KVW Aktuell

Botschaften auf Tassen

Mit beschrifteten Tassen haben die Frauen im KVW auf den Sonntagsschutz aufmerksam gemacht.

Anlässlich des Internationalen Tags des freien Sonntags am 3. März haben die Frauen im KVW beschriftete Tassen hergestellt. Die Botschaft auf den Tassen ist eindeutig: der freie Sonntag soll geschützt bleiben, der Sonntag gehört der Familie, am Sonntag soll nicht eingekauft werden.
Der Sonntagsschutz ist den Frauen im KVW ein großes Anliegen. Heuer verteilen sie rund um den 3. März, dem Tag des freien Sonntags, Teetassen mit Aufschriften wie „Einkaufen am Sonntag ist nicht alles“ oder „Sonntag: Zeit für Familie, Gott, Menschen“.
Auswirkungen der Liberalisierung

Der Sonntag droht - seit der italienweiten, vollkommenen Liberalisierung der Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen - auch in Südtirol immer mehr zu einem „normalen Arbeitstag“ zu werden. Die Frauen im KVW möchten mit ihrer Aktion zum Internationalen Tag des freien Sonntags am 3. März auf diese negative Entwicklung aufmerksam machen. Die Liberalisierung der Sonntagsöffnungszeiten hat bewirkt, dass der Sonntag seine Bedeutung als Tag des Herrn, als Tag der Ruhe und Tag für die Familie fast verloren hat.
Negative Entwicklung

Die Frauen im KVW möchten mit ihrer Aktion zum Internationalen Tag des freien Sonntags am 3. März auf diese negative Entwicklung aufmerksam machen. „Wir brauchen den Sonntag und er muss gesetzlich geschützt werden, damit wir Zeit für Familie, für die Gemeinschaft, für Freunde und für uns haben“, findet die KVW Landesvorsitzender Helga Mutschlechner Holzer.
Seit dem Jahre 321

Der Internationale Tag des Freien Sonntags wurde in Anlehnung an das Datum, an dem Kaiser Konstantin der Große im Jahre 321 den Sonntag zum Ruhetag erklärte, auf den 3. März gelegt. In diesem Jahr fiel dieser Aktionstag auf einen Donnerstag.

Text: Ingeburg Gurndin

KVW Aktuell

Zwischen Ideal und Wirklichkeit

Familie im Kreuzfeuer von Forderungen


Josef StrickerJosef Stricker

Wer in Sonntagsreden, in Presseaussendungen, auf Tagungen Bedeutung und Wert der Familie unterstreicht, bekommt Applaus. Schwieriger wird es, wenn man die sehr unterschiedlichen Forderungen zur Stärkung der Familie anschaut. Da prallen oftmals Ideal und Wirklichkeit, Wunschdenken und Gespür für Machbarkeit hart aufeinander.
Beispiel eins: Schaffung von Krippenplätzen oder Aufstockung des Familiengeldes? Im Sinne echter Wahlfreiheit sollte man darüber nachdenken, ob Familien, die ihre Kinder selber großziehen wollen oder mangels Alternativen oft auch müssen, nicht genauso förderungswürdig sind wie jene, die Krippenplätze wünschen. Die simple Gegenüberstellung Krippenplätze oder Familiengeld geht an der Wirklichkeit vorbei. Wer Familie flächendeckend unterstützen will, muss beides im Auge behalten, die Ballungsräume in der Nähe von Zentren und die entlegenen Gebiete mit deutlich geringeren Arbeitsmöglichkeiten. Wer dem nicht Rechnung trägt, etabliert Eltern erster und zweiter Klasse.
Beispiel zwei: Familienpolitik ist nicht Sozialpolitik, höre ich. Mag sein, aber dort, wo Steuergelder ins Spiel gebracht werden – und das ist meistens der Fall – ist Familienpolitik immer auch Sozialpolitik. Sollen Familien mit gehobenen Einkommen finanziell gleich gefördert werden wie Familien mit niedrigen Einkommen? Forderungen an das Land, Familiengeld von beispielsweise mehreren Hundert Euro pro Kind unabhängig von Einkommen und Vermögen auszuzahlen, mögen sich zwar gut anhören, sind aber Wünsche jenseits von Gut und Böse.
Beispiel drei: Die Verknüpfung von Familienpolitik mit Pensionsabsicherung für Frauen halte ich zwar für berechtigt, sehe aber für deren Umsetzung derzeit keine Chancen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der komplizierten Rechtslage und – noch gravierender - der hohen Staatsverschuldung.

Text: Josef Stricker