KVW Aktuell

Partizipative Führung

Der Lehrgang„Partizipative Führung” der KVW Bildung Meran soll Strukturen und Methoden der Partizipation, die Führungskräfte im Rahmen ihrer Tätigkeit umsetzen können, vermitteln. Das Ziel ist: entlastete Führungskräfte und erfüllte MitarbeiterInnen.

Vivian Dittmar, Vivian Dittmar,

Chef ist nicht gleich Chef! Jede Führungskraft führt abhängig von der eigenen Persönlichkeit und der gegebenen Situation anders. Beim autoritären Führungsstil zum Beispiel trifft allein der Vorgesetzte die Entscheidungen und die MitarbeiterInnen verfügen kaum über eigenen Handlungsspielraum. Dies hat zur Folge, dass die Führungskraft langfristig unentbehrlich wird, da niemand sonst gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen. Andererseits ist das Frustrationspotential bei den MitarbeiterInnen sehr hoch, da sie nur unselbständig arbeiten und einer ständigen Fremdkontrolle unterliegen. Beim partizipativen Führungsstilist das anders. Hier werden Entscheidungen gemeinsam getroffen, die MitarbeiterInnen sind in den Prozess integriert.
Vivian Dittmar, Beraterin beim Terra Institute und Referentin des Lehrganges „Partizipative Führung“ erklärt, welche Vorteile das bringt: „Führungskräfte sind heute mehrdenn je gefordert, MitarbeiterInnen partizipativ zu führen. Klassische, autoritäre Führungsstile gehen besonders bei der jüngeren Generation ins Leere oder stoßen auf massiven Widerstand. Und immer mehr Chefs merken auch, wie anstrengend es ist, künstliche Hierarchien aufrecht zu erhalten undwichtige Entscheidungen alleine zu treffen. Leider fehlt es vielfach an Vorbildern und Modellen, wie partizipative Führung funktionieren kann. Und es fehlt an einem Verständnis für die Entwicklungsprozesse, die Führungskräfte, Mitarbeiter­Innen und Organisationen durchlaufen müssen, damit partizipative Führung ein gelebter Teil der Unternehmenskultur wird. Diese Lücke möchte unser Lehrgang schließen.“
Der Lehrgang „Partizipative Führung“, den die KVW Bildung Meran in Zusammenarbeit mit dem Terra Institute ab Dezember anbietet, vermittelt Strukturen und Methoden der Partizipation, die Führungskräfte im Rahmen ihrer Tätigkeit umsetzen können: zu ihrer eigenen Entlastung, für erfüllteMitarbeiter sowie Wirksamkeit und Sinnstiftung im eigenen Unternehmen.
KVW Blidung Meran– Partizipative Führung
Zielgruppe
Personen mit Führungsaufgaben
Zeit
Do. 12.12.2013 - Fr. 21.3.2014
Dauer
10 Tage, 9 - 18 Uhr (es wird jew. eine Mittagspause von 1,5 Stunden gemacht)
Ort
Meran, KVW treff.bildung,
Otto-Huber-Straße 64,
Gelber Kursraum
Gebühr
1.480 Euro

Information und Anmeldung bei der
KVW Bildung Meran, Goethestraße 8, Meran, Tel. 0473 229 537, bildung.meran@kvw.org, www.kvw.org

KVW Aktuell

Sozialpartnerschaft

Ein Modell für die Zukunft


Werner AtzWerner Atz

Mir kommt es so vor, als wäre die Sozialpartnerschaft in den vergangenen Monaten wieder in Mode gekommen. In Wirtschafts- wie auch in Gewerkschaftskreisen wird von Sozialpartnerschaft gesprochen und darüber diskutiert und sie wird allgemein als ein gangbares Modell angesehen.
Unter Sozialpartnerschaft versteht man ein kooperatives Zusammenspiel zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden sowie der Politik, mit dem Ziel, einige Felder der Politik gemeinsam zu regeln. Die Sozialpartnerschaft kann als ein wesentliches stabilisierendes und ordnungspolitisches Element der sozialen Marktwirtschaft betrachtet werden. Dahinter steht auch die Überzeugung, durch gemeinsame Anstrengungen die wirtschaftlichen und sozialen Zielsetzungen sämtlicher Gruppen besser und nachhaltiger erreichen zu können.
Als Merkmale der Sozialpartnerschaft kann man Freiwilligkeit, direkter Kontakt, offener Dialog, Bereitschaft zurKooperation, Subsidiarität, hohes Knowhow aller Beteiligten usw. bezeichnen. In Südtirol konnten stabile und mittelfristige sozialpartnerschaftliche Muster nicht Fuß fassen, obwohl in der Vergangenheit einige positive Erfahrungen gesammelt werden konnten.
Sozialpartnerschaft könnte in Südtirol gelebt werden indem wir konkrete Vereinbarungen und Regeln einführen. Die Eigeninitiative von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände ist hierbei von fundamentaler Bedeutung.
Sozialpartnerschaft sollte also gekennzeichnet sein durch:
eine besondere Art der Gesprächs- und Verhandlungskultur;
Bereitschaft der beteiligten Verbände, Kompromisse durchzustehen und
unterschiedliche Interessen unter Beachtung mittelfristiger, gemeinsamer Ziele und gesamtwirtschaftlicher Interessen zu vertreten.
Ich bin überzeugt, dass Südtirol eine geregelte Sozialpartnerschaft brauchtund es an der Zeit ist, sich gemeinsam dafür stark zu machen.

Text: Werner Atz