KVW Aktuell
Blicküber den Tellerrand

Arche arbeitet an„innovativem“ Projekt

Die Arche im KVW arbeitet derzeit an einem völlig neuen Projekt, das den geförderten Wohnbau in Südtirol langfristig verändern könnte. Das Projekt nennt sich „Innovation im geförderten Wohnbau“ und zielt darauf ab, neue Wohnbaumodelle einzuführen.

Wie wichtig es manchmal istüber den Tellerrand zu schauen, ist der Arche klar geworden. Bei einem Treffen mit europäischen Fachleuten für sozialen Wohnbau in Bozen wurden Arche-Vertreter gefragt, warum in Südtirol kaum Modelle für einen innovativen geförderten Wohnbau vorhanden sind. Trotz großzügiger Fördersysteme werde kaum Rücksicht auf neue Modelle für den geförderten Wohnbau genommen, hieß es. Dies gab Arche-Obmann Josef Schöpf und Bereichsleiter Leonhard Resch zu denken. Die Ursachen für dieses Manko führen beide auf die bescheidenen Größen der Gemeinden und Wohnanlagen zurück sowie auf die dezentrale Zuweisung der Baugründe und das restriktive Wohnbauförderungsgesetz. Hauptursache ist aber, laut der Arche, die Art und Weise wie der geförderte Baugrund in Südtirol zugewiesen wird. Um neue innovative Projekte im geförderten Wohnbau in Südtirol zu lancieren braucht es hier ein Umdenken, ist sich die Arche sicher.
Neuer Zuweisungsmodus
Derzeit wird bei der Zuweisung des geförderten Baugrundes ausschließlich die Anzahl der Punkte von Einzelnen bzw. Genossenschaften berücksichtigt. Um innovative Projekte durchzuführen sollten einzelne Gemeinden für die Zuweisung einzelner Baulose einen „speziellen“ Ausschreibungsmodus anwenden. Solche Vorgangsweisen werden bereits sehr erfolgreich in vielen europäischen Ländern umgesetzt. Konkret sollten Gemeinden eine Ausschreibung für Baulose erstellen, in denen besondere Anliegen definiert werden, wie etwa der Bau von kleineren Wohnungen für ältere Personen oder Alleinstehende. Weitere Kriterien könnten sein, dass die Wohnungen nach einem sozialen Konzept errichtet werden müssen, ökologisch gebaut werden sollen, kostengünstig oder mit einem besonderen Finanzierungsmodell realisiert werden müssen. Auch könnten diese Wohnungen an gewisse architektonische Vorgabengebunden sein. An der Ausschreibung dürften nur gemeinnützige Organisationen teilnehmen wie Genossenschaften oder Stiftungen. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Gemeindeverwaltung, Land sowie Fachleute aus den Bereichen Wohnbau, Raumplanung, Genossenschaftswesen oder Architektenkammer, könnte die eingereichten Projekte bewerten und die entsprechenden Zuweisungen festlegen. Durch einen solchen neuen Vergabemodus wäre gewährleistet, dass endlich auch in Südtirol innovative Projekte für den geförderten Wohnbau Einzug halten würden. Einen ersten Versuch in diese Richtung unternimmt die Arche beim Projekt der neuen Wohnbauzone in Bozen „Grieser Auen Ost“. Die dort gemachten Erfahrungen sollen dann auch in anderen Gemeinden unseres Landes zur Anwendung kommen. Denn wie anfangs erwähnt: Über den Tellerand hinausschauen, lohnt sich manchmal.

KVW Aktuell
Fair Trade Academy

Ein Gemeinschaftsprojekt von KVW Bildung und den Weltläden Südtirols

Im Herbst 2013 startet die KVW Bildung in Zusammenarbeit mit den Südtiroler Weltläden das Projekt „Fair Trade Academy“. Nach „Fast nackt“ und „Clean €uro“ ist es bereits das dritte Projekt der KVW Bildung, das sich dem Thema „Nachhaltiger Konsum“ widmet und das sich zum Ziel gesetzt hat, das Bewusstsein der Südtiroler Bevölkerung für das eigene Konsumverhalten zu schärfen.

Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen - insbesonders in den Ländern des Südens der Welt - leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. „Fair Trade Academy“ umfasst sechs Module zu verschiedenen Aspekten des Fairen Handels. Angesprochen sind zum Einen die Personen, die bereits in den Weltläden arbeiten. Andererseits richtet sich das Projekt aber auch an alle Interessierten, die gern umfangreiche und abwechslungsreiche Informationen zu diesem Thema erhalten oder vielleicht selbst gern ehrenamtlich im Weltladen arbeiten möchten. Folgende Module können kostenlos besucht werden:
Entwicklung und Grundsätze des Fairen Handels
Der Kurs richtet sich an all jene, die sich für die geschichtliche Entwicklung des Fairen Handels bis hin zu den Herausforderungen interessieren, denen er sich in der heutigen globalisierten Welt stellen muss. Der Faire Handel wird als wirkungsvolles Instrument zum Kennenlernen und zur Integration der verschiedenen Kulturen dieser Welt vorgestellt. Interessierten, die die Prinzipien des Fairen Handels erstmals kennenlernen möchten, bietet dieses Seminar einen angemessenen Einstieg in die Thematik.
Termin Bezirk Brixen:
Fr. 27.9.2013, 9 - 12 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr
Ort:
Brixen, KVW Kursraum, Hofgasse 2
Ref.:
Rudi Dalvai, Bozen,
Monica Gamper, Verantwortliche eines Weltladens, Bozen
Die Textilien des Fairen Handels
Bei diesem Modul werden die verschiedenen Arten von Materialien (Wolle, Seide, Baumwolle und Stoffmix) erklärt sowie deren Herkunft, Tinktur und Umwandlung vom Rohmaterial zum Stoff. Der Kurs zielt darauf ab, das Urteilsvermögen der TeilnehmerInnen in der Rolle als Konsument hinsichtlich der (auch ethischen) Qualität von Textilien zu schärfen. Ein weiteres Ziel ist es, den TeilnehmerInnen detailliertes Wissen über die angebotenen Produkte in den Weltläden zu vermitteln, sodass vor allem die VerkaufsmitarbeiterInnen ihre Kunden kompetent beraten können.
Termin Bezirk Brixen:
Fr. 11.10.2013, 9 - 12 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr
Ort:
Brixen, KVW Kursraum, Hofgasse 2
Ref.:
Simona Stoppa, Textildesignerin, Bozen, Loredana
Giraldin Beltrami, Verantwortliche im Weltladen Lana, Lana
Verzierung der Textilprodukte
Das Seminar richtet sich an alle jene, die sich für Handarbeitstechniken interessieren. Das Besondere an den Techniken ist, dass sie noch heute verbreitet Anwendung finden, obwohl sie im Laufe der Zeit und noch immer von der mechanischen Produktion gefährdet sind. Dieses Modul zielt darauf ab,den TeilnehmerInnen konkrete Informationen zu den Verarbeitungsabläufen und -techniken der Produkte, die in den Weltläden Südtirols angeboten werden, zu liefern. Im Bezug auf die MitarbeiterInnen der Weltläden dient dies vor allem dem Zweck, sie auf Verkaufsgespräche und auf die Beratung von Kunden in den Weltläden vorzubereiten.
Folgenden Punkte werden näher ausgeführt:
- Verschönerung bzw. Dekoration von Stoffen.
- die wichtigsten Arten der Stickerei und andere Techniken.
Termin Bezirk Meran:
Fr. 15.11.2013, 9 - 12 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr
Ort:
Meran, KVW treff.bildung, Otto-
Huber-Straße 64, Gelber Kursraum
Ref.:
Loredana Giraldin Beltrami, Verantwortliche im Weltladen Lana,
Simona Stoppa, Textildesignerin, Bozen
Rolle und Aufgaben des Verbandes Agices
Dieses Modul gliedert sich in einen praktischen und einen theoretischen Teil. Am Vormittag (theoretischer Teil) werden folgende Inhalte behandelt:
- Koordination der Weltläden auf nationaler Ebene
- das Garantiesystem zum Verbraucherschutz und zum Schutz des Fairen Handels
- Kriterien für die Mitgliedschaft
Für den Nachmittag ist ein praktischer Teil vorgesehen, welcher den Leitfaden und die Ausarbeitung eines Moduls zur jährlichen Selbstbewertung (Prüfungen und Korrektur der Notizen) behandelt.
Termin Bezirk Bozen:
Fr. 17.1.2014, 9 - 12 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr
Ort:
Bozen, Weltladen „Le formiche - die Ameisen“, Turiner Straße 82
Ref.:
Brigitte Gritsch, Koordinatorin Südtiroler Weltläden, Plaus,
Letizia Cirillo, Licia Nicoli

Lebensmittel der Gruppen des Fairen Handels
Das Modul hat spezielle und weniger bekannte Gewürze und Körner (Amaranzh, Quinoa, roter Reis) aus dem Fairen Handel zum Thema. Die ReferentInnen nehmen Bezug auf die Herkunft und die Eigenschaften der exotischen Gewürze und Getreidearten, die in den Weltläden zum Kauf angeboten werden. Des weiterenwidmet sich ein Teil des Seminars der praktischen Anwendung besagter Produkte als Zutaten in der heimischen Küche. Unter Anleitung der ReferentInnen werden am Vormittag gemeinsam Gerichte auf Basis der verschiedenen Gewürze und Getreidearten zubereitet. In der Mittagspause werden die Speisen gemeinsam verkostet. Ziel ist es nicht nur den Anwesenden zu zeigen, dass die exotischen Gewürze und Getreidearten in der eigenen Küche eine echte Bereicherung darstellen, sondern auch, dass diese Erkenntnis nach außen getragen wird.
Termin Bezirk Bozen:
Fr. 21.2.2014, 9 - 12 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr
Ort:
Bozen, Weltladen „Le formiche - die Ameisen“, Turiner Straße 82
Ref.:
Cinzia Ercoli, Köchin, Bozen, Valeria Calamaro, Brigitte Gritsch, Koordinatorin Südtiroler Weltläden, Plaus

Die „Fair Trade Academy“ wird von der Autonomen Provinz Bozen, Abteilung Deutsche Kultur und von Raiffeisen unterstützt.