KVW Soziales

Was ist heute sozial?

Solidarität ist immer auch politisch zu organisieren
Soziale Unsicherheit scheint zu einem Merkmal der heutigen Gesellschaft geworden zu sein. Sozialer Abstieg und Verarmung werden von den Menschen, den Medien und der Politik vermehrt thematisiert.

Bischof Ivo MuserBischof Ivo Muser

Die soziale Frage ist in die Mitte der Gesellschaft zurückgekehrt. Alle Indikatoren weisen in dieselbe Richtung: Der Abstand zwischen oben und unten wird größer, der Armutssockel breiter, auch in Südtirol. Dies hat mit dazu beigetragen, dass Berichte über Verarmung, über Einkommen aus Arbeit, die zum Leben nicht reichen, über sozialen Abstieg - sowohl in den Medien als auch in Kreisen der Politik - vermehrt registriert werden. Überhaupt scheint soziale Unsicherheit ein Merkmal heutiger gesellschaftlicher Entwicklung zu sein.
Sozialer Kompromiss
In der langen Phase des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich in Europa ein sozialer Kompromiss durchgesetzt, der einen gewissen Ausgleich zwischen den Erwartungen der Unternehmen und der sozialen Absicherung gegenüber den großen Lebensrisiken für alle Bürger vorsah. Neue Entwicklungen wie Globalisierung, Arbeitsplatzverknappung, Migration, Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung, Überschuldung der öffentlichen Haushalte etc. bringen das, was traditionell mit dem Sammelbegriff Sozialstaatbezeichnet wird, in Bedrängnis. Das Tempo der Krise ist durch die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten stark beschleunigt worden. Dies alles zusammengenommen bewirkt, dass Menschen in wachsender Zahl einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Die Angst vor sozialem Abstieg geht um; ein Unbehagen, das bis in die Mittelschicht hineinreicht. Hinzu kommt noch, dass die Handlungsspielräume der Politik enger werden. Insgesamt also ein Gemisch, bei dem aus ethischer, aber auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht, die Substanz des Sozialen auf dem Spiel steht.
Schutz der Schwachen
Der Sozialstaat in seiner klassischen Ausformung bietet Schutz bei Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit, Einkommensverlust im Alter, etc. Nur wenige können die großen Lebensrisiken aus eigener Kraft meistern. Risikovorsorge durch den Staat, Auffangnetze für Menschen in Notlagen und Eigenverantwortung gehören zum Einmaleins sozialer Intervention, auch und gerade in Zeiten sich ändernder Rahmenbedingungen.
„Technische“ Lösungen zur Bewältigung von wirtschaftlichen und sozialen Problemlagen, wie immer sie im Einzelnen aussehen mögen, sind stets dahingehend zu überprüfen, inwieweit sie einer humanen Wirtschafts- und Sozialordnung entsprechen. Mit anderen Worten: Immer ist zu achten auf den untrennbaren Zusammenhang zwischen Markt und Moral, zwischen Gruppeninteressen und Gemeinwohl, zwischen Eigenverantwortung und Hilfen durch die Solidargemeinschaft. Wirtschaft und Ethik sind aufeinander bezogen. Beide Bereiche sind nicht identisch, aber auch nicht voneinander zu trennen. Ein besonderes Anliegen von Sozialpolitik ist der Schutz der Schwachen. Dieser Schutz ist heute insofern gefährdet, als sich ein Umgang mit den schwachen Gliedern der Gesellschaft breit macht, für den es bis vor kurzem noch moralische Hemmungen gab.
Solidarität ist politisch zu organisieren
Für die Kirche ist gelebte Solidarität zentral für das Gelingen menschlichen Zusammenlebens. Bei ihrer Parteinahme für das „Soziale“ knüpft die Kirche an das biblische Gleichnis vom barmherzigen Samariter an. Sie sieht die Aufgabe der Gesellschaft nicht allein darin, den unter die Räuber Gefallenen zu pflegen. Es müssen auch die Straßen so gesichert werden, dass immer weniger Menschen unter die Räuber fallen.
Anders gesagt: Solidarität ist nicht nur eine persönliche Verpflichtung, Solidarität ist immer auch politisch zu organisieren. Leistungsfähige Wirtschaft und sozialer Ausgleich gehören zusammen. Wer diesen Zusammenhang preisgibt, der fügt dem Gemeinwesen Schaden zu.

Text: Bischof Ivo Muser

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Die Steuererklärung ist wieder fällig

Checkliste für die benötigten Unterlagen
In neun KVW Büros in ganz Südtirol kann die Steuererklärung gemacht werden.
Bringen Sie dafür alle Unterlagen auch in kopierter Form mit:
Steuererklärung des Vorjahres (730/2013 bzw. UNICO 2013)
Steuernummer (bzw. neue Gesundheitskarte) des Erklärers, des Ehepartners und der Kinder
Personalausweis
CUD 2014 für zu Lasten lebende Personen
Angestellte und Pensionisten
Mod. CUD 2014
Belege von Auslandsrenten bzw. Auslandseinkommen
Daten des neuen Arbeitgebers, wenn im Jahr 2014 bereits Arbeitsplatz gewechselt wurde (Anschrift, Steuernummer, Firmenbezeichnung)
Grund- und Hausbesitz
Bei Kauf, Verkauf oder Schenkung einer Immobilie im Jahr 2013 oder 2014 benötigen wir den Vertrag
Mieteinnahmen für jede Immobilie
Registrierter Mietvertrag und ICI-Erklärung bei einem sogenannten „geschützten” Mietvertrag
Mehrwert (= Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis) bei Verkauf eines Baugrundes im Jahr 2013
IMU-Einzahlungsbelege des Jahres 2013 (Akonto- und Saldozahlung), falls geschuldet
Detaillierte IMU-Berechnung der Gemeinde, falls IMU von Seiten der Gemeinde berechnet und zugesandt wird
Katasterauszug
Andere Einkommen
Bestätigungen für Sitzungsgelder, Honorarnoten, Autorenrechte
Unterhaltszahlungen vom getrennten bzw. geschiedenen Ehepartner usw.
Bescheinigung über ausbezahlte Dividenden (ex RAD-Modell)
Sonderausgaben
Arztrechnungen mit ev. Rückerstattung (Sanitätseinheit)
Quittungen für die bezahlten Leistungen für häusliche medizinische Betreuung, wobei die Vergütungen an das befähigte sanitäre Pflegepersonal (Berufskrankenpfleger/in) zählen
Medikamente (Kassabeleg und Verschreibungoder Ersatzerklärung)
Rechnung für den Kauf eines Blindenhundes
Rechnung für den Kauf von behindertengerechten Motor- und Autofahrzeugen
Begleitspesen für Behinderte
Rechnungen für die Veterinärkosten für bestimmte Haustiere
Passivzinsen für den Kauf bzw. Bau der Erstwohnung: Bankbestätigung über die bezahlten Passivzinsen, Darlehensvertrag, Kaufvertrag bzw. Baukonzession
Quittung für die Bezahlung der Lebens- und Unfallversicherung
Quittung oder Rechnung der bezahlten Ausgaben für die sportliche Tätigkeit der Kinder
Einzahlungsscheine der Schul- und Studiengebühren
Spesenbelege über die Kosten von Kinderhorten
Ausgaben für den Beistand von pflegebedürftigen Menschen mit ärztlicher Bestätigung
Bestätigung für Spenden an politische Parteien (Banküberweisung)
Quittungen für Spenden an Organisationen, welche im Verzeichnis der ONLUS eingetragen sind (Banküberweisung)
Bank- oder Posteinzahlungsbescheinigung für die freiwilligen Zuwendungen an Amateursportgesellschaften
Beerdigungskosten
Rechnung der bezahlten Provision an Immobilienmakler für den Kauf der Erstwohnung
Einzahlungsscheine für die freiwillige Weiterversicherung INPS
Einzahlungsscheine Ex-SCAU
Einzahlungsschein der bezahlten INAIL-Unfallversicherung für Hausfrauen
Quittung der bezahlten Prämien bzw. Beiträge für die freiwillige Pensionsvorsorge
Einzahlungsscheine für die bezahlten Prämien der regionalen Hausfrauenrente
Quittungen für die bezahlten Pflichtbeiträge für Hausangestellte bzw. für Angestellte zur persönlichen oder familiären Betreuung (Babysitter, Altenpflege)
Banküberweisung oder Quittung der gezahlten Unterhaltszahlungen an den getrennten/geschiedenen Ehepartner (Steuernummer des getrennten/geschiedenen Ehepartners)
Quittungen für Spenden zum Unterhalt des Klerus
Quittungen für Spenden an Organisationen zur Bekämpfung des Hungers in der Dritten Welt
Belege für die Steuervergünstigung von 36 % bzw. 50 % (Banküberweisungen, Rechnungen, etc.)
Belege über erhaltene öffentliche Beiträge für Sanierungsarbeiten
Belege für die Steuervergünstigung von 55 % bzw. 65 % für energetische Sanierungen: Mitteilung an ENEA, Rechnungen 2013 mit entsprechenden Banküberweisungen, Bestätigung des Technikers
Mieter: registrierter Mietvertrag für die Hauptwohnung
Vorauszahlungen
Einzahlungsformulare (F24) für die IRPEF-Vorauszahlung vom Juni/Juli 2013 und/oder November 2013, wenn das Modell UNICO 2013 abgefasst wurde.
Terminvereinbarung beim KVW:
Bozen: Tel. 0471 323 596
Brixen: Tel. 0472 207 980
Bruneck: Tel. 0474 413 707
Mals: Tel. 0473 746 722
Meran: Tel. 0473 229 540
Neumarkt: Tel. 0471 820 033
Schlanders: Tel. 0473 746 720
Sterzing: Tel. 0472 760 436
Toblach: Tel. 0474 413 704
oder auf www.kvw.org.