KVW Aktuell

Die großen Fragen des Lebens

KVW Senioren machen sich auf die Suche nach Sinn und Spiritualität
Freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 130 Seniorenklubs im ganzen Land sind auf Einladung der KVW Senioren zu einer Tagung nach Bozen gekommen. Es ging darum, wie man sich zusammen mit älteren Menschen mit den großen Fragen des Lebens beschäftigen kann. Referent Luis Gurndin ging auf die Themen Sinn des Lebens, die Sinnsuche und Spiritualität ein und machte Mut, sich damit auseinanderzusetzen.

V.l. Referent Luis Gurndin, Landesrätin Martha Stocker, Bischof Ivo Muser, Landesvorsitzender Werner Steiner und Landesrätin Waltraud Deeg. V.l. Referent Luis Gurndin, Landesrätin Martha Stocker, Bischof Ivo Muser, Landesvorsitzender Werner Steiner und Landesrätin Waltraud Deeg.

Die Tagung der KVW Senioren beschäftigte sich mit dem Thema „Sehnsucht nach Sinn und Spiritualität“. Bischof Ivo Muser formulierte in seinen Grußworten drei Wünsche ans älter Werden: dankbar und versöhnt zurückschauen, nicht alles verklären und denken, dass es früher besser war und die Glaubensüberzeugung, dass wir als Christen das wirklich Große noch vor uns haben. Bischof Muser stellte fest, dass die ganz großen Fragen des Lebens religiöse Frage sind. Diesen Fragen dürfe man nicht ausweichen, sondern sie zulassen. Die Seniorenklubleiterinnen und –leiter, die aus dem ganzen Land nach Bozen zur Tagung gekommen waren, erhielten Anregungen, wie sie sich in der Arbeit mit den Senioren den großen Fragen den Lebens stellen können.
Fragen des Lebens im Glauben
Luis Gurndin, Pastoraltheologe und Professor an der Theologischen Hochschule, setzte sich in seinem Referat mit der Bedeutung der drei Wörter Sehnsucht, Sinn und Spiritualität auseinander. Gerade ältere Menschen beschäftigt oft die Frage nach dem Sinn des Lebens und was wird nach dem Tod sein. Wer in christlichem Glauben erzogen worden ist und sich um ein Leben aus diesem Glauben bemüht hat, wird die Antwort auf die Fragen nach Sinn und Spiritualität mit seinem Glauben in Verbindung bringen.
Das Wort Spiritualität kommt vom lateinischen spiritus (Geist) und baut auf den Glauben an Jesus Christus. Für Gurndin wird am Verhalten eines Menschen deutlich, welch Geistes Kind er ist. Die christliche Spiritualität lässt Gott Gott sein, damit der Mensch Mensch sein kann. Er kann also versöhnt leben, ohne nach Perfektion zu verlangen. Es braucht Demut, Humor und Gelassenheit, um jeden Abend zufrieden auf den Tag zurückblicken zu können oder sich nicht für die Kinder und Enkel und deren Leben verantwortlich zu fühlen. Ältere Menschen können und sollen ein gutes Beispiel sein, ihr Glaubensleben soll stimmig sein. „Hier sehe ich drei Handlungsbereiche, die ich euch besonders ans Herz legen möchte“, sagte Gurndin. Das erste ist die Beziehung Schwiegermutter und Schwiegertochter, das zweite ist das Erben und drittens das Zeugnis des Wortes. „Die Großelterngeneration hat die große Chance und Aufgabe, über den Glauben zu reden, besonders in Lebenskrisen“, so Gurndin. Dies ist ein wertvolles Beispiel für christliches Handeln.
Wertvoller Dienst am Nächsten
Maria Kußtatscher, die Vorsitzende der KVW Senioren, konnte neben Bischof Ivo Muser und Professor Luis Gurndin, auch den KVW Landesvorsitzenden Werner Steiner und die Landesrätinnen Waltraud Deeg und Martha Stocker als Ehrengäste begrüßen. Sie drei fanden lobende Worte für die freiwillige Arbeit der Leiterinnen und Leiter in den 130 Seniorenklubs in Südtirol. In Kleinarbeit werde ein wertvoller Dienst am Menschen erbracht, es gebe ein „verbindendes humanes Netz“.
Praktische Anregungen für die Seniorenklubs gab es im zweiten Teil der Tagung. Maria Kußtatscher, Rosa Stecher, Hildegard Dorfmann, Lisa Mauroner und Julius Ossanna gaben Tipps und Anregungen für die Seniorenklubleiterinnen und -leiter.

TEXT: Ingeburg Gurndin

KVW Aktuell

Mit Grundsicherung Armut vermeiden

Treffen der KVW Spitze mit Landesrätin Waltraud Deeg
Die wichtigsten sozial- und gesundheitspolitischen Anliegen des KVW waren der Anlass für ein Treffen des KVW Vorstands mit Landesrätin Waltraud Deeg.
V.l. Werner Atz, Herbert Schatzer, Helga Mutschlechner Holzer, Waltraud Deeg, Werner Steiner, Konrad Peer und Rosa Stecher Weißenegger
V.l. Werner Atz, Herbert Schatzer, Helga Mutschlechner Holzer, Waltraud Deeg, Werner Steiner, Konrad Peer und Rosa Stecher Weißenegger

Für den KVW Landesvorsitzenden Werner Steiner ist die Armut eine der wichtigsten Herausforderungen für die Sozialpolitik in den nächsten Jahren. Spürbar wird immer mehr die versteckte Armut, welche ein weit verbreitetes Phänomen auch in Südtirol ist. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auseinander. Die richtige Antwort darauf wäre für den KVW die Einführung beziehungsweise der Ausbau der bedarfsorientierten Grundsicherung. Sie ist für ein effizientes Sozialsystem unerlässlich. Der KVW sieht darin ein geeignetes und wirksames Instrument zur Vermeidung und Vorbeugung von Armut.
Ein weiteres Anliegen des KVW Vorstandes ist die Altersvorsorge. Für den KVW muss die Altersvorsorge auf verschiedenen Säulen beruhen, erklärte die KVW Spitze der Landesrätin Deeg. Das Hauptgewicht liegt nach wie vor bei der ersten Säule, der öffentlich-rechtlichen Rente. Der Abschluss von Zusatzrenten ist weiterhin zu fördern. Durch Aufklärung und Information der Bevölkerung ist rechtzeitig vor den Folgen von nicht oder schlecht versicherten Arbeitsverhältnissen zu warnen.
Das Patronat ist für den Vorstand des KVW ein unerlässlicher Dienst für die Menschen in Südtirol. Die Inanspruchnahme der Dienste der Patronate ist in den vergangenen Jahren rapide gestiegen. Sollen diese Dienste weiterhin gut funktionieren, muss berücksichtigt werden, dass es dafür auch die entsprechenden finanziellen Mittel braucht.
Für den KVW ist die Familie ein zentrales Anliegen. Besonders in Zeiten der Krise wird die Familie immer wichtiger. Deshalb ist die Familie finanziell wie auch durch Einrichtungen und verschieden Unterstützungsmaßnahmen zu stärken. Landesrätin Waltraud Deeg sieht bei der Unterstützung der Familien noch viel Potential und es liege nun an allen, neue Wege und Methoden zur Unterstützung der Familien zu finden.