KVW Aktuell

Mit der KVW Jugend zum Scooterführerschein

Projektstart in 
Riffian. Auf dem Weg zum Scooterführerschein.Projektstart in 
Riffian. Auf dem Weg zum Scooterführerschein.

Aufgrund des Gesetzesvertretenden Dekrets Nr. 59 vom 18. April 2011„in Anwendung der EU Richtlinien 2006/126/EU und 2009/113/EU betreffend die Führerscheine ist es seit 2013 Jugendlichen nicht mehr möglich den „kleinsten“ Führerschein AM, den sogenannten „Scooterführerschein“ an den Schulen kostengünstig zu absolvieren. Seit diesem Zeitpunkt ist es für Jugendliche zu einem teuren Unterfangen geworden, diese Art von Führerschein zu erwerben. Den Jugendlichen bleiben zwei Wege über den Erwerb des „Scooterführerscheins“ zu Mobilität und Eigenständigkeit zu gelangen. Wo der eine Weg über die Fahrschule führt und ca. 600 Euro kostet, verlangt der günstigere Weg als Privatist sehr viel Zeit und Engagement der Anwärter und der Eltern.
Die KVW Jugend schafft den Raum, wo sich Jugendliche in eine Lerngruppe für Privatistenanwärter des AM Führerscheins zusammenschließen können und sich gemeinsam begleitet auf den Führerscheinvorbereiten. Die Dorfpolizei und die Weiß-Kreuz-Jugend unterstützen das Projekt inhaltlich und sollen das Bestehen der Prüfung erleichtern. Hilfe zur Selbsthilfe steht im Vordergrund.
In Riffian möchte eine Gruppe von Eltern und Jugendlichen „Gemeinsam günstig zum Scooterführerschein“.Projektstart ist der 3. Mai 2014. Die Gemeinden Riffian und Kuens, die KVW Ortsgruppe Riffian und der Jugendraum Riffian setzen das Projekt gemeinsam mit der KVW Jugend um.

KVW Aktuell

Eigenverantwortlich in die Zukunft

Podiumsdiskussion zu„Südtirol morgen”
Die Eigeninitiative der Bürger, Selbstverantwortung und Jungunternehmertum – aber auch Partizipation aller, Dialog und eine neue Gesprächskultur sind für die Zukunft gefordert. Diskutiert wurde am 19.3.2014 in Lana über ein Südtirol von morgen: was braucht es? Welches sind die neuen Perspektiven? Wie sieht eine guteZukunft aus?

V.l. Günther Januth, Robert Weißensteiner, Franz Hilpold, Judith Bertagnolli (Moderation), Helmut Wahlmüller, Rosa Stecher.V.l. Günther Januth, Robert Weißensteiner, Franz Hilpold, Judith Bertagnolli (Moderation), Helmut Wahlmüller, Rosa Stecher.

Italien und auch Südtirol stecken in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Rosa Stecher Weißenegger, KVW Vorstandsmitglied, berichtete in ihrem Impulsreferat darüber, dass in Südtirol ca. 80.000 Menschen mit dem Einkommen kein Auskommen haben. Besonders betroffen ist auch die Jugend. Es gilt für unsere Jugend und für eine positive Zukunft neue Perspektiven zu schaffen – für ein ausgewogenes Wachstum zu sorgen und sich ums Gemeinwohl zu kümmern, so Rosa Stecher Weißenegger.
„Wir brauchen Wachstum”, sagte Robert Weißensteiner, Chefredakteur der Südtiroler Wirtschaftszeitung. „Ohne Wachstum wird unsere Lage noch dramatischer. Die Produktivität muss gesteigert werden, darüber sind sich die Volkswirte einig. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Situation bei uns noch weniger schlimm“, so Weißensteiner. „Ob wir ein quantitatives oder qualitatives Wachstum brauchen, darüber können wir gerne diskutieren ... investiert werden muss sicher in die Bildung und Ausbildung”, sagte der Journalist.
Beim Wirtschaften das Gemeinwohl an die erste Stelle zu setzen wäre erstrebenswert. Wie dies im Kleinen funktionieren kann, erklärte der Arbeitsrechtsberater Helmut Wahlmüller. Er hat in seinem Betrieb ELAS die Gemeinwohlökonomie eingeführt: ein offenes soziales System in welchem die MitarbeiterInnen lernen eigenständig zu sein. Gefördert werden u.a. fachliche und persönliche Weiterbildungsstunden und individuelle Arbeitszeiten.
„Um gut wirtschaften zu können, braucht es Voraussetzungen und sinnvolle politische Rahmenbedingungen”, sagte Günther Januth, Merans Bürgermeister. „Ein generelles Umdenken ist auf allen Ebenen gefragt. Um mehr zu schaffen, ist die Dialogbereitschaft von allen gefragt”, so Januth.
Was es braucht, meinte Robert Weißensteiner, ist die Eigenverantwortung der Menschen und mehr Moral in der Politik.

Text: Stephan Raffeiner