KVW Aktuell

Arbeit neu denken

Unbezahlte Arbeit aufwerten - neue Landesleitung der Frauen im KVW
Die 20. Landesversammlung der Frauen im KVW hat sich das Thema „Lebensbaum – Arbeitstraum. Die Triade der Arbeit“ gegeben. Der Landesvorsitzenden der Frauen im KVW, Helga Mutschlechner Holzer, war es ein Anliegen, die verschiedenen Formen der Arbeit aufzuzeigen, es gibt viel mehr als nur die Erwerbsarbeit. Gerade Frauen sind im Laufe des Lebens mit Erziehung und Pflege konfrontiert, stellte die Referentin Eva Fleischer fest. Die Landesversammlung wählte die Landesleitung der KVW Frauen, die dann aus ihren Reihen Helga Mutschlechner Holzer zur Landesvorsitzenden wählte.

Die Landesleitung der Frauen im KVW: 
Helga Mutschlechner Holzer (Landesvorsitzende), Margareth Fink (1. stellv. Vorsitzende), 
Ursula Steinkasserer Goldwurm (2. stellv. Vorsitzende), Marion Fischer Pfeifer, Annemarie Lang Schenk, Erna Marsoner Huber, Petra Mayr, Rosa Stecher Weissenegger und Marisa Torggler Kerschbaumer.Die Landesleitung der Frauen im KVW: 
Helga Mutschlechner Holzer (Landesvorsitzende), Margareth Fink (1. stellv. Vorsitzende), 
Ursula Steinkasserer Goldwurm (2. stellv. Vorsitzende), Marion Fischer Pfeifer, Annemarie Lang Schenk, Erna Marsoner Huber, Petra Mayr, Rosa Stecher Weissenegger und Marisa Torggler Kerschbaumer.

Eva Fleischer ist Professorin am Management-Institut in Innsbruck und war Referentin auf der Landesversammlung der Frauen im KVW. In ihrem Referat ging sie von einer Krise der Arbeitsgesellschaft aus und stellte verschiedene Denkmodelle vor, die es als Antwort auf die Krise gibt. In allen Modellen wird die Arbeit breiter gesehen, es geht nicht mehr rein um die Erwerbsarbeit. Bezahlte und unbezahlte Arbeit sollen Beachtung finden und sollen unter Männern und Frauen gerechter aufgeteilt werden. Fleischer stellte ausführlich die Idee der Tätigkeitsgesellschaft und der Triade der Arbeit vor. Darunter versteht man einen Denkansatz, bei dem die drei Bereiche (deshalb Triade) Erwerbsarbeit, Privatarbeit (Nutzen für das persönliche Umfeld, die Familie) und gemeinschaftsbezogene Arbeit gleichwertig und ohne Geschlechterhierarchie gesehen werden. „Alle Formen der Arbeit sind gesellschaftlich gleichwertig anerkannt und werden zwischen Mann und Frau fair und gerecht geteilt“, fasste Fleischer zusammen. Diese Idee einer Tätigkeitsgesellschaft wird von der Katholischen ArbeitnehmerInnenbewegung in Deutschland vertreten und zielt auf eine Beteiligung aller Menschen an den drei gleichberechtigten Bereichen menschlicher Arbeit.
Die Frauen im KVW haben mit der Landesversammlung die Weichen für die nächsten vier Jahre gestellt. Die Landesleitung der KVW Frauen wurde neu gewählt. Diese wird sich mit den von Frau Professor Fleischer vorgestellten Denkmodellen weiter auseinandersetzen. Wie Landesvorsitzende Helga Mutschlechner in ihrem Tätigkeitsbericht betonte, sind die Gleichstellung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die soziale Absicherung der Frauen Themen, die sich wie ein roter Faden durch die langjährige Arbeit der Frauen im KVW ziehen. „Die bezahlte Erwerbsarbeit hat einen großen Stellenwert, die Privatarbeit in Familie und die ehrenamtliche Arbeit werden als selbstverständlich eingestuft“, sagte Mutschlechner. Damit steigt das Armutsrisiko von Frauen, da die Alterssicherung allein an die Erwerbsarbeit gebunden ist. Die Landesrätinnen Martha Stocker und Waltraud Deeg, die Parlamentarierin Renate Gebhard und der KVW Landesvorsitzende Werner Steiner dankten den Frauen im KVW und namentlich der Vorsitzenden Helga Mutschlechner Holzer für ihren Einsatz und ihr Engagement für die Frauen.
Die Landesversammlung endete mit einem Wortgottesdienst, gestaltet von Kathrin Walder.

TEXT: Ingeburg Gurndin

KVW Aktuell

Senioren online - sol

Die Bürgerkarte ist der Schlüssel zur digitalen Welt der öffentlichen Verwaltung in Südtirol. Werden die Vorteile der Bürgerkarte von Senioren ausreichend genutzt? Und was bräuchten Senioren, damit sie die Schwellenangst im Umgang mit dem PC verlieren, um moderne Medientechnik sinnvoll nutzen zu können? „Senioren online“ ist eine Initiative, die hierbei in Zukunft unterstützen soll.

Italiens Bevölkerung ist im europäischen Vergleich Schlusslicht in der Nutzung von Internet. Die in Südtirol am stärksten betroffenen Gruppen sind – laut einer Erhebung der Südtiroler Informatik AG (SIAG) – Senioren und nicht erwerbstätige Frauen, die in Landgemeinden wohnen.
Die Frage, die sich der KVW, das Landesamt für Senioren, die Abteilung Informationstechnik des Landes sowie die SIAG gemeinsam gestellt haben war: Wollen, sollen oder müssen sich Senioren mit Neuen Medien auseinandersetzen und diese auch zunehmend in ihrem Alltag verwenden? Gemeinsam stellten sie fest, dass die Zugänglichkeit zu öffentlichen und privaten Diensten, aber auch zu Kultur, Gesundheitsförderung und Freizeitgestaltung bereits heute ohne Nutzung von Internet beschwerlich ist. Für viele Senioren ist es sicher erstrebenswert, wenn sie auch in diesem Bereich autonom und unabhängig sein könnten.
Der Zugang zu Informationen sowie die Möglichkeiten, mittels Internet in sozialen Netzwerken zu kommunizieren, birgt mit zunehmendem Alter sogar eine große Chance. Wenn sich die Mobilität im Alltag reduziert, dann kann die Nutzung Neuer Medien ein Segen werden. Neue Medien eröffnen Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe und können maßgeblich zu einer Steigerung der Lebenszufriedenheit und Lebensqualität beitragen.
Aus diesem Grund hat „KVW Senioren“ das Projekt „senioren online - sol“ ausgearbeitet, welches mit den zuständigen Landesämtern gemeinsam umgesetzt wird und als Sensibilisierungs-Projekt genau hier ansetzen möchte.
Das Projekt „senioren online“
Das Projekt läuft in dieser Form bis Dezember 2015. Die Grundidee des Projektes ist es, eine aktive Teilhabe von älteren Menschen auf verschiedenen Ebenen zu erreichen.
Es geht darum, eine Gruppe von bis zu 15 älteren Menschen auf die Aufgabe als sogenannter „EDV Senior Coach“ vorzubereiten. Diese Maßnahme hat im Mai 2014 begonnen und umfasst fünf vorbereitende Treffen. Die „EDV Senior Coachs“ stellen ihre Kompetenzen auf freiwilliger Basis zur Verfügung.
Um Sensibilisierung auf dem Territorium zu erreichen, werden Einsatzmöglichkeiten für die „EDV Senior Coachs“ gesucht und organisiert. Möglichkeiten dazu bieten die Seniorenvereinigungen selbst mit ihren Gremien und Ausschüssen. Zielpublikum könnten auch die Teilnehmer der Seniorengruppen sein.

Projektträger: KVW Senioren,
Bozen; Tel. 0471 309175,
senioren@kvw.org