KVW Aktuell

Engagement für Familien mit Kindern nötiger denn je

Intensive Lobbyarbeit durch die Allianz für Familie

Treffen der Allianz für Familie mit Diözesanbischof Ivo MuserTreffen der Allianz für Familie mit Diözesanbischof Ivo Muser

Nach der Verabschiedung des Familiengesetzes pflegt die Allianz für Familie weiterhin einen intensiven Austausch mit Verantwortungsträgern in Politik und Verwaltung. Die Mitglieder wollen ein unabhängiges Sprachrohr für Familien sein und gemeinsam spürbare familienrelevante Verbesserungen erreichen.
Andreas Lamprecht ist der Vertreter des KVW in der Allianz für FamilieAndreas Lamprecht ist der Vertreter des KVW in der Allianz für Familie
Gerade Eltern haben üblicherweise aufgrund der Vielfalt an Aufgaben, die sich in einer Familie ergeben, große Schwierigkeiten sich zusammen zu tun, um ihre Anliegen zu vertreten. Umso erfreulicher, dass sich der junge Familienvater Andreas Lamprecht aus Jenesien, bereit erklärt hat, für den KVW in der Allianz mitzuarbeiten.
Nachfolgend einige, der Anliegen, die letzthin stark betont wurden
Ausweitung der Elternzeit
Bei einem Treffen mit Landesrätin Waltraud Deeg wurde festgehalten, dass sich viele Eltern eine Ausweitung der Elternzeit in der Kleinkindphase wünschen. Nur eine Verlängerung der Arbeitsplatzgarantie mit entsprechender Rentenabsicherung auch in der Privatwirtschaft ermöglicht eine Wahlfreiheit. Ansonsten müssen Mütter entweder frühzeitig an die Arbeit zurückkehren oder gar ihren Arbeitsplatz kündigen. Hier muss die Politik gemeinsam mit der Arbeitswelt nach Lösungen suchen.
Ein weiteres Kernproblem vieler Familien mit Kindern sind die Arbeitsbedingungen, die vielfach nicht mit dem Familienleben kompatibel sind. Kritisch bewertet wurden im Gespräch die rigide Arbeitsorganisation und das straffe Zeitmanagement in vielen Betrieben. Speziell in bestimmten Lebensphasen der Kinder benötigen Eltern eine Flexibilität in der Zeitgestaltung. Untersuchungen belegen, dass eine familienfreundliche Arbeitsplatzgestaltung ein Gewinn für alle ist. Eltern schätzen, wenn sie Familie und Beruf gut vereinbaren können, sie fühlen sich familienfreundlichen Betrieben mehr verbunden, leisten mehr und fallen weniger krankheitsbedingt aus. Schlussendlich war man sich einig, dass auch ein reformiertes Schulsystem welches Angebote aus dem Vereinswesen integriert, ein wichtiges Unterstützungssystem für Familien darstellen kann.
Einsatz für alle Familienformen
Bei einem Gedankenaustausch mit Bischof Ivo Muser betonten die Allianzvertreter/innen, dass die unterschiedlichen Familienformen einer gleichwertigen Aufmerksamkeit und Unterstützung bedürfen. Die Bedürfnisse der Kinder müssen unabhängig von der Lebensform der Eltern ins Zentrum gerückt werden. Erörtert wurden u.a. die Lebensbedingungen von Getrennten und Geschiedenen, die noch immer erheblichen Vorurteilen ausgesetzt sind. Aber auch kinderreiche Familien und Eltern von Kindern mit Behinderung sind tagtäglich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Wichtig ist auch, die „traditionelle“ Familie nicht aus dem Blick zu verlieren und Voraussetzungen zu schaffen, damit Familie gelingen kann.
Qualität und Familienfreundlichkeit
In einem Treffen mit der Spitze des Gemeindenverbandes wurde festgehalten, dass die Kleinkinderbetreuung in Zukunft immer bedeutender werden wird. Wichtig ist, dass die Qualität der Kinderbetreuung sehr hoch ist und dass die Betreuungsplätze bei Tagesmüttern und in den Kitas nach Bedarf in den Gemeinden ausgebaut werden. Kontinuität in der Betreuung von kleinen Kindern ist dabei grundlegend. Da die Kleinkindphase die sensibelste Phase des Lebens ist, müssen die Kleinen eine gute Beziehung zu stabilen Bezugspersonen aufbauen können, denn Bindungsprobleme sind eine der häufigsten Ursachen für Probleme im Jugend- und Erwachsenenalter. Ein häufiger Wechsel der Betreuerinnen wirkt sich hingegen negativ auf die Kleinkinder aus. Die Kinderbetreuerinnen müssen daher angemessen entlohnt werden. Eine geringe bzw. unterdurchschnittliche Entlohnung, wie derzeit der Fall, wirkt sich negativ auf die Arbeitsmotivation und -zufriedenheit aus und führt häufig zu einer erhöhten Fluktuation.
Gespräche mit dem Gemeindenverband: 4.v.l. Präsident Andreas SchatzerGespräche mit dem Gemeindenverband: 4.v.l. Präsident Andreas Schatzer
Schlussendlich wurden auch verschiedene Maßnahmen zur Gestaltung von familienfreundlichen Gemeinden erörtert ebenso wie der Vorschlag eine Abstufung der Tarife aufgrund der Anzahl der Mitglieder einer Familie vorzunehmen.
Viele Treffen und Gespräche
Neben den regelmäßigen Treffen der Mitglieder der Allianz gab es auch einen Austausch mit Fachleuten wie z.B. mit Silvia Vogliotti vom Arbeitsförderungsinstitut oder Hermann Atz von Apollis, welche Forschungsergebnisse zum Thema Familie vorstellten und zur Diskussion stellten. Der Einsatz zum Wohl der Familien erfolgte auch im Familienbeirat des Landes und in vielen formellen wie informellen Gesprächen, welche ein wesentlicher Baustein der Lobbyarbeit sind.
Mitglieder der Familienallianz:
Arbeitskreis Eltern Behinderte (AEB), Ehe- und Erziehungsberatung, Forum Prävention, Katholischer Verband der Werktätigen (KVW), Südtiroler Plattform für Alleinerziehende, Südtiroler Verein kinderreicher Familien (SVKF), Landesbeirat der Eltern (LBE)

TEXT: Christa Ladurner

KVW Aktuell
Tagung der KVW Senioren

Sehnsucht nach Sinn und Spiritualität

Am Samstag, 18. Oktober
Zeit: 9 bis 12 Uhr
im Pastoralzentrum in Bozen


Programm:
Begrüßung durch die Vorsitzenden der KVW Senioren, Maria Mayr Kußtatscher
Begrüßung durch den Bischof der Diözese Bozen-Brixen, Ivo Muser
Referat von Prof. Alois Gurndin, Ordentlicher Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Phil.-Theol. Hochschule Brixen
Praktische Anregungen für Seniorenklubs