KVW Aktuell

Jugendliche erleben Europa

Von Politikverdrossenheit keine Spur

14 junge Menschen traten die KVW-Jugend-Reise ins Europaparlament nach Straßburg an. „Alle Menschen sollen die gleichen Chancen auf Zugang zu neuen Medien erhalten, doch soll es dann auch Zonen oder Plätze geben, in denen man sich von der digitalen Welt erholen kann“, dies sind nur einige Vorschläge, die unsere Jugendlichen ins Plenum einbrachten. Wie die echten Parlamentarier stimmten sie zur Frauenquote und zur Anerkennung der Studientitel ab, erarbeiteten Lösungsvorschläge zum Thema Jugendarbeitslosigkeit. „Es war ein einmaliges Erlebnis. Uns allen hat diese Reise nicht nur einen tiefen Einblick in die Arbeit des Europaparlamentes gegeben, sondern speziell die Vision eines vereinten Europas noch näher gebracht“, meint Jessica, eine Teilnehmerin.

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Wohin die Reise auch geht ...


Werner Atz
Werner Atz


Zur Zeit herrscht eine große Unsicherheit in der Gesellschaft. Die Rahmenbedingungen für Familien und Einzelpersonen werden härter. Arbeitslosigkeit ist in Südtirol angekommen und das Recht auf Arbeit ist leichter niedergeschrieben als dann in der Realität einforderbar.
Armut ist immer mehr zu spüren und die Gesellschaft und die Politik suchen nach guten und effizienten Lösungen, um einer Ausbreitung Einhalt zu gewähren. Dies in einer Situation, in der wir Menschen immer mehr Unterstützung brauchen, die finanziellen Ressourcen aber immer kleiner werden.
Die Landesregierung hat nach der Reduzierung der Steuern auch eine Erhöhung der Beiträge für Wohnungsnebenkosten für Rentner ab 70 eingeführt. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Konsolidierung der Grundsicherung. Die Grundsicherung ist ein primäres Ziel, welches wir als Verband verfolgen. Der KVW sieht sie als adäquates Mittel zur Bekämpfung der Armut. Die Grundsicherung soll alle Menschen auffangen, die ohne fremde Hilfe nicht genug zum Leben haben. Bekommen sollen sie jene Personen, die alleine nicht mehr imstande sind, im Leben finanziell zu recht zu kommen.
Zur Zeit läuft unter dem Begriff der „bedarfsgerechten Mindestsicherung“ eine Untersuchung über mögliche Verbesserungen und Rationalisierungen des öffentlichen Hilfssystems in Notlagen aufgrund von Arbeitslosigkeit, Arbeitsverhinderung und nicht ausreichendem Einkommen, wie Abteilungsdirektor Luca Critelli bei einer Tagung mitteilte.
Wo auch immer dieReise des Sozialen in Südtirol hingeht, die bedarfsorientierte Grundsicherung muss aufrecht erhalten bleiben. Bei Bedarf muss sie weiter ausgebaut und optimiert werden. Die Grundsicherung muss ein Netz sein, welches die Menschen in allen Härtefällen des Lebens finanziell auffangen kann. Wie sonst können wir uns als menschenfreundliche Gesellschaft bezeichnen.

TEXT: Werner Atz