KVW Aktuell

Geburtshilfe in Afrika

Erfahrungen einer Südtiroler Hebamme in Tansania

Mein Traum war es immer schon als Hebamme nach Afrika zu reisen, um dort einerseits Land und Leute kennenzulernen, andererseits um bei einem Projekt mitzuarbeiten und den Menschen dort Wissen zu vermitteln und Unterstützung zu geben.
So ergab sich im April 2013 die Gelegenheit einen Monat im Rahmen der Organisation „Hilfe für Lugarawa“ nach Lugarawa in Tansania zu reisen. Lugarawa liegt im tansanischen Innenland, auf einer Höhe von 1.500 m und ist trotz dörflicher Struktur das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region, das ein Einzugsgebiet von 25.000 Einwohnern hat.
Nach Flug, 16-stündiger Fahrt nach Lugarawa und herzlichem Empfang vor Ort startete ich den ersten Kreißsaaltag. Erleichtert wurde dies alles durch die Salzburger Hebammenkollegin Karo, die bereits seit zwei Monaten vor Ort war und dank ihres Engagements und ihrer guten Suaheli Kenntnisse gut integriert war und super Erfolge erzielt hat. Ausgestattet war der Kreißsaal mit dem Nötigsten, Wäsche und Essen mussten die Gebärenden selbst mitbringen, medizinische Mittel waren begrenzt vorhanden und durch einfache Mittel und geniale Ideen versuchten sie einen akzeptablen Hygienestandard zu gewährleisten. Ca. 50 Prozent der Frauen aus der Umgebung entbinden mittlerweile im Krankenhaus, erschreckend hoch ist dabei die Kaiserschnittrate. Der Rest kann sich oft eine Geburt im Krankenhaus nicht leisten bzw. schafft den weiten Weg ins Krankenehaus nicht (Kosten für Geburt: ca. sechs Euro, für Kaiserschnitt ca. 17 Euro). Die Zimmer der Wöchnerinnen waren stickig und eng, teilweise bis zu zehn Frauen mit Kindern in einem Zimmer. Die Neugeborenen waren in Tücher eingewickelt, Kleidung fehlte oftmals, die Kinder tranken an der Brust, Stillprobleme gab es kaum. Wir haben versucht die tansanischen Ärzte und Hebammen mit verschiedenen, zum Teil lebensrettenden Medikamenten vertraut zu machen, haben sie in verschiedene Geräte und Hilfsmittel eingeführt, um einerseits ihre Arbeit zu erleichtern, die Kaiserschnittrate zu senken und andererseits das Outcome von Mama und Kind zu verbessern. Auch ich durfte von den tansanischen Kolleginnen einiges lernen und so war es auch nicht unüblich, dass bei Geburten plötzlich ein Kind in Steißlage oder überraschenderweise ein zweites Zwillingskind zur Welt kam.
Die Hebamme
Barbara MessnerDie Hebamme
Barbara Messner
Wir stellten uns gemeinsam der Herausforderung „Geburtshilfe in Afrika“ und mussten öfters als uns lieb war akzeptieren, dass man ohne Diagnosemöglichkeit und mangelnde Hilfsmittel an seine Grenzen stößt. Die Menschen schienen jedoch dankbar zu sein für jedes Engagement, denn das Sterben gehört hier mehr zum Leben als in unseren Breitengraden. In Afrika ist jede Frau, die am ersten Tag nach ihrer Geburt zu Fuß in ihr Dorf zurückkehrt eine Normalität, für mich war jede von ihnen eine ganz persönliche Heldin.
Zusammenfassend war es ein prägender und aufrüttelnder Aufenthalt, bei dem ich trotz großer Armut, widrigster und einfacher Verhältnisse, viel Lebensfreude, Offenheit und Freundlichkeit erfahren habe.

TEXT: Barbara Messner

KVW Aktuell

Wallfahrt der Synodalen

Zahlreiche Gläubige sind der Einladung von Bischof Ivo Muser zur Diözesanwallfahrt nach St. Leonhard/Abtei gefolgt. An der Wallfahrt haben auch die Synodalen teilgenommen. Nach dem Gottesdienst wurden vier Personen für ihren Dienst an der Ortskirche geehrt: Peter Zelger, Otto Rubatscher, Elisabeth Lantschner und Carlo Milesi.

Lisl Lantschner erhielt eine Ehrenurkunde und die neue Diözesanmedaille.Lisl Lantschner erhielt eine Ehrenurkunde und die neue Diözesanmedaille.

Elisabeth Lantschner hat in den 1980er Jahren die Dienststelle für Altenarbeit im KVW aufgebaut und sie 29 Jahre als Vorsitzende geleitet.
Im ganzen Land wurden rund 130 Seniorenklubs gegründet, die vielen älteren Menschen Beheimatung und Gemeinschaft schenken, wo sie sich weiterbilden, nützliche Informationen erhalten und miteinander über persönliche, soziale, politische und religiöse Fragen sprechen können. Auch wenn Lantschner die Leitung der KVW Senioren abgegeben hat, arbeitet sie weiterhin aktiv mit.