KVW Aktuell

Treffen mit Papst Franziskus

Privataudienz für ACLI und KVW
Die ACLI feierten im Mai ihr 70-jähriges Bestehen, dabei wurden sie unter anderem von Papst Franziskus zu einer Privataudienz empfangen. Mit dabei waren auch Vertreter des KVW aus Südtirol.

Papst Franziskus mit ACLI-Präsident Gianni Bottalico. - FOTO: ACLIPapst Franziskus mit ACLI-Präsident Gianni Bottalico. - FOTO: ACLIIn seiner Rede forderte der Papst die ACLI auf, Motor einer „neuen Allianz gegen die Armut“ zu sein und dazu beitragen, Vorschläge für die Garantie menschenwürdiger Arbeit zu machen. - FOTO: ACLIIn seiner Rede forderte der Papst die ACLI auf, Motor einer „neuen Allianz gegen die Armut“ zu sein und dazu beitragen, Vorschläge für die Garantie menschenwürdiger Arbeit zu machen. - FOTO: ACLI

In seiner Rede hat Papst Franziskus die Missstände in der globalen Arbeitswelt angekreidet. Vor allem die junge Generation leide unter einer zunehmenden Prekarisierung der Arbeit, unter Schwarzarbeit sowie krimineller Ausbeutung, sagte der Papst im Vatikan. Allzu oft seien in der Arbeitswelt Mechanismen der Unterdrückung am Werk, so Papst Franziskus: „Unterdrückung von Menschen durch andere Menschen, durch neue Sklavenhalterorganisationen, die die Ärmsten unterdrücken – vor allem viele Frauen und Kinder müssen eine Wirtschaft ertragen, die zu unwürdiger Arbeit nötigt und dem Schöpfen in Schönheit und Harmonie widerspricht. Wir müssen uns darum kümmern, dass Arbeit nicht Mittel der Entfremdung, sondern der Hoffnung und des Lebens ist.“
Solche Probleme seien in der globalen Welt nicht neu, allerdings habe ihre Tragweite und die Geschwindigkeit, mit der Ungleichheiten produziert würden, zugenommen, merkte Papst Franziskus an. Und er setzte dem entgegen: „Das dürfen wir nicht erlauben! Wir müssen faire Alternativen anbieten, die tatsächlich praktikabel sind.“
Franziskus rief den Verband dazu auf, die Beschäftigung junger Leute nicht nur in Italien zu fördern und sie professionell zu begleiten, sondern auch im Ausland: „Heute gehen viele junge Leute weg, um eine Arbeit zu suchen, die zu ihrem Studium passt oder um neue professionelle Erfahrungen zu sammeln. Ich ermutige euch dazu, sie aufzunehmen, sie auf ihrem Weg zu unterstützen und ihnen eure Hilfe bei der Jobsuche anzubieten.“ Schließlich sei es noch gar nicht so lange her, dass viele Italiener auf Arbeitssuche ins Ausland gegangen seien, erinnerte der Papst, dessen eigene italienische Vorfahren nach Südamerika ausgewandert waren.

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Beeindruckendes Erlebnis

ACLI feiern ihr 70-jähriges Bestehen

Werner AtzWerner Atz

Ja, es war beeindruckend Papst Franziskus in Rom zu sehen und zu erleben. Die ACLI Rom feierte ihr 70-jähriges Bestehen und hatte die Vertreter des KVW zu dieser Feier eingeladen. Höhepunkt der Feier war das Zusammentreffen mit Papst Franziskus im Vatikan. Über 7.200 Personen sind der Einladung gefolgt und haben mit dem KVW Landesvorsitzenden Werner Steiner, dem Patronatspräsidenten von Bozen Olav Lutz und mit den nationalen Vertretern in den Gremien der ACLI Josef Girtler und Werner Atz dieses Ereignis gefeiert.
Beeindruckend war die Rede von Papst Franziskus, welcher immer wieder frei zu den Geladenen sprach und man förmlich seine ganze Überzeugung hinter dem Gesagten spürte.
Papst Franziskus gab uns Aufgaben mit auf unserem Weg als ACLI und KVW. So stellte er die Demokratie, die Arbeit und die Kirche als historische Werte und Themen der Verbände in den vergangenen 70 Jahren in den Mittelpunkt. Von diesen drei Themen leitete er die „moderne“ Aufgabe unseres Verbandes ab: der Herausforderung der Armut als neues und altes Aufgabenfeld, welches an Aktualität in den vergangen 70 Jahren der ACLI nichts verloren hat, entgegenzutreten.
Papst Franziskus wies auch auf die zentralen Themen einer würdigen Erwerbstätigkeit hin. Die würdige Arbeit muss frei sein, kreativ, partizipativ und solidarisch. Weiters hat Papst Franziskus die ACLI aufgefordert eine Antwort auf das moderne Wirtschaftssystem zu finden, wo immer nur das Geld im Mittelpunkt steht und uns alle aufgefordert, die Nähe und die Solidarität den bedürftigen Menschen in unserer Zeit zu geben. Laut Papst Franziskus könnten die ACLI der Motor und die Koordinierung einer neuen Allianz gegen die neuen Formen der Armut sein.
Unsere Aufgabe wird es nun sein, die Anregungen von Papst Franziskus in unserer Tätigkeit aufzunehmen und auf den von uns eingeschlagenen Weg weiter zu machen.

Text: Werner Atz