KVW Aktuell

Sozialkassen nicht aushungern

Der Südtiroler Landtag hat einen Antrag angenommen, mit dem Rom aufgefordert wird, die Lohnnebenkosten generell zu senken. Der KVW warnt, dass dies negative Auswirkungen auf die Sozialkassen haben kann.
Der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) sieht es als bedenklich, eine Senkung der Lohnnebenkosten zu fordern, ohne zu bedenken, was die Auswirkungen auf der Ausgabenseite sein können. Dem KVW als Sozialverband ist es ein Anliegen darauf aufmerksam zu machen, wenn das Soziale geschwächt wird.
Durch die Sozialabgaben, die Teil der Lohnnebenkosten sind, werden die Renten, das Arbeitslosengeld, das Mutterschaftsgeld und das Familiengeld der INPS und andere Leistungen finanziert. Wenn nun eine Senkung der Lohnnebenkosten gefordert wird, müssen immer auch die Konsequenzen auf der Ausgabenseite berücksichtigt werden. Die öffentlich-rechtlichen Sozialkassen können nur so viel ausbezahlen wie auch einbezahlt wird. Fehlt in den Kassen das Geld, wird es bestimmte Leistungen nicht mehr geben. Dies kann nicht die Absicht einer sozial ausgerichteten Politik sein, findet der KVW.

KVW Aktuell

Gemeinderatswahlen 2015

Hingehen und mitmachen
Am Sonntag, 10. Mai 2015 finden in Südtirol und dem Trentino die Gemeinderatswahlen statt. In den meisten Gemeinden werden die Bürgermeister und Gemeinderäte neu gewählt.

Werner SteinerWerner Steiner

Die Gemeinde steht uns sehr nahe. In der Gemeindepolitik dabei sein heißt mitreden, mitentscheiden was in meinem Dorf oder meiner Stadt in den nächsten Jahren geschehen wird. Nirgendwo habe ich einen direkteren Zugang zur Politik. Hingehen – und gut überlegt seine Stimme abgeben. Je höher die Wahlbeteiligung umso klarer unser Signal: Wir sind Gemeinde – lassen wir uns diese Chance nicht entgehen. Jede Stimme zählt. Auch wenn es auf Anhieb nicht so erscheinen mag, es könnte auch von meiner Stimme abhängen, wer in den nächsten fünf Jahren unsere Gemeinde regiert. Nehmen wir unsere Verantwortung zur Wahl ernst und kümmern uns aktiv darum, wer uns in Zukunft vertreten wird. Schauen wir uns in unseren Gemeinden um: vieles betrifft uns unmittelbar. Alles hat mit Politik zu tun. Wir wollen nicht, dass andere über uns bestimmen – so sind wir als KVW gefordert, unseren Teil beizutragen und das soziale Gewissen auch in der Gemeindepolitik wachzuhalten. Der soziale Einsatz wird uns in den nächsten Jahren stark fordern – bereiten wir uns vor und bringen wir unsere Meinung ein.
Das Gemeinwohl im Mittelpunkt

Die Politiker haben in den vergangenen Monaten immer wieder für Aufsehen gesorgt und machen es uns Wählern nicht gerade leicht. Eine zunehmende Politikverdrossenheit ist spürbar und verständlich. Sollte sich ein Politiker doch in erster Linie vom Gemeinwohl leiten lassen und seine Entscheidungen im Sinne seiner Wähler treffen, erfahren wir im täglichen Leben aber eine ganz andere Grundhaltung. Die Wählerinnen und Wähler wollen da nicht mehr mitmachen und ziehen sich zusehends zurück. Dabei werden aber gerade sie die großen Verlierer sein. Wenn wir aber etwas verändern wollen, müssen wir dabei sein und auf jeden Fall wählen gehen. Je mehr Menschen ihre Stimme abgeben, desto geringer müsste doch der Anteil derer werden, die nur nach Eigeninteresse und um das Beste für sich privat herauszuholen in die Politik kommen. Wenn das kein guter Grund ist!
Hingehen und Stimme abgeben

Aber auch auf der Kandidatenseite ist es nicht gerade einfach, es wird immer schwerer geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die sich für die Politik begeistern lassen. Im Gemeinderat dabei sein heiß,t über viele wichtige Positionen bei sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen informiert zu sein.
Besonders wichtig ist es mir nochmals darauf hinzuweisen, dass Politik nach der Wahl nicht aufhört. Allzu oft erlebe ich, dass Stimme abgeben und dann einfach nicht mehr daran denken für viele selbstverständlich ist. Wenn wir auch nach den Wahlen mit den Politikern im Gespräch bleiben, werden wesentliche Grundsteine der Demokratie gelegt. Demokratie ist nicht einfach, doch es lohnt sich, wenn das Gemeinwohl unser Ziel ist.

TEXT: Werner Steiner, KVW Landesvorsitzender