Wohnen
Tipps für die Innenraumgestaltung

Aus alt mach neu ... mit weniger

Wenn es um die Gestaltung eines Raumes geht, so wissen die meisten ganz genau was sie wollen! Aber es gibt auch Personen, die beim Einrichtenüberfordert und hilflos sind. Woher kommt die Inspiration für eine schöne Raumgestaltung? Was sollte beachtet werden, wenn‘s um die Einrichtung eines Privathaushalts geht? „Kompass“ ist mit Experten den Fragen nachgegangen.

Patrik PedòPatrik Pedò

„Zunächst sollte man vom Großen ins Kleine übergehen“, sagt Patrik Pedó, Architekt aus Bozen. Das heißt, es müssen zuerst die großen Anschaffungen überdacht werden ... Böden/Fliesen, Türen, große Möbelstücke. Dann kann man ins Detail gehen, die kleineren Anschaffungen vornehmen. „Die Richtung muss klar sein und das Budget soll sich auf das Wesentliche konzentrieren”, sagt Pedó.
Einrichten ist immer auch eine Frage des Geldes, aber auch der Lebensumstände, der Familienzusammensetzung; abhängig ob es sich um eine Eigentums- oder Mietwohnung handelt.
„Ein Möbelwechsel ist grundsätzlich immer möglich. Böden und Fliesen aber sollte man sich schon gut überlegen: nehme ich einen besseren Holzboden und spare dafür etwas bei den Einrichtungsgegenständen?! Es muss nicht immer die teuerste Kommode sein. Vieles ist einfach eine Budgetfrage. Ich finde eine Kombination zwischen günstigem (auch Second-Hand-Möbeln) und teurem Design ganz gut. Dennoch sollte auf Qualität geschaut werden. Oft findet sich ein spezielles Objekt gar als Schnäppchen auf Ebay oder in einem Trödelladen ...“, so der Architekt.
Ähnlich sieht es auch Elisabeth Steidl von Elmar‘s Raumdesign: „Es muss nicht immer alles neu sein! Auch ältere Einrichtungen geben viel her! Durch neue Ideen, Einbindung von passenden Farben, Stoffen mit tollen Strukturen, sowie kleinen Dekoteilen sieht ein Raum gleich anders aus. “
Gerne lassen wir uns von schönen Hochglanz-Katalogeninspirieren und verleiten. Durch den hohen Medienkonsum werden wir heute von unterschiedlichsten Reizen überflutet und folgen kurzlebigen Trends. Wir sollten uns lieber öfter die Frage stellen: „Was brauche ich tatsächlich?“ Muss ich wirklich alles haben? „Weniger ist mehr, wäre ein guterAnsatz“, so die Meinung des Architekten Pedó: „Ein Raum soll nicht voll wirken, man darf nicht ersticken ... auch bei den Wand-Farben ist es sinnvoll reduziert zu bleiben. Mit besonderer Deko, Bildern usw. können dann schöne Akzente gesetzt werden. Dekorationen sollten dem Raum Leben einhauchen, die eigene Persönlichkeit wiedergeben.“
Allzu oft lassen wir uns von den schönen Werbeprospekten verleiten; der bessere Vorsatz wäre: „Mehr in sich hinein hören, um festzustellen was man tatsächlich mag!”

Wenn es ums Einrichten/Wohnen geht, hat wieder jeder seine eigenen Vorstellungen und Präferenzen, was es in einem Mehrpersonenhaushalt dann nicht gerade einfach macht: pompös, rustikal oder einfach, schlicht-bescheiden? Muss es der letzte Schrei aus New York sein oder soll doch der antike Holzschrank der Oma bleiben? Beides kann passen: eine Kombination aus alt undneu lässt die Einrichtung traditionell-zeitlos und modern-lebendig wirken ... Elisabeth Steidl meint:„Einen Wohn- bzw. Lebensraum für jemanden einrichten und dekorieren zu dürfen, ist eine immer wieder neue und sehr intime Herausforderung für mich, da jeder Mensch seine eigene Vorstellung von Schönheit, Geborgenheit und Wohnlichkeit hat. Diese individuellen Wünsche in die Tat umzusetzen unddem Raum die gewünschte Harmonie zu verleihen, bedarf deshalb viel Einfühlungsvermögen und Fantasie.“
Am Anfang war das Licht
Was sehr gerne unterschätzt wird, ist das Licht in den Räumlichkeiten. Licht ist ein wesentlicher Faktor und steht bei der Planung ganz am Anfang. Die Grundbeleuchtung der Räume kann mit einem sogenannten Lichtkonzept definiert werden. Danach können zum Beispiel mit Stehlampen Akzente gesetztwerden.
„Falsches Licht ist störend! Das Licht soll sich dem Tagesrhythmus anpassen, auch die Lichtfarbe ist ganz wichtig. In Zukunft werden wir die LED-Technik verstärkt nutzen. Denn die Qualität der Sparlampen ist schlecht und der Energieaufwand bei der Herstellung enorm groß”, verdeutlicht Pedó.
Bilder an der Wand
Es müssen nicht teure Kunstwerke sein, die an der Wand hängen. „Die Bilder sollen persönlich sein. Erlaubt ist, was gefällt und authentisch ist.“, sagt Patrik Pedó.
Foto-Labore (auch online) bieten vielfältige Möglichkeiten Urlaubsfotos, Familienporträts oder selbst gemachte Kollagen perfekt in Szene zu setzen: Ein Posterdruck bringt zum Beispiel eigene Bilder günstig und einfach an Wand. Edler wirkt das Foto auf Leinwand. Diese Technik eignet sich besonders für klassische Kunst, malerische Landschaften und abstrakte Motive.
Ideal für Wände, die nur geringes Gewicht tragen, ist das Foto auf Forex- bzw. Hartschaumplatte. Bei Fotos mit hohem Weißanteil eignet sich das Trägermaterial Alu-Dibond.
Hinter Acrylglas machen sich besonders farbintensive Fotografien sehr schön und wer es lieber ganz professionell hat, der greift zum Galerie-Print.
Beratung hilft
Sind mehrere Räume zu gestalten, u.a. auch eine Küche, so empfiehlt es sich einen unabhängigen Berater/Planer hinzuzuziehen. So kann ein Grundkonzept, wie die Nutzung der Räume, Farben und Materialien definiert werden. „Mit der richtigen Planung lässt sich Geld sparen”, resümiert Pedó.
Elmar‘s Raumdesign bietet z.B. eine kostenlose Beratung vor Ort an. Elisabeth Steidl sagt: „Oftmals ist es für den Einzelnen schwer, selbst Ideen zu finden und in die Tat umzusetzen, deshalb bieten wir eine kostenlose Beratung vor Ort. So können wir uns am bereits Bestehenden ein Bild vom Stil und auch vom Wesen der Person machen, damit unsere Ideen auch zu ihr passen, denn das Wichtigste ist eigentlich ganz simpel: Man muss sich einfach nur wohl und zuhause fühlen und dazu braucht es oft nicht viel!“
„Beim Einrichten ist eine ehrliche Beratung das Um und Auf. Manchmal bedarfes auch nur kleiner Änderungen und Dekorationen, um einen Raum in ein neues Licht zu rücken“, sagt Elmar Steidl.
„Es ist schön das Vertrauen eines Menschen bei der Realisierung SEINES Projektes zu erhalten und ihm nach getaner Arbeit ein zufriedenes Lächeln zu entlocken“, sagen die Steidls abschließend.
Auch Freunde und Bekannte können als hilfreiche Berater fungieren.
Denn sie sind es meist, die uns kennen und bei wichtigen Entscheidungen gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Text: Stephan Raffeiner

Wohnen
Hilfe bei Umzug, Einrichtungswechsel und Entrümpelung

Jetzt heißt es anpacken!

Ein Umzug, Einrichtungswechsel oder Entrümpelung - das ist oft mit viel Kopfzerbrechen und Stress verbunden. Doch ist ein Wohnungswechsel gut geplant und vorbereitet, so kann ein Umzug auch Spaß machen. Wer beim Umzug die Gelegenheit nutzt und sich neue Möbel anschaffen will, der könnte noch bis Ende des Jahres von einem Bonus profitieren: im Zusammenhang mit einer Sanierung oder außerordentlichen Instandhaltung ist für den Ankauf von neuen Möbeln und Elektrogeräten ein Einkommenssteuerabzug (IRPEF-Abzug) möglich.

Endlich ist es soweit. Der Kaufvertrag ist unterzeichnet, die alte Wohnung bereits gekündigt. In wenigen Monaten wird das neue Zuhause eingeweiht ... Hilfe, der ganze Umzug, die vielen Sachen, die alten Möbel - wie sollen wir das alles nur rechtzeitig hinbekommen?
Panik in der Umzugssituation ist fehl am Platz. Wenn der Umzug nervt, hilft zumindest eine sorgfältige Planung weiter. Doch die erste Frage die sich stellt: den Umzug selbst organisieren oder auf eine Firma vertrauen?
Wer clever ist, sorgt vor und bittet eventuell Freunde und Bekannte um Rat und Tat. Denn ein Umzug ist Knochenarbeit: Stundenlang müssen Möbel ab- und aufgebaut werden, Kartons verladen und derUmzugswagen gesteuert werden. Wer auf die Dienste professioneller Packer verzichtet, spart aber bares Geld.
Den Umzug selbst organisieren und mit Freunden die Umzugsarbeiten erledigen, kann durchaus auch Spaß machen. Die kräftigen Freiwilligen verlangen auch meist kein Bares und lassen sich mit einem gemeinsamen Pizzaessen oder einer rauschenen Einweihungsfeier gerne abspeisen. Doch problematisch wird es, wenn beim Möbelschleppen etwas zu Bruch geht, oder wenn es gar Verletzte gibt! Vorsicht also wenn Sie wertvolle oder sperrige Gegegenstände transportieren lassen.
Bei einem größeren Wohnungswechsel gehen schnell kostbare Urlaubstage verloren, denn die Selbstorganisation eines Umzugs braucht Zeit und Planung.
Umzugsservice anheuern
Wer keine Lust hat, den ganzen Umzug selbst in die Hand zu nehmen, sollte sich an Umzugsunternehmen wenden, welche Komplettumzüge anbieten. Hier beginnt der Service bereits mit dem Packen der Umzugskartons und erstreckt sich über den Transport bis hin zum Aufbauen der Möbel in der neuen Heimat. Ein Komplett-Service eines Unternehmens kostet aber viel Geld.
Mit einem Standard-Angebot können auch lediglich die Kisten befördert werden. Um den Auf- und Abbau müssen sich die Umziehenden selbst kümmern. Ein weiterer Vorteil des Fremdumzugs: Das Umzugsunternehmen haftet in der Regel, wenn es zu einem Schaden kommt. Unbedingt beachtet werden müssen darüber hinaus die Haftungsausschlüsse in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Dort schließen viele Speditionen beispielsweise die Haftung für sensible elektronische Geräte aus.
Transporter mieten?
Wenn der Umzug ohne professionellen Dienst gemacht wird, so ist ein passender Umzugstransporter zu organisieren. Wenn der eigene PKW zu klein ist, so können auch Freunde oder Bekannte wieder mit ihrem Gefährt aus- bzw. mithelfen.
Aber auch einen Umzugswagen mieten kann man dank Internet schnell und einfach.
Um den richtigen Mietwagen zu finden, gibt es einiges zu beachten: Wer den Umzugswagen zu klein wählt, muss öfter fahren, um alles an den neuen Wohnort zu bringen. Bei einem zu großen Wagen gibt es zwar keine Platzprobleme, dafür kostet er aber unnötig viel Geld. Deshalb sollte im Vorfeld abgeschätzt werden, ob ein Transporter ausreicht oder ein LKW bis 3,5 Tonnen oder gar bis 7,5 Tonnen nötig ist. Hilfreich sind dabei die so genannten Umzugsrechner. Ein Beispiel eines Umzugsrechners finden Sie unter ratgeber.immowelt.de/wohnen/umzug/umzugsrechner.html.
BeimPreisvergleich ist es unter anderem wichtig, auf die Kilometerpauschale zu achten, die im Mietpreis inbegriffen ist. Wer hier treffsicher kalkuliert, kann einiges sparen. Zu besonders günstigen Konditionen kann man oft für das Wochenende einen Umzugswagen mieten.
Abzuklären ist in jedem Fall ob der Transporter bedenkenlos gelenkt werden darf, bzw. ob eine Fahrerlaubnis dafür besteht.
Entrümpelung und Einrichtungswechsel
Ein Wohnungswechsel bietet eine gute Gelegenheit auszumisten. Doch wohin mit dem ganzen alten Krempel? Für eine Entrümpelung sind besonders große Absetz- oder Abrollcontainer oder Sperrmüllcontainer geeignet. Nicht verwertbare Gegenstände können so vorschriftsmäßig von einem Spezialistenentsorgt werden.
Möbelbonus bis Ende 2013
Wer sich neue Möbel und größere Haushaltsgerät anschafft, der kann noch bis Ende des Jahres von einem Steuervorteil profitieren.
Doch Achtung: Anrecht auf den Bonus besteht nur, wenn die Neuanschaffung im Zusammenhang mit einer Sanierung, eines Umbaus oder einer außerordentlichen Instandhaltung passiert: So beträgt der Möbelbonus 50 Prozent der Ausgaben und ist, auf zehn Jahre aufgeteilt, in der jeweiligen Einkommenssteuererklärung (UNICO oder Vordruck 730) geltend zu machen. Als Beleg ist neben der Zahlungsbestätigung auch die betreffende Rechnung mit den üblichen Angaben wieArt und Anzahl der gekauften Möbel oder Elektrogeräte aufzubewahren.
Der steuerbegünstigte Ankauf von Möbeln und großen Elektrogeräten ist bis zum Höchstbetrag von 10.000 Euro möglich. Wer also im Zusammenhang mit einer Sanierung eine neue Kücheneinrichtung mit den dazugehörigen Elektrogeräten zu einem Preis von 10.000 Euro oder auch darüber kauft, der kann jährlich einen Betrag von 500 Euro als Steuerabzug geltend machen. Der Steuerabzug beläuft sich insgesamt auf 5.000 Euro. (50 Prozent des Kaufpreises von 10.000 Euro) und er kann in zehn jährlichen Raten zu je 500 Euro abgezogen werden.
Der „Möbelbonus” steht für den Kauf folgender Möbel und Elektrogeräte zu:
Betten einschließlich Matratzen, Schränke, Schreibtische, Tische, Stühle, Sofas, Geschirrschränke und sonstige Möbel, die der Einrichtung der sanierten Wohnung dienen.
Große Elektrogeräte müssen mindestens der Energieeffizienzklasse A+ entsprechen, nur für das Backrohr genügt die Energieeffizienzklasse A. Zu diesen Geräten zählen Eisschränke, Gefrierschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspülmaschinen, Kocheinrichtungen, Elektroheizgeräte, Mikrowellenherde, mobile Klimageräte usw.
Die Zahlung der Möbel und Elektrogeräte muss mit der für Sanierungsarbeiten erforderlichen Banküberweisung erfolgen.
Weitere hilfreiche Infos über den Steuerabzug befinden sich in den kostenlosen Infoblättern der Verbraucherzentrale Südtirol.