Entspannung

Viele Wege führen zur Entspannung

Ganz gelöst trotz Alltagsstress
Wer heute Hilfe sucht, um sich von Nervosität, körperlichen und seelischen Verspannungen zu befreien, steht vor einem beinahe unüberschaubaren Angebot an bekannten und neuen Entspannungsmethoden. Grundsätzlich aber gilt: Es gibt nicht die beste Technik sich zu entspannen, sondern vielmehr ist jeder von uns aufgefordert, das passende Verfahren für sich zu entdecken.

Paul Gelmini Kreutzhof, Praxis für Psychotherapie, Prävention, Persönlichkeitsentwicklung. Tätigkeitsfelder: Psychotherapie, Einzel- und Gruppensetting, Wirtschaftscoaching, Referent an verschiedenen Bildungshäusern. Paul Gelmini Kreutzhof, Praxis für Psychotherapie, Prävention, Persönlichkeitsentwicklung. Tätigkeitsfelder: Psychotherapie, Einzel- und Gruppensetting, Wirtschaftscoaching, Referent an verschiedenen Bildungshäusern.

Wenn uns ständig Probleme durch den Kopf gehen gelingt es uns nicht abzuschalten. Oder es beschäftigen uns äußere Ereignisse sehr und wir fühlen uns stark unter Druck gesetzt. Für unser Körpergefühl übersetzt bedeutet dies: „Ich spüre in mir eine starke Anspannung.“ Dies wäre an sich noch kein Problem, würden wir diese Spannung an anderer Stelle wieder abbauen. Ganz so wie das unsere steinzeitlichen Vorfahren taten, bei denen das hormonell bedingte Wechselspiel von Anspannung und Entspannung reibungslos funktionierte. Wenn sich blitzschnell bei lebensbedrohender Gefahr eine körperliche Hochanspannung aufbaute, wurde diese wieder abgebaut. Unsere Lebensumstände haben sich aber innerhalb des letzten Jahrhunderts drastisch verändert. Keiner von uns kann sich heute unmittelbar mehr im Kampf oder in der Flucht behaupten. Dies bedeutet: In für uns belastenden Lebenssituationen wie zum Beispiel Trennungen, Todesfälle, schwere Erkrankungen oder Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags wird das gleiche Alarmsystem in unserem Körper hochgefahren, allerdings mit dem Unterschied, dass wir uns nicht „austoben“ sondern unsere Gefühle wie Angst, Wut, Verzweiflung etc. in uns „hineinfressen“. Sind die Phasen der Anspannung lang anhaltend und ist eine Entspannung auf natürliche Weise nicht mehr möglich, so ist unser Organismus biochemisch gesehen in ständiger höchster Alarmbereitschaft. Dieser Dauerzustand, uns allen gut vertraut als chronischer Stress, macht krank. Daher gilt: Je entspannter wir uns fühlen, desto gesünder sind wir auch langfristig.
Die Entspannungsmethoden lassen sich etwas vereinfacht in sechs Hauptgruppen unterteilen:
Atemtraining, Muskelentspannung, Haltungsveränderung, Massage, Konzentration, gesunder Schlaf.
Bei vielen Entspannungsübungen werden verschiedene dieser Techniken gleichzeitig angewendet. Atemübungen aber gehören immer dazu. Denn das richtige Atmen ist die Grundlage jeder Entspannung.
Entspannung durch Atmen
Folgende Übungen können Sie im Alltag sitzend oder stehend wie am Schreibtisch oder in einer Warteschlange gut durchführen. 1.Übung - Das runde Bäuchlein: Legen Sie dazu beide Hände auf den Bauch und fühlen Sie, wie er sich im Atemrhythmus hebt und senkt. Bauchmuskulatur locker lassen. 2. Übung - Die Atemwelle: Stellen Sie sich vor, mit einer Welle am Strand zu atmen: einatmen, wenn die Welle kommt, ausatmen, wenn die Welle wieder abfließt. 3. Übung - Das Sechs-drei-sechs Atmen: Beim Einatmen langsam bis sechs zählen. Atem anhalten, bis drei zählen. Ausatmen dabei bis sechs zählen. Atem anhalten, bis drei zählen. Ausschlaggebend für die hohe Wirksamkeit dieser Übungen ist der Umstand, dass jede einzelne Körperzelle ausreichend mit energiereichem Sauerstoff versorgt wird, man fühlt sich frisch und leistungsfähig. Sauerstoffmangel macht müde, schlecht gelaunt und schließlich krank. Das erklärt auch warum Sport so schön entspannt: weil man bei körperlicher Anstrengung ganz automatischer tiefer atmet.
Bei der progressiven Muskelentspannung arbeitet man hingegen mit Kontrasten: Durch gezieltes und bewusstes An- und Entspannen verschiedener Muskelgruppen können fast alle Muskelspannungen abgebaut werden. Bei dieser Methode geht man davon aus, dass Muskelverspannungen meistens ein Zeichen von innerer Verkrampftheit sind.
Veränderungen bewusst üben
Aktiv seine Körperhaltung zu verändern, um sich zu entspannen tun wir oft unbewusst. Tiefergehende und länger anhaltende Entspannung erreichen Sie, wenn Sie diese Veränderungen bewusst üben und so lange wiederholen, bis sie der Körper verinnerlicht hat und eine entspannte Körperhaltung zur Ihrer Gewohnheit wird.
Massagen gehören zu den bekanntesten und wohl ältesten Entspannungsmethoden. Je nach Art und Stärke der Massagegriffe kann man Körperspannungen auflösen, Schmerzen lindern, einen Menschen beruhigen oder hellwach machen.
Zu den autosuggestiven Entspannungsverfahren zählen unter anderen das Autogene Training, Hypnose und Trancen, Fantasiereisen und Imaginationen, aber auch meditative Verfahren wie Achtsamkeitsmeditationen und Yoga. Bei allen Meditationsübungen spielt die Konzentration eine entscheidende Rolle.
Beachten Sie für einen gesunden Schlaf, dass Sie abends nur leichte Kost essen, täglich in etwa zur gleichen Zeit zu Bett gehen und sich davor mit etwas Positivem beschäftigen wie zum Beispiel ein paar Seiten Ihres Lieblingsbuchs lesen.

TEXT: Paul Gelmini Kreutzhof

Thema

60 Millionen Flüchtlinge weltweit

Auf der Flucht vor Unruhen, Kriegen, Hunger
60 Millionen Menschen weltweit sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen warnen vor einer gigantischen globalen Katastrophe. Von den rund 60 Millionen Flüchtlingen sind die Hälfte noch Kinder. Nur ein Bruchteil schafft es nach Europa.
Von den weltweit fast 60 Millionen Flüchtlingen sind laut dem Report 2014 des Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR):
19,5 Millionen Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen mussten,
38,2 Millionen Vertriebene innerhalb ihres eigenen Landes,
1,8 Millionen Asylbewerber.
Diese Zahlen wurden am 20. Juni, anlässlich des „Tags des Flüchtlings“ veröffentlicht. Das sind so viele Menschen, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Fast 218.000 Menschen aus Afrika oder Asien gelangten im vergangenen Jahr nach Schätzung des UNHCR mit dem Boot übers Mittelmeer. Etwa 3500 kamen laut dem Bericht bei der Überfahrt ums Leben. Das Ausmaß der weltweiten Vertreibung stelle „alles bisher Gesehene in den Schatten“, sagte Uno-Flüchtlingskommissar António Guterres.
Zur Zeit ist Syrien das Land, aus dem die meisten Menschen fliehen. Bis vor kurzem war es Afghanistan, das vom Bürgerkrieg gebeutelt wird und für viele Menschen nicht mehr Heimat sein kann. Aber auch aus Somalia flohen über eine Million Menschen vor Gewalt und Bedrohung. Damit kommen mehr als die Hälfte aller Vertriebenen aus diesen drei Ländern. Noch höher ist die Zahl der Menschen, die innerhalb des eigenen Landes auf der Flucht ist, vor allem im Irak, in Syrien, in der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan.
Erstmals listet das Uno-Hilfswerk die Türkei als den Staat auf, der die meisten Flüchtlinge (1,59 Millionen) aufgenommen hat, gefolgt von Pakistan (1,51 Millionen). Doch wenn die Zahl der Flüchtlinge in Relation zur Einwohnerzahl des Landes gesetzt wird, liegt der Libanon weit vorn. Das Land hat etwas mehr als vier Millionen Einwohner und 1,15 Millionen Flüchtlinge aufgenommen.