KVW Aktuell

Zukunft nicht dem Zufallüberlassen

Landesversammlung: KVW begibt sich auf Spurensuche
Auf der Landesversammlung hat sich der KVW mit der Rolle der Sozialverbände in Europa beschäftigt. Hauptredner war der österreichische Gewerkschafter Andreas Gjecaj. KVW Landesvorsitzender Werner Steiner appellierte an die Gesellschaft und die Politik, sich stets am Gemeinwohl zu orientieren.

 Zahlreiche Ehrengäste sind zur 29. KVW Landes­versammlung ins Waltherhaus gekommen.Zahlreiche Ehrengäste sind zur 29. KVW Landes­versammlung ins Waltherhaus gekommen.V.l. Helga Mutschlechner, Gastreferent Andreas Gjecaj, Rosa Stecher, Herbert Schatzer und KVW Landesvorsitzender Werner Steiner.V.l. Helga Mutschlechner, Gastreferent Andreas Gjecaj, Rosa Stecher, Herbert Schatzer und KVW Landesvorsitzender Werner Steiner.

Der Referent Andreas Gjecaj machte auf der Landesversammlung des KVW Mut, sich auf die Spurensuche nach neuen Lebensmustern zu begeben. Gjecaj ist bei der Fraktion der christlichen Gewerkschafter imÖGB und war viele Jahre bei der KAB, der Katholischen ArbeitnehmerInnenbewegung, tätig.
Gjecaj ging von der Frage aus, ob die Jahrtausendwende ein Zufall sei oder doch eine Zeitenwende darstelle. Obwohl wir erst am Beginn des neuen Jahrtausends stehen, lassen sich drei große, massive Veränderungen erkennen: die Globalisierung, der demografische Wandel mit der Alterung der Gesellschaft und die Klimakrise.
Richtung für Sozialverband
Will eine Gesellschaft Zukunft haben muss sie sich weiterentwickeln. Ein Sozialverband wie der KVW wird also mit seinen Mitgliedern auf „Spurensuche“ in die Zukunft gehen. Die Zukunft kann nicht dem Zufall überlassen werden. Gjecaj nannte die „ökosoziale Marktwirtschaft“ als eine Spur,die der KVW als sozialer Verband verfolgen kann. Die Marktwirtschaft braucht soziale und ökologische Rahmenbedingungen, damit sie dem Leben diene und auf Dauer erfolgreich sein könne. Neben der Zähmung des Marktes durch soziale und ökologische Rahmenbedingungen brauche es auch eine Balance, nämlich die zwischen leistungsfreundlicher Wirtschaft, sozialer Solidarität und Schutz der Umwelt. „Die ökosoziale Marktwirtschaft ist daher nicht nur ein ernstzunehmendes Zukunftsmodell, sondern ein Lebensmuster, wo bisherige Gewohnheiten aufgebrochen werden und es hin zu einer Zivilisation der Nachhaltigkeit geht“, fasste Gjecaj zusammen.
Gemeinwohl zeigt die Richtung
Auf der Landesversammlung machte KVW Landesvorsitzender Werner Steiner einen Rückblick auf sein erstes Jahr an der Spitze des KVW. „Das Gemeinwohl ist das Maß aller Dinge, ist Auftrag für uns alle“, sagte Steiner. Leider war dies bei politischen Entscheidungen nicht immer so zu spüren. Von den Politikern können wir erwarten, dass siestets das Gemeinwohl im Auge haben und für alle Menschen im Lande das Beste herausholen.
Werner Steiner appellierte an die anwesenden Politiker, an der bedarfsorientierten Grundsicherung weiterzuarbeiten. Für den KVW sei dies das geeignete Mittel, um der Armut zu begegnen. Sie würde nämlich alle Menschen auffangen, die unter die Armutsgrenze rutschen, egal ob Alleinerziehende, Familien oder Mindestrentner. „Bei den Zugangskriterien kann es durchaus Verbesserungen geben“, erklärte Steiner.
Lob für KVW
In den Grußworten dankten Generalvikar Josef Matzneller, die Landesrätinnen Martha Stocker und Waltraud Deeg sowie Landesrat Philipp Achammer dem KVW dafür, dass er in den Orten draußen Ansprechpartner für die Probleme der Menschen ist. Stocker erinnerte daran, dass die Landesregierung im Koalitionsprogramm das Gemeinwohl, die Eigenverantwortung und die menschliche Würde niedergeschrieben hat. Die drei Landesregierungsmitglieder machten klar, dass man in Zukunft mit weniger Geld auskommen und das Anspruchsdenken ein Ende finden müsse. Während Landesrätin Deeg der Familie einen besonderen Stellenwert einräumt, sprach sich Philipp Achammer dafür aus, dass es einen Wandel von „was man hat hin zum was man ist“ geben müsse.
Drei positive Gedanken
Der geistliche Assistent Josef Stricker schloss die Landesversammlung mit drei positiven Gedanken:
Vor den rasanten Veränderungen dürfe man nicht in Panik geraten, vor 2500 Jahren hieß es bei den Griechen „Alles ist in Fluss“. Dies gelte auch heute.
Damit die Gesellschaft sozial, ökologisch und menschenfreundlich bleibe, dürfe es nicht dem Zufall überlassen werden, sondern es muss organisiert werden. Der KVW als Sozialverband ist zuständig um das Soziale menschlich und politisch zu organisieren.
Das „K“ im Namen des KVW steht für das Christentum und dies ist eine Hoffnungsreligion. „Wir sind überzeugt, dass das Positive und Gute im Menschen und in der Welt nicht unterzukriegen ist“, schloss Stricker.

Text: Ingeburg Gurndin

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Der aufgezeigte Weg

Landesversammlung gibt die Richtung vor, sie ist der Kompass für die Arbeit des nächsten Jahres.

Werner Atz
Werner Atz


Die Landesversammlung hat mich positiv gestimmt. Es ist immer wieder aufbauend und motivierend, die vielen Entscheidungsträger unseres Verbandes zu treffen, mit ihnen zu reden und gemeinsam die Marschrichtung für das nächste Jahr festzulegen. Unser Landesvorsitzender Werner Steiner, als Kapitän, hat ganz klar seine Schwerpunkte, aufbauend auf unser Leitbild, dargelegt. Es sind dies soziale Gerechtigkeit, Bekämpfung der Armut, Unterstützung der Familie und das Thema Arbeit. Flankierend dazu natürlich tagespolitische Themen, die wir unters Jahr aufgreifen werden.
Unmissverständlich aufgezeigt wurde auch von unserem geistlichen Assistenten Josef Stricker der Weg der zur Umsetzung in unserem Sinne dieser Themen führt. Wir müssen uns unserer Stärke bewusst sein und nicht in Panik geraten. Wir müssen unsere Anliegen politisch organisieren und wir dürfen die Zukunft nicht dem Zufall überlassen, sondern müssen an unserer Zukunft bauen. Eine Botschaft die glasklar für alle ist. Nur wenn wir mit Ausdauer und Überzeugung an unseren Themen (weiter)arbeiten und wenn wir wissen wo unser Wegweiser, unser Kompass, hinzeigt können wir unsere Ansichten verwirklichen und unseren Weg fortsetzen um dem Ziel näher zu kommen.
Auf Unterstützung dürfen wir bei den auf der Landesversammlung anwesenden Landesrätinnen und dem Landesrat zählen, die in ihren Grußworten die Wichtigkeit des Verbandes und vor allem seiner Tätigkeit des Verbandes lobend hervorgehoben haben. Wir werden ihnen sicherlich im Laufe des Jahres die Forderungen des KVW übermitteln. Auf der Unterstützung der Kirche dürfen wir bauen, wie Generalvikar Josef Matzneller versicherte. Begeben wir uns nun alle gemeinsam auf den von Josef Stricker und Werner Steiner für dieses Jahr aufgezeigten Weg.

Text: Werner Atz