KVW Aktuell

Bildung stärkt Menschen

Das Zitat von John F. Kennedy „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung‘‘ hat bis heute nicht an Aktualität verloren.


Werner AtzWerner Atz

Für den KVW ist Bildung seit je her mehr als reine „Wissensansammlung“. Bildung muss dem Menschen helfen sich geistig und seelisch „auszubilden“, seine Werte und Talente zu entdecken und zu verbessern. Sie muss im Menschen die Fähigkeit wecken, eigenverantwortlich und in allen Lebenssituationen kompetent zu handeln.
Bildung als Orientierungshilfe
Vor allem bei jungen Menschen besteht die Notwendigkeit, Hilfe zu erhalten wohin es im Leben gehen soll. Hier kommt der Bildung die Aufgabe zu, die verschiedenen möglichen, gangbaren „Wege“ des Lebens aufzuzeigen.
Der Mensch als Persönlichkeit
Aufgabe der Bildung muss es sein, den Menschen mit allen seinen Schwächen und mit allen seinen Stärken zu erkennen. Es braucht eine ganzheitliche Sicht des Menschen.
Die berufliche Weiterbildung und die Vorbereitung aufs Berufsleben sind sehr wichtig, denn nicht selten entscheidet die Ausbildung über das spätere Einkommen und die Zukunft. Bildung darf aber nicht nur auf die berufliche Weiterbildung reduziert werden. Bildung ist ein lebensbegleitender Prozess, ist nie abgeschlossen. Ziel muss es sein, die geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten zu fördern und zu stärken, die individuellen und sozialen Kompetenzen ständig zu erweitern. Lebenslange, umfassende, ganzheitliche Bildung kostet, dies kostet dem einzelnen ebenso etwas wie der Gesellschaft.
Noch mehr kostet jedoch fehlende Bildung. Die Konsequenzen und Folgekosten unzureichender Bildung bekommen die Betroffenen ebenso zu spüren wie die Gesellschaft.

Text: Werner Atz

KVW Aktuell

Patronate in Südtirol in Gefahr

Erhalt und Unterstützung der Patronate ist notwendig
Ursprünglich sollten den Patronaten in Italien 150 Millionen Euro gestrichen werden und somit wäre das Überleben dieser sozialen Einrichtung gefährdet gewesen. Die Unterschriftenaktion „Rettet das Patronat“ mit über 1,1 Millionen Unterschriften hat gezeigt, dass dieser Dienst für viele überlebenswichtig ist.

V.l. Luca Critelli, Olav Lutz, Martha Stocker und 
Elisabeth ScherlinV.l. Luca Critelli, Olav Lutz, Martha Stocker und 
Elisabeth Scherlin

Die Regierung musste einlenken, die Kürzung konnte auf 35 Millionen Euro reduziert werden. Dennoch ist weiterhin das Überleben dieses wichtigen Dienstes in der Peripherie gefährdet.
Das Patronat KVW-ACLI ist das größte der insgesamt zwölf Patronate in ganz Südtirol und hat 2014 über 70.000 Aktenvorgänge erfasst. Das Patronat KVW-ACLI ist seit 1948 in der Provinz Bozen tätig und heute mit täglich geöffneten Büros in Bozen, Neumarkt, Meran, Schlanders, Mals, Brixen, Sterzing und Bruneck vertreten. Zusätlich werden viele Sprechstunden in den verschiedenen Kleinstgemeinden landesweit abgehalten. Das Patronat KVW-ACLI reicht Anträge der sozialen Für- und Vorsorge auf nationaler, regionaler und Landesebene ein. Mit verschiedenen Landes- und Staatsgesetzen wurden soziale Maßnahmen geschaffen, die fast ausschließlich von den Patronaten an die Landesämter eingereicht werden wie das Familiengeld des Landes, das Pflegegeld, das Ansuchen um Feststellung der Behinderung für Zivilinvaliden, das staatliche Familiengeld und das staatliches Mutterschaftsgeld. Für die Beratung, Antragstellung, Überprüfung der Bescheide bzw. Einreichen einer Beschwerde wird keine Vergütung von den BürgerInnen verlangt.
Um die bestehenden Patronatsdienste für die Bürger und für die Landesverwaltung garantieren zu können, ist eine Finanzierung der Patronate für die Tätigkeit der sozialen Maßnahmen der Provinz Bozen notwendig. Letztes Jahr wurden von allen Patronaten 5.055 Ansuchen für das Familiengeld des Landes und 2.132 Ansuchen um Pflegegeld positiv bearbeitet. Für diese wertvolle Arbeit gibt es leider keine Entschädigungen, so der Präsident des Patronats KVW-ACLI, Olav Lutz, bei seinem Antrittsbesuch bei Landesrätin Martha Stocker. Die Patronats-Direktorin Elisabeth Scherlin bemerkte, dass in der Provinz Trient die Patronate für den Antrag und die Verwaltung der Landesleistungen eine Entschädigung in der Höhe von 300.000 Euro erhalten. In einem Beschlussantrag des Landtages im Dezember 2014 sprachen sich Landtagsabgeordnete der SVP und der Südtiroler Freiheit für einen Erhalt und eine Unterstützung der Patronate aus. „Ich bin mir sicher, dass es nicht nur ein leeres Papier bleibt“, so Lutz, welcher schon beim Landeshauptmann und nun auch bei Landesrätin Stocker diese Unterstützung für alle Patronate einforderte. Abteilungsdirektor Luca Critelli wurde beauftragt hier Lösungen zu suchen. „Ich bin mir sicher, dass es der Landesregierung wichtig ist, die Patronatsdienste landesweit weiterhin zu garantieren, und was Trient schafft, sollten wir in Bozen wohl auch schaffen“, meinte Lutz zuversichtlich.