KVW Aktuell

Eigenverantwortlich in die Zukunft

Podiumsdiskussion zu„Südtirol morgen”
Die Eigeninitiative der Bürger, Selbstverantwortung und Jungunternehmertum – aber auch Partizipation aller, Dialog und eine neue Gesprächskultur sind für die Zukunft gefordert. Diskutiert wurde am 19.3.2014 in Lana über ein Südtirol von morgen: was braucht es? Welches sind die neuen Perspektiven? Wie sieht eine guteZukunft aus?

V.l. Günther Januth, Robert Weißensteiner, Franz Hilpold, Judith Bertagnolli (Moderation), Helmut Wahlmüller, Rosa Stecher.V.l. Günther Januth, Robert Weißensteiner, Franz Hilpold, Judith Bertagnolli (Moderation), Helmut Wahlmüller, Rosa Stecher.

Italien und auch Südtirol stecken in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Rosa Stecher Weißenegger, KVW Vorstandsmitglied, berichtete in ihrem Impulsreferat darüber, dass in Südtirol ca. 80.000 Menschen mit dem Einkommen kein Auskommen haben. Besonders betroffen ist auch die Jugend. Es gilt für unsere Jugend und für eine positive Zukunft neue Perspektiven zu schaffen – für ein ausgewogenes Wachstum zu sorgen und sich ums Gemeinwohl zu kümmern, so Rosa Stecher Weißenegger.
„Wir brauchen Wachstum”, sagte Robert Weißensteiner, Chefredakteur der Südtiroler Wirtschaftszeitung. „Ohne Wachstum wird unsere Lage noch dramatischer. Die Produktivität muss gesteigert werden, darüber sind sich die Volkswirte einig. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Situation bei uns noch weniger schlimm“, so Weißensteiner. „Ob wir ein quantitatives oder qualitatives Wachstum brauchen, darüber können wir gerne diskutieren ... investiert werden muss sicher in die Bildung und Ausbildung”, sagte der Journalist.
Beim Wirtschaften das Gemeinwohl an die erste Stelle zu setzen wäre erstrebenswert. Wie dies im Kleinen funktionieren kann, erklärte der Arbeitsrechtsberater Helmut Wahlmüller. Er hat in seinem Betrieb ELAS die Gemeinwohlökonomie eingeführt: ein offenes soziales System in welchem die MitarbeiterInnen lernen eigenständig zu sein. Gefördert werden u.a. fachliche und persönliche Weiterbildungsstunden und individuelle Arbeitszeiten.
„Um gut wirtschaften zu können, braucht es Voraussetzungen und sinnvolle politische Rahmenbedingungen”, sagte Günther Januth, Merans Bürgermeister. „Ein generelles Umdenken ist auf allen Ebenen gefragt. Um mehr zu schaffen, ist die Dialogbereitschaft von allen gefragt”, so Januth.
Was es braucht, meinte Robert Weißensteiner, ist die Eigenverantwortung der Menschen und mehr Moral in der Politik.

Text: Stephan Raffeiner

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser


Ingeburg GurndinIngeburg Gurndin

Im Juni 1954 - also vor genau 60 Jahren - erschien die erste Ausgabe von„Arbeit und Gemeinschaft“. So hieß das KVW Blattl über viele Jahre, es wurde dann zu einer Zeitschrift mit Bildern, später auch in Farbdruck. 1995 wurde die Zeitschrift in „Kompass“ umbenannt.
Im Vorwort der ersten Ausgabe wurden die Leserinnen und Leser mit einem „Grüß Gott!“ begrüßt. Das Blatt wollte ein „Weckruf“ sein, „Kunde bringen“, zum „Herzen finden“ und „Freund, Berater und Schützer“ sein.
Wenn wir es heute auch nicht so ausdrücken würden, im Grunde hat sich die Aufgabe der KVW Zeitschrift in den vergangenen 60 Jahren nicht grundlegend verändert.
Wir wollen unsere Leserinnen und Leser über das aktuelle, soziale und gesellschaftspolitische Leben auf dem Laufenden halten. Wir informieren und geben Tipps in den Bereichen Sozialfürsorge, Steuern, Renten. Der KVW will mündige, informierte und selbstverantwortliche BürgerInnen, die über ihre Rechte und Möglichkeiten Bescheid wissen, die die Angebote und Dienstleistungen des Verbandes für sich nutzen.

In dieser Ausgabe des Kompass ist die Wahl zum EU-Parlament ein Schwerpunktthema.
Außerdem freut es uns, dass der bekannte Professor für Christliche Gesellschaftsethik, Friedhelm Hengsbach, in der Rubrik „Was ist sozial“ seine Sichtweise darlegt und so die Darstellung des Sozialen bereichert.

Ingeburg Gurndin