachen für diesen Unterschied sind vielseitig und zudem miteinander verbunden.

Die Lohnschere zwischen Mann und Frau beträgt in Südtirol derzeit 17 Prozent.Die Lohnschere zwischen Mann und Frau beträgt in Südtirol derzeit 17 Prozent.

Es ist kein Zufall, dass der Equal Pay Day in Südtirol seit Jahren auf den April fällt: Eine Frau muss nämlich bis April arbeiten, um denselben Lohn zu erhalten, wie ihn ein Mann bis zum 31. Dezember des Vorjahres eingefahren hat. Hier stellt sich aber eine berechtigte Frage: Wie kann es sein, dass Frauen weniger verdienen, wenn es in Italien doch verboten ist zwei Personen, die dieselbe Arbeit ausführen, unterschiedlich zu entlohnen? An sich gibt es nur wenige Fälle von eindeutiger Lohndiskriminierung, die auch laut Gesetz bestraft werden. Der Gender Pay Gap ergibt sich allerdings meistens aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren.


Ein Phänomen, viele Ursachen


Das Lohndifferential ist auf eine Reihe von komplexen und miteinander verbundenen Faktoren zurückzuführen. In erster Linie ist der Gap durch eine allgemeine Unterschätzung der Kompetenzen bedingt, die als „typisch weiblich“ und nicht als professionell anerkannt werden: So verdient eine Krankenpflegerin weniger als ein ärztlicher Helfer, obwohl sie dieselbe Qualifikation aufweist. Häufig werden zudem körperlich belastende Arbeiten (die in der Regel männlich sind) im Vergleich zur Erziehungs- und Pflegearbeit (die traditionsgemäß eher von Frauen ausgeübt wird) besser bezahlt.
In überwiegend weiblich geprägten Sektoren, wie zum Beispiel im Reinigungsbereich, sind die Löhne auch allgemein niedriger als in vorwiegend männlichen Sektoren, wie zum Beispiel in der Abfallbewirtschaftung. Einige Studien haben auch gezeigt, dass Managerinnen in typisch „weiblichen“ Sektoren weniger verdienen als ihre Kolleginnen, die dieselbe Position in vorwiegend männlichen Branchen bekleiden. Sogar die Ergebnisprämien – sprich zusätzliche Lohnelemente – sind gewöhnlich in typisch männlichen Bereichen stärker verbreitet.


Einfluss von Schul- und Berufswahl


Die Tradition und die Geschlechterrollen beeinflussen bereits nach der Mittelschule die Schulwahl und anschließend auch die Berufswahl der Jugendlichen: So wird sich eine Rechtsstudentin eher für Familienrecht anstatt wie ihre männlichen Mitstudenten für Gesellschaftsrecht entscheiden; eine Abgängerin der Wirtschaftshochschule wird eher Lehrerin, während ihr Kollege wahrscheinlich eine Wirtschaftskanzlei eröffnen wird – mit offensichtlichen Einkommensunterschieden.
Viele Frauen entscheiden sich zudem für die Teilzeitarbeit, die nur geringe Karrierechancen bietet, bzw. für Arbeiten in der Nähe des Wohnortes, um Familie und Beruf besser unter einem Hut zu bekommen. Dabei verzichten sie oft auf prestigevollere, besser bezahlte, aber dafür weniger flexible Stellen. Männer machen im Schnitt auch mehr Überstunden als Frauen, treten häufiger Außendienste an und erhalten mehr Zusatzaufgaben und -zulagen.


Warum es sich lohnen würde, den Gap zu überwinden


Frauen studieren im Schnitt mehr und auch mit mehr Erfolg als Männer und stellen verständlicherweise auch immer größere Anforderungen an das Berufsleben: Die Reduzierung des Gender Pay Gap ist somit unerlässlich, wenn die Unternehmen Spitzentalente mit den besten Fähigkeiten anziehen und somit an Effizienz und Leistung dazugewinnen möchten. Eine stärkere Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern würde sich zudem auf Wirtschaft und Gesellschaft im Allgemeinen positiv auswirken und für mehr Gerechtigkeit und Ausgewogenheit sorgen. Um den Gender Pay Gap zu reduzieren ist aber auch der Beitrag jener Männer unverzichtbar, die die angestrebten Ziele und die Berufswahl ihrer Lebensgefährtin unterstützen, Elternzeit beanspruchen oder/und die Pflege- und Hausarbeit teilen.
Die Überwindung des Gender Pay Gap bedeutet nicht zuletzt, den Frauen das gesamte Erwerbsleben über bessere Verdienstmöglichkeiten zu bieten, auch kurzfristig ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu fördern und ihnen langfristig lebenswürdige Renten zu sichern.